Die vorliegende Dissertation befasst sich mit den kardiovaskulären Anpassungsmechanismen und Elektrokardiogramm-Veränderungen (EKG-Veränderungen) jugendlicher Fußballspie-ler*innen durch das leistungssportliche Training. Es wird der Frage nachgegangen, ob es bei jugendlichen Leistungssportler*innen zu Veränderungen des EKGs kommt, die mit dem soge-nannten ‘Athlete’s Heart’ erwachsener Athlet*innen vergleichbar sind. Die prägnanten Veränderungen jugendlicher Athlet*innen-EKGs werden zusammengefasst und mit denen nicht leistungssportlich aktiver Erwachsener verglichen. Im Anschluss daran werden die Unterschiede der EKGs leistungssportlich aktiver Jugendlicher zu nicht-leistungssportlich aktiven Jugendlichen herausgearbeitet und diese dann mit dem bei erwachsenen Athlet*innen untersuchten ‘Athlete’s Heart’ verglichen. Anhand einer Stichprobe von 861 jugendlichen Leistungsfussballspieler*innen im Alter von 8 bis 18 Jahren werden Veränderungen des EKGs untersucht und den bei erwachsenen Ath-let*innen beschriebenen Kategorien ‘physiologisch’, ‘borderline’ und ‘pathologisch’ zugeord-net. Diese Veränderungen werden mit den Kriterien und Auftretens-Häufigkeiten des sogenannten ‘Athlete’s Heart’ anhand der in der Literatur gefundenen Veränderungen erwachsener Athlet*innen verglichen. Der Einfluss des Alters auf die Häufigkeit des Auftretens der EKG-Veränderungen wird unter-sucht. Aktueller Trainingsumfang und Dauer des leistungssportlichen Trainings werden in Zusam-menhang mit den Auftretens-Häufigkeiten der EKG-Veränderungen gebracht. Die vorliegende Untersuchung ergibt, dass die EKG-Veränderungen jugendlicher Athlet*innen qualitativ in vielen Aspekten denen erwachsener Athlet*innen gleichen, dass diese jedoch nicht in gleicher Häufigkeit auftreten. Es lassen sich typische wiedererkennbare EKG-Veränderungen, die auf eine Anpassung des Herzens an den Leistungssport zurückzuführen sind, bei den jugendlichen Proband*innen nachweisen. Das Alter der jugendlichen Athlet*innen hat nachweisbaren Einfluss auf die Häufigkeit des Auftretens der EKG-Veränderungen. Es lässt sich ein signifikanter Einfluss der Dauer des leistungssportlichen Trainings sowie des aktuellen Trainingsumfangs auf die Auftretens-Häufigkeit der EKG-Veränderungen nachweisen.
This doctoral thesis is about cardiovascular adaptations and ECG findings in adolescent soccer players due to training in competitive sports. The aim is to determine whether ECG findings comparable to the ones described as ‘athlete’s heart’ for adult athletes can also be found in adolescent athletes. The ECG findings found in adolescent athletes are specified and compared to the ones found in adult non-athletes. Furthermore, the differences between ECG findings of adolescent athletes compared to adolescent non-athletes are specified and afterwards compared to the ECG findings of adult athletes. With a sample survey of 861 adolescent athletes enrolled in competitive soccer practice aged between 8 and 18 years ECG findings are examined and afterwards classified as ‘physiological findings’, ‘borderline findings’ and ‘pathological findings’. These findings are then compared to the findings and frequencies described for the ‘athlete’s heart’ in context with adult athletes. The influence of age and gender on the appearance-frequency of ECG findings are examined. Moreover, a correlation between current level of training as well as the duration of training in competitive sports and the frequency of ECG findings is drawn. The main findings of this doctoral thesis are that one can detect the same qualitative ECG findings in adolescent athletes described as the ‘athlete’s heart’ for adult athletes. However, there is a quantitative difference concerning the appearance with which they can be detected. There can be found specific ECG findings in adolescent athletes that can be put down to a cardiac adaptation to intensive physical training. The age of the adolescent has significant impact on the appearance-frequency of ECG findings. Furthermore, a significant impact of not only the current level of training but also of the duration of training in competitive sports can be shown.