dc.contributor.author
Pschowski, René
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:43:53Z
dc.date.available
2012-02-27T11:32:55.936Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4203
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8403
dc.description.abstract
Die schwere Sepsis und der septische Schock zeichnen sich durch eine
kontinuierlich zunehmende Inzidenz und eine persistierend hohe Mortalität aus.
Pro-inflammatorische Reaktionskaskaden lösen bei persistierendem infektiösem
Stimulus eine kompensatorische und häufig prolongierte anti-inflammatorische
Wirtsreaktion aus. Die resultierende Sepsis-assoziierte Immunsuppression mit
Versagen der zellvermittelten Immunität korreliert mit einer erhöhten
Suszeptibilität gegenüber sekundären nosokomialen Infektionen, protrahiertem
Organversagen, einer längeren Krankenhausverweildauer und einer erhöhten
Sterblichkeitsrate septischer Patienten. Indolamin 2,3- Dioxygenase (IDO), das
geschwindigkeitsbestimmende Enzym des Tryptophan-Metabolismus, wird durch pro-
inflammatorische Stimuli (u.a. LPS, lösliche Zytokinrezeptoren) induziert und
ist als Proliferationsinhibitor infektiöser Erreger und zentraler
Immunregulator bekannt. Die immunregulierende Wirkung von IDO beruht u.a. auf
einer lokal erzeugten Tryptophan-Depletion und einer damit verbundenen
Proliferationshemmung von Lymphozyten. Eine gesteigerte IDO-Aktivität in der
Sepsis kann jedoch zur T-Zell-Dysfunktion mit Th-1-Zellapoptose und einem
Anstieg toxischer vasodilatierender Tryptophan-Metabolite führen. Vorarbeiten
zeigen, dass in der schweren Sepsis und dem septischen Schock die Aktivität
von IDO etwa um den Faktor 3 erhöht ist. Die vorliegende Arbeit untersucht den
Einfluss des Granulozyten-Makrophagen Kolonie-stimulierenden Faktors (GM-CSF),
einem pro-inflammatorischen Zytokin, auf die IDO-Aktivität bzw. den
Tryptophan-Metabolismus bei Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock
und Sepsis-assoziierter Immunsuppression. Die Untersuchung wurde als Substudie
einer prospektiven, randomisierten, placebo-kontrollierten Multicenterstudie
durchgeführt. Zusätzlich zur Standardintensivtherapie („best supportive care“)
erhielten 36 Patienten entweder subkutane Gaben von 4 µg/kg/KG GM-CSF für fünf
Tage oder Placebo (subkutane Injektionen von 0.9% NaCl). Bei Rekonvaleszenz
der HLA-DR-Expression (>15.000 Moleküle/Zelle) am Tag 5 wurde GM-CSF in der
Dosis von 4 µg/kg/KG für drei weitere Tage fortgeführt. Bei fehlender
Rekonvaleszenz der HLA-DR-Expression an Tag 5 erfolgte eine Dosiseskalation
auf 8 µg/kg/KG für drei Tage. Primäres Endziel der Studie war die
Wiederherstellung der monozytären Immunkompetenz bei septischen Patienten und
Sepsis-assoziierter Immunsuppression mittels GM-CSF. Zum Zeitpunkt des
Studieneinschlusses konnte kein Unterschied in den Studienpopulationen bzgl.
