Der Sonderforschungsbereich 980 "Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ war ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderter Forschungsverbund, der sich zur Aufgabe machte, Prozesse des Wissenswandels in europäischen und nicht-europäischen Kulturen in der Vormoderne zu untersuchen.
An dem Forschungsverbund, der 2012 seine Arbeit aufgenommen hat und dessen letzte Förderphase 2024 endete, waren neben der Freien Universität Berlin die Humboldt-Universität zu Berlin und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte beteiligt. Seit der zweiten Förderphase kooperierte der SFB im Bereich der Digital Humanities mit der Computerphilologie der Technischen Universität Darmstadt sowie dem Institut für Technologie in Karlsruhe (KIT).
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Ciceroniana erforscht die vielseitige Verwendung der Erzählform Anekdote in Ciceros rhetoriktheoretischen und philosophischen Schriften. Damit liegt eine Studie vor, die mit der Prämisse eines systematischen Einsatzes der Anekdote bei Cicero erstmals unter Berücksichtigung aller theoretischen Texte dem anekdotischen Schreiben Ciceros in seinen praktischen Anwendungen und theoretischen Reflexionen auf den Grund geht und zudem nach der Rolle Ciceros in der Entwicklung des Miniaturgenres von der Antike bis zur Moderne fragt. Besonderes Interesse gilt den epistemischen Rückstößen dieses Miniaturnarrativs auf Ciceros Vermittlung von Rhetoriktheorie und Philosophie. Neben Detailinterpretationen ausgewählter Anekdoten in Zusammen- und Gegenspiel mit ihren Kontexten, in ihren verschiedentlichen De- und Rekontextualisierungen bei Cicero selbst oder in ihrer Funktion als argumentative Strukturelemente und signifikantes Stilmerkmal intradiegetischer Sprecher bietet dieses Buch auch einen Überblick über sämtliches anekdotisches Material in Ciceros Philosophie und Rhetoriktheorie. Im Abgleich der Anekdote mit anderen, weitaus häufiger erforschten narrativen Kleinformen wie dem exemplum oder der Aitiologie macht Ciceroniana die Anekdote zu einem gleichrangigen Wissensträger der Antike und einem zentralen Element antiker Wissensgeschichte.
View lessSeit wann haben Schlangen ein Fell?
Ein kleiner Silberpenny aus dem 8. Jahrhundert nach Christus trägt auf der Vorderseite das Bildnis des Königs Offa von Mercien. Das war ein Herrscher von einem der sieben Königreiche, die nach der germanischen Eroberung Britanniens um die Macht auf der Insel rangen.
Von den Numismatikern Karsten Dahmen und Christian Stoess aus dem Münzkabinett im Bode-Museum in Berlin, wo die Münze aufbewahrt wird, erfahren wir vom Schicksal der römischen Münzen aus der Kaiserzeit, und was diese mit der Münzreform des Offa zu tun haben. Die Anglisten Andrew James Johnston und Jan-Peer Hartmann, die sich mit der Materialität und der Zeitlichkeit von literarischen Objekten, Schätzen und Münzen des englischen Mittelalters beschäftigen, entführen uns in die von Migrationen und Eroberungen geprägte Kultur Britanniens und nicht zuletzt in die sagenumwobene Unterwasserhöhle, in der Beowulf gegen ein Ungeheuer kämpft.
Dieser Tauchgang ermöglicht es uns, die Fragen, die wir an die Rückseite von König Offas Münze richten, zu überdenken. Dort ist ein Fabelwesen zu sehen, eine Art Schlange mit langem Fell, die sich nicht genau zuordnen lässt. Was ist, wenn schon diejenigen, die diese Münze in ihrer Schatulle aufbewahrten oder mit ihr zahlten, nicht an einer genauen Zuordnung in eine „kulturelle Schublade“ interessiert waren?
Das alles erfahren sie in unserer neuen Folge „König Offas Münze“.
