Der Begriff ‚Living History‘, im Deutschen oft als lebendige/wiederbelebte/erlebte Geschichte übersetzt, steht sowohl für populäre Geschichtsrepräsentationen als auch für den Versuch einer emotionalen Aneignung von Vergangenheit. Im Zentrum des Beitrages stehen die ‚Zeitreisenden‘ und ihr Eintauchen in fremde Welten. Nach einer knappen Skizzierung des fachübergreifenden Forschungsfelds schließen sich einige terminologische Bemerkungen bezüglich des Begriffs ‚Living History‘ an. In einem dritten Teil wird dann die Frage verfolgt, mit welchen Mitteln die Akteure meinen, den ‚Zeitsprung‘ herstellen zu können und was sie motiviert, sich aus unserer Zeit in eine andere zu begeben. Die Analyse verdeutlicht, dass die Zeitreise ein kulturelles Konstrukt ist und als karnevaleskes Abenteuer verstanden werden kann. Zuletzt wird das Potential der ‚Living History‘ als Forschungsgegenstand der Prähistorischen Archäologie beleuchtet.
‘Living history’, in Germany usually translated as lebendige/wiederbelebte/erlebte Geschichte, stands both for a specific form of popular representation of history and the attempt of an affective acquirement of the past. This article is devoted to the so called ‘time travelers‘ and their immersion into unknown worlds. The article’s first two paragraphs deal with the field of research and some terminological remarks. Subsequently, the focus will be on the instruments of time traveling and on the performers’ motives to engage in ‘living history’ activities. The analysis shows, that time traveling is not more than a cultural construction that can be understood as a carnival-like adventure (karnevaleskes Abenteuer). At least, the significance of ‚living history‘ as a field of research of Prehistoric Archaeology will be highlighted.