Die öffentliche Diskussion um die Bedingungen der beruflichen Pflege in Deutschland wird begleitet von der demographischen Entwicklung, dem Rückgang der erwerbstätigen Bevölkerung sowie ihrer Alterung und dem daraus resultierenden steigenden Bedarf an Pflege. Aktuelle Entwicklungen zeigen eine Verschärfung des Fachkräftemangels, der bereits zu Schließungen von Krankenhausplanbetten führte. Studien und Forschungsprojekte der letzten Jahre, beschäftigen sich mehrheitlich mit den belastenden Aspekten der Pflegearbeit sowie den Ursachen der Fluktuation aus dem Beruf. Fokussiert wurden finanzielle Aspekte, Herausforderungen am Arbeitsplatz und politische Entscheidungen, die einen Einfluss auf die Arbeitswelt haben. Die Frage, „warum bleiben Pflegende im Beruf?“ wird selten gestellt. Ziel der vorliegenden Studie war es, auf der Grundlage einer Expertenbefragung Daten für Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des Pflegeberufes im Kontext einer positiven Betrachtung zu erheben und bereit zu stellen. Dabei wurde der Ansatz verfolgt, die Pflegenden, die im Berufsleben verbleiben, in den Mittelpunkt zu rücken. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung wird als zentrales Element für einen Berufsverbleib angenommen. Als wissenschaftstheoretischer Hintergrund ermöglichen Annahmen der Humanontogenetik, der Pflegewissenschaft, der (Arbeits-) Psychologie und der Soziologie die Erarbeitung des Themas. Aufgrund des noch wenig erforschten Themas, wurde eine explorative Herangehensweise mittels eines standardisierten Fragebogens gewählt. Es wurden Daten zu formalen und alternativen Bildungsquellen, der zeitlichen Positionierung von Bildungsmaßnahmen, der Veränderung des Bildungsinteresses über die Zeit, Art und Verantwortung für die berufliche Weiterbildung, Arbeitszeiten, empfundener Belastung von berufsspezifischen Anforderungen, empfundenem Nutzen, Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit im Arbeitskontext in einem neuen und einem alten Bundesland erhoben. Befragt wurden Pflegende, die langjährig im Beruf tätig sind. Die Ergebnisse zeigen, dass 77,6% der langjährig Pflegenden die schulische Mindestqualifikation mit durchschnittlich guten Abschlussnoten besitzen. 65,3% der Pflegenden haben Fachweiterbildungen und 74,5% berufsqualifizierende Fortbildungen besucht, die über die gesamte Zeit der Berufstätigkeit absolviert wurden. Über die Berufszeit verändern sich die Fortbildungsthemen und die Bildungsquellen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Pflegende, die im Beruf verbleiben eine eher positive Grundemotion zum Beruf zeigen und eine eher berufliche Selbstwirksamkeit besitzen. Die Publikation fokussierte auf die Aspekte der Aus-, Fort- und Weiterbildung als zentrale Elemente der Studie, die in der Gesamtarbeit um Einstellungsmerkmale und den Vergleich der frühen beruflichen Sozialisation erweitert werden. Als zentrales Ergebnis konnte die hohe Bereitschaft der berufsverbleibenden Pflegenden zur beruflichen Bildung, mit und ohne Vergütungsrelevanz dargestellt werden.
The public discussion about the conditions of professional care in Germany is accompanied by the demographic development, the decline in the working population and its ageing and the resulting consequences, such as the increasing need for care. Current developments point to an intensification of the shortage of skilled workers, which leads to the closure of hospital beds. Studies and research projects in recent years mostly deal with the stressful aspects of nursing work and the causes of fluctuation from the job. The focus was on financial aspects, challenges in the job and political decisions that have a negative impact on the world of work. The question, "why do nurses stay in the profession?" is rarely asked. The aim of the present study was, on the basis of an expert survey, to collect and provide data for measures for the further development of the nursing profession, in the context of a positive view. The chosen approach was to focus on the nurses who remain in professional life. Vocational education, continuing education and vocational training are assumed to be a central element for remaining in the profession. As a scientific background, the assumptions of human ontogenetics, nursing science, (work) psychology and sociology enable the development of the topic. Due to the hardly scientifically researched topic, an exploratory approach using a standardized questionnaire was chosen. Data was collected on formal and alternative sources of education, the timing of educational measures, the change in educational interest over time, the type and responsibility for continuing professional education, working hours, the perceived burden of job-specific requirements, perceived benefits, satisfaction and self-efficacy in the work context in a new and an old federal state. Nurses who have been in the profession for many years were surveyed. The results show that 77.6% of long-term nurses have the minimum school leaving certificate with average good final grades. 65.3% of the nurses have attended specialized education and 74.5% continuing vocational training, which was completed over the entire period of employment. The topics of further training and the sources of education change over the working life. In addition, the results show that nurses who remain in the profession show a more positive basic emotion towards the job and have a rather professional self-efficacy. The publication focused on the aspects of vocational education, continuing education and vocational training as central elements of the study, which are expanded in the overall work to include attitude characteristics and the comparison of early professional socialization. The key result was the high level of willingness among the nursing staff who remained in the job for vocational training, with and without relevance to remuneration.