View lessIm Rahmen des babylonischen Neujahrsfestes spielte die große Erzählung „Enuma Elisch“ eine wichtige Rolle. Dieser Text entstand bereits im späteren 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, aber wir kennen ihn bisher nur aus keilschriftlichen Manuskripten des 1. Jahrtausends. Nach seinen Anfangsworten „Enúma élisch“, „als oben“ benannt, erzählt der Text den Aufstieg des Gottes Marduk an die Spitze des Götterpantheons. Er beginnt mit dem Anfang der Welt, weshalb er manchmal als ‚Weltentstehungsmythos‘ bezeichnet wird, und endet mit der Inthronisierung von Marduk, dem Stadtgott von Babylon.
Hören Sie hier den ganzen überlieferten Text als Hörbuch.
View lessDas Ischtar-Tor von Babylon im Vorderasiatischen Museum Berlin ist weltberühmt. Zusammen mit der Prozessionsstraße bildet es ein imposantes und intensiv erforschtes Bauensemble, über das alles gesagt scheint.
Barbara Helwing, Direktorin des Vorderasiatischen Museums, zeigt in der Folge, dass das keineswegs der Fall ist, indem sie einen Blick hinter die Kulissen und in die Zukunft des Ischtar-Tors wirft. Eva Cancik-Kirschbaum und Ingo Schrakamp betten das riesige Ausstellungsobjekt aus altorientalistischer Sicht in die Jahrtausende umspannende Geschichte der Keilschriftkultur des Zweistromlandes ein. Seit dem Entstehen der Keilschrift wird Wissen in Listenform von Generation zu Generation überliefert. Anhand der auf den Mauern des Tores und der Prozessionsstraße aus Glasurziegeln geformten Tierwesen – Löwe, Stier und Schlangendrache – verdeutlichen sie, wie flexibel diese Wissensform ist und wie sie durch die Verschränkung mehrerer Listen eine enorme Komplexität erreichen kann.
Was für eine Liste ist also das Ischtar-Tor? Was verbirgt sich hinter den 50 Namen des obersten babylonischen Gottes Marduk? Und was befindet sich hinter den prächtigen Wänden im Museum?
Das alles erfahren sie in unserer neuen Folge „Das Ischtar-Tor von Babylon“.
View lessAn mehreren Stellen zählt Hesiod in seinem Gedicht die Kinder eines Götterpaares in langen Listen auf. Lange Listen – das klingt vielleicht langweilig; im Altgriechischen aber sind sie ein Höhepunkt der Dichtkunst, weil hier die Namen so in Reime und ins Versmaß gebracht werden, dass man ihnen mit großem Genuss lauschen kann. Wir haben Daniela Summa, eine Expertin auf dem Gebiet der Rekonstruktion des Altgriechischen, gewinnen können, für uns die Verse 240–264 der „Theogonie“ auf Altgriechisch einzulesen, in denen die 50 Töchter des Nereus aufgezählt werden.
View less„Zuerst nun war das Chaos.“
So beginnt in Hesiods „Theogonie“, einem der ältesten griechischen Texte überhaupt, die Erzählung von der Entstehung der Welt, was in diesem Fall gleichbedeutend ist mit der Entstehung der Götterwelt. Generationen von Gottheiten folgen aufeinander und liefern sich wüste Kämpfe. Es werden Nachkommen über Nachkommen geboren – Berge, Einäugige, Winde, Hundertarmige, die 50 Töchter des Nereus – und am Ende sorgt Zeus für Ordnung und herrscht auf dem Olymp. In kluger Voraussicht bringt er aus seinem Kopf die Göttin Athene hervor, die ihm hilft, seine Macht zu sichern.