des Tryptophan-Metabolismus bzw. der IDO-Aktivität beobachtet werden. Die GM-
CSF Therapie führte zu einer signifikant reduzierten IDO-Aktivität über das
achttägige Behandlungsintervall (35.2 ± 21.0 µM [Studientag 1] vs. 21.6 ± 9.9
µM [Studientag 9], p = 0.02). Ein statischer Unterschied zwischen beiden
Studiengruppen war am Studientag 9 festzustellen (p = 0.03). Des Weiteren
konnten statistisch signifikant reduzierte Trp-Metaboliten (Kynureninsäure,
Quinolinsäure) am Studientag 9 im Verumarm im Vergleich zur Kontrollgruppe
beobachtet werden. Als Zeichen der klinischen Rekonvaleszenz konnten
reduzierte Entzündungsparameter und tendenziell verbesserte klinische Scores
(p = n.s.) in der Verumgruppe beobachtet werden. Unsere Ergebnisse zeigen,
dass eine GM-CSF induzierte Rekonstruktion der monozytären Immunität bei
Patienten mit Sepsis-assoziierter Immunsuppression mit Veränderungen des
Tryptophan-Metabolismus und der IDO-Aktivität einhergeht. Zusammenfassend
zeigt die vorgelegte Studie erstmalig, dass die Gabe von GM-CSF bei Patienten
mit schwerer Sepsis und septischem Schock die (errechnete) IDO-Aktivität
signifikant reduziert. Die reduzierte IDO-Aktivität sowie der Serumspiegel von
Tryptophanmetaboliten waren mit einem Anstieg der absoluten Zahl CD4- und CD8
positiver T-Lymphozyten assoziiert. Eine weitere Assoziation mit Veränderungen
des Zytokinprofils sowie günstigem Verlauf von klinischen Schweregradskalen
wurde beobachtet. Obwohl die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen der
Regulierung der IDO-Aktivität durch GM-CSF unklar bleiben, unterstreichen die
vorliegenden Daten die Bedeutung von IDO im Kontext der Immunregulation bei
Patienten mit Sepsis-assoziierter Immunsuppression.
de
dc.description.abstract
The immunoregulatory enzyme indoleamine 2,3-dioxygenase (IDO) controls
tryptophan metabolism and is induced by pro-inflammatory stimuli. We
investigated whether immunostimulatory treatment with granulocyte-macrophage
colony-stimulating factor (GM-CSF) influences IDO activity and tryptophan
metabolism in sepsis. Thirty-six patients with severe sepsis/septic shock and
sepsis-associated immunosuppression (assessed using monocytic human leukocyte
antigen-DR (mHLA-DR) expression) were assessed in a controlled trial of GM-CSF
or placebo treatment for 8 days. Using tandem mass spectrometry, levels of
tryptophan, kynurenine, kynurenic acid, quinolinic acid, 5-hydroxytryptophan,
serotonin, and estimated IDO activity were determined in a blinded fashion
over a 9-day interval. At baseline, tryptophan and metabolite levels did not
differ between the study groups. Although tryptophan levels were unchanged in
both groups over the treatment interval (all p>0.8), IDO activity was markedly
reduced after GM-CSF treatment (35.4 +/- 21.0 vs 21.6 +/-9.9 (baseline vs day
9), p = 0.02). IDO activity differed significantly between the 2 groups after
therapy (p = 0.03). Metabolites downstream of IDO (kynurenine, quinolinic
acid, kynurenic acid) were all induced in sepsis and declined in the GM-CSF
group, but not in controls. Serotonin pathway metabolites remained unchanged
in both groups (all p>0.15). Moreover, IDO activity correlated with
procalcitonin (p< 0.0001, r = 0.56) and mHLA-DR levels (p = 0.005, r = -0.28)
in the overall samples group. Thus, GM-CSF therapy is associated with
decreased IDO activity and reduced kynurenine pathway catabolites in sepsis.
This may be due to an improved antibacterial defence.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
indoleamine 2,3- dioxygenase (IDO)
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von GM-CSF auf den Tryptophan-Metabolismus und die IDO-Aktivität
bei Patienten mit schwerer Sepsis/ septischem Schock und Sepsis-assoziierter
Immunsuppression
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. Schefold
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Walther
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Salama
dc.date.accepted
2012-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000035991-4
dc.title.translated
Treatment with granulocyte-macrophage colony-stimulating factor is associated
with reduced indoleamine 2,3-dioxygenase activity and kynurenine pathway
catabolites in patients with severe sepsis and septic shock
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000035991
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010632
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access