Am Beispiel der Berliner Ausstellung „Roads of Arabia. Archäologische Schätze aus Saudi-Arabien“ (Musuem für Islamische Kunst, Frühjahr 2012) diskutiert dieser Essay die Verbindung von archäologischer Wissensvermittlung mit politischen Zielen. Ausgehend von der Zensur eines Aufsatzes für den Ausstellungskatalog durch die saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer erörtere ich, inwiefern die Ausstellung einen Beitrag zum Machterhalt des saudischen Königshauses lieferte. Der Essay nimmt Bezug auf öffentliche Debatten über die Zusammenarbeit deutscher Kulturinstitutionen mit autoritären Staaten und fragt nach den Konsequenzen, die aus dem Vorfall für vergleichbare zukünftige Kooperationen zu ziehen sind. Mein Vorschlag in dieser Hinsicht lautet, dass sich kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen über die forschungsethischen Grundlagen der Kooperation mit Institutionen autoritärer Staaten verständigen sollten, um Bedingungen und Grenzen der Zusammenarbeit zu formulieren.
This essay deals with the connection between knowledge transfer and politics in archaeology, taking the exhibition “Roads of Arabia: Archaeological treasures from Saudi- Arabia” as an example. The exhibition was shown in the Museum for Islamic Art in Berlin in spring 2012. Based upon the censorship of an article for the exhibition catalogue through the Saudi Commission for Tourism and Antiquities, I argue that the exhibition was used in various ways as a means to stabilize Saudi rule. The essay refers to recent public debates about the cooperation of German cultural institutions with authoritarian regimes and discusses the consequences that should be drawn for future cooperations. I conclude with the suggestion to initiate a dialogue on the ethical principles of international cultural and research collaboration in order to formulate conditions and boundaries of cooperation.