Die Darstellung dieser Kopfgeburt auf einer Vase aus dem sechsten Jh. v. Chr., die im Alten Museum Berlin ausgestellt ist, nehmen wir zum Ausgangspunkt, um zusammen mit dem Gräzisten Christian Vogel, der Klassischen Philologin Gyburg Uhlmann und der Kuratorin der griechischen Vasen in der Antikensammlung, Nina Zimmermann-Elseify, diesem schillernden Ereignis auf den Grund zu gehen. Sie navigieren uns durch die „Theogonie“, führen uns entlang der Handelsrouten der Antike und machen uns die Interaktionen der Athene mit den Helden aus „Ilias“ und „Odyssee“ verständlich.
Wer ist Athene? Warum ist ihre Kopfgeburt und das vorherige Verschlingen ihrer Mutter durch Zeus ein wesentlicher Schritt auf dem Weg, seine Herrschaft zu errichten? Und was ist eigentlich dieses Chaos, das am Anfang von allem steht?
View lessIn unserer neuen Episode „Die Kopfgeburt der Athene, oder: Wie die griechische Götterwelt entstand“, die in Kürze erscheint, beschäftigen wir uns ausführlich mit der „Theogonie“, die Hesiod um 700 v. Chr. geschrieben hat. Was wir über den antiken Autor wissen, und warum wir diese Informationen mit Vorsicht genießen sollten, das erzählt Christan Vogel bereits vorab.
„Veni, vidi, vici.“ – „Ich kam, sah und siegte.“
Dieser berühmte über 2000 Jahre alte Spruch von Gaius Julius Caesar ist heute allgegenwärtig und wird gern zitiert. Doch nach welcher Schlacht hat er ihn gesprochen? Hat er ihn überhaupt gesagt? Was ist an dieser Anekdote dran? Und was für einen Caesar stellen wir uns vor, wenn wir diesen Ausspruch hören?
Ausgehend von einer berühmten Büste des römischen Imperators – dem „Grünen Caesar“ – die sich in der Antikensammlung des Alten Museums auf der Berliner Museumsinsel befindet, suchen wir bei dem Latinisten Matthias Grandl, bei Melanie Möller, Professorin für klassische Philologie, sowie bei dem Amtierenden Direktor des Alten Museums, Martin Maischberger, nach Antworten.
Dabei stoßen wir auf Wanderanekdoten, auf unterdrücktes Wissen, das sich nicht unterdrücken lässt, gehen Sprichwörtern und Redewendungen auf den Grund und verstehen, worin die Verwechslungsgefahr bei Büsten liegt. Je tiefer wir bohren, desto schwieriger lassen sich fiktionale Elemente und Gerüchte von Fakten trennen. Aber wollen wir das überhaupt?
Hören Sie unsere Folge „Der Grüne Caesar“ – noch sind die Würfel nicht gefallen!
View lessFür die Folge „Das Marienevangelium“ hat Jacquline Wormstädt den gesamten überlieferten Text des Evangeliums nach Maria aus dem „Codex Berolinensis Gnosticus P. 8502“ neu übersetzt. Die so entstandene deutschsprachige Fassung haben wir als Hörspiel inszeniert. Damit haben Sie die Möglichkeit, das ganze Evangelium nach Maria anzuhören.
Im „Codex Berolinensis Gnosticus P. 8502“ – dem sogenannten Berliner Gnostischen Codex, der aus dem 5. Jahrhundert nach Christus stammt und in der Papyrussammlung des Ägyptischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin aufbewahrt wird – findet sich eine koptische Fassung des Evangeliums nach Maria.
Nicht Jesus Christus, kein Apostel, sondern Maria Magdalena steht im Zentrum dieses Textes. Welche Rolle spielt Maria in diesem Verkündigungstext? Welches Wissen wird darin vermittelt? Warum gibt er Maria so ausführlich das Wort? Und war sie eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit? Diese Fragen diskutieren Christoph Markschies und Jacquline Wormstädt in der neuen Folge des Podcasts „Hinter den Dingen“.
Lassen Sie sich entführen in die Zeit des frühen Christentums, in der das Evangelium nach Maria entstanden ist – und zwar als religiöse Unterhaltungsliteratur. In der Episode erfahren Sie, was Maria Magdalena in ihrer Vision schildert, wie die Jünger darauf reagieren und was es mit der antiken christlichen Unterhaltungsliteratur auf sich hat.
Den vollständigen Text des Evangeliums nach Maria können Sie übrigens in der Bonusfolge hören.
View lessFür diese Bonusfolge haben wir einen sogenannten Passamezzo Antico eingespielt. Grundlage dieses Schreittanzes ist ein „Basso Ostinato“, also eine Basslinie mit dazugehöriger Harmoniefolge. Die Melodie wird über diesem Harmonieschema frei improvisiert.
Renaissanceflöte: Anna Fusek, Begleitung: Armin Hempel.
„Spera“ schrieb Leonardo da Vinci auf eine Bücherliste. Für welches Buch steht diese Notiz? Warum versuchen Wissenschaftler*innen weltweit, die verlorene Bibliothek Leonardos zu rekonstruieren? Und was erzählt uns die Bibliothek Neues über den berühmten Künstler, Wissenschaftler und Intellektuellen?
Begeben Sie sich mit uns auf eine detektivische Jagd nach den Büchern Leonardo da Vincis, erleben Sie die Explosion kosmologischen Wissens zur Zeit des frühen Buchdrucks und tauchen Sie ein in den geistigen Kosmos Leonardos. Ausgehend von einem kurzen Eintrag in einem seiner Notizbücher vermittelt die Folge „Leonardos Bücherliste“ einen Eindruck vom Reiz und von den Herausforderungen, die die Rekonstruktion von Leonardos Bibliothek darstellen. Sie ermöglicht einen Einblick in die Veränderung, Zirkulation und globale Verbreitung von Wissen zu Leonardos Zeiten und erzählt von Leonardos Kampf mit dem Lateinischen.
Für die Folge haben wir mit Jürgen Renn und Matteo Valleriani vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte gesprochen.
Die Podcastfolge erscheint im Kontext der Ausstellung „Leonardos intellektueller Kosmos“, die vom 11. Mai bis 28. Juni 2021 im Dietrich Bonhoeffer-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin zu sehen ist. Sie wird vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, der NOMIS Foundation, dem Museo Galileo + Istituto e Museo di Storia della Scienza und der Ambasciata d’Italia – Berlino ausgerichtet.
View lessFür die Folge „Die Greifenklaue“ haben wir mit Stefan Laube über Greifenklauen, Domschätze und Wunderkammern sowie über mittelalterliche und frühneuzeitliche Ausstellungspraxen gesprochen. Das Gespräch führte Jan Fusek.
In der Folge „Die Greifenklaue“ sind Auszüge aus dem mittelalterlichen Versroman „Herzog Ernst“ zu hören. Die ganze Episode mit dem Greifenflug in der neuhochdeutschen Prosaübersetzung von Bernhardt Sowinski präsentieren wir Ihnen hier – vorgetragen von Katharina Kwaschik.
In der Folge „Die Greifenklaue“ hören Sie einige Verse in mittelhochdeutscher Sprache. Es handelt sich dabei um einen Auszug aus der sogenannten Fassung B des Versromans „Herzog Ernst“, der um 1200 entstanden ist. An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die gesamte Episode mit dem Greifenflug – vorgetragen von Falk Quenstedt.
Was weiß der „Otto-Normal-Adelige“ vom Greifen? Wie hängen die kunstvoll gearbeiteten Trinkhörner – auch Greifenklauen genannt – in den Wunderkammern und Domsammlungen mit den literarischen Erzählungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit zusammen? Und wie kommt man eigentlich an die Klaue dieses mythischen Flugwesens?
Ausgehend von der Greifenklaue des Berliner Kunstgewerbemuseums erkunden wir das Verhältnis von Erzählung und Sammlung und spüren den literarischen Narrativen rund um die Ausstellungsobjekte sowie der Ausstellungspraxis in der Literatur nach. Zwischen dem Abenteuerroman „Herzog Ernst“, volkssprachlichen Enzyklopädien, Domsammlungen, der Legende von Heinrich dem Löwen und den Wunderkammern der Frühen Neuzeit decken wir ein Netz vielfältiger Beziehungen und wechselseitiger Beeinflussung auf.
Für die Folge haben wir gesprochen mit Falk Quenstedt und Jutta Eming vom SFB-Teilprojekt „Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters“.
View lessWir haben mit Christoph Markschies über die Preisfragen der Jungen Akademie gesprochen. Darüber, wie sich das frühneuzeitliche Preisfragenwesen in die Gegenwart transportieren lässt, und über die Zielgruppen und Reichweiten der gestellten Fragen. Außerdem erfahren wir etwas über die Aufstellung und Zukunft der Wissenschaftsakademien im 21. Jahrhundert.
Das ursprüngliche Gespräch führte Kristiane Hasselmann.
Kann es dem Volke nützlich sein, betrogen zu werden? Warum waren die Preisfragen der Akademien so erfolgreich? Und was war da los im Sitzungssaal der Berliner Akademie der Wissenschaften?
Auf dem handschriftlichen Sitzungsprotokoll der Berliner Akademie vom 1. Juni 1780 entdecken wir die heute noch aktuelle Frage: „Kann es dem Volke nützlich sein, betrogen zu werden?“. Wir begeben uns auf die Spur dieser frühneuzeitlichen Preisfrage, suchen nach ihren Ursprüngen und schauen uns die siegreichen Antworten, die durch die Akademie prämiert wurden, an.
Wir erfahren, was eine Wissenschaftsakademie ist, warum die Akademien Preisfragen gestellt haben und fragen danach, ob sie wirklich so revolutionär waren, wie sie sich selbst gesehen haben.
Für die Folge haben wir gesprochen mit Isabelle Fellner, Martin Urmann und Anita Traninger vom SFB-Teilprojekt „‚Erotema‘. Die Frage als epistemische Gattung im Kontext der französischen Sozietätsbewegung des 17. und frühen 18. Jahrhunderts“.
View lessIn dieser Bonusfolge hören Sie die volle Aufnahme des Chorals „Näher, mein Gott, zu Dir“, die in der Episode „Engel auf der Leiter“ nur auszugsweise angespielt wurde.
Text: Sarah Flower Adams, deutsche Übersetzung: Erhard Friedrich Wunderlich, Melodie: Lowell Mason, Gesang: Selda Kaya, Klavier: Armin Hempel, Bass: Tomás Peralta, Schlagzeug: Jens Baumann, Mix & Master: Matthias Millhoff.
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, welches Wissen sich in Träumen mitteilt. Ist es überhaupt Wissen? Wie kann es einen Wahrheitsanspruch erheben? Wie unterscheiden mittelalterliche Philosophen göttliche Offenbarungsträume von Träumen, die auf körperlichen Befindlichkeiten beruhen?
Die Philosophin Anne Eusterschulte und die Judaistin Hanna Zoe Trauer diskutieren ‚Traumwissen’ anhand des Motivs der Jakobsleiter, jener Leiter in den Himmel, die der biblische Jakob in seinem Traum gesehen hat. Sie gehen dabei von dem barocken Gemälde „Landschaft mit dem Traum Jakobs“ von Michael Willmann aus und entfalten die Geschichten, Deutungen und Wirkungen des Motivs.
Durch die Folge führen Anne Eusterschulte und Hanna Zoe Trauer vom SFB-Teilprojekt „Imaginatio. Imaginatives Sehen und Wissen – Theorien mentaler Bildlichkeit in Philosophie und Theologie des Mittelalters“.
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