The thesis contains three essays in the realm of information economics and industrial organization. Although very different subjects are approached, all of them are concerned with the issue of market or organizational inefficiencies caused by imperfect information and the ways economic agents deal with them. Informational imperfections about diverse matters, such as hidden information about the quality of goods or investment opportunities, hidden action of an employed agent or imperfect information about opportunities to engage in trade, leading to search frictions and holdup, are covered. The first paper of the thesis, ``Signalling Rivalry and Quality Uncertainty'' is concerned with signalling as a device to overcome the problem of adverse selection in a market with asymmetric information, in our case about the quality of a good. Our model extends the monopoly signaling model to a Betrand duopoly. In our setup there are two firms, one established with publicly known quality, and one entrant, whose quality can be observed only by some (expert) consumers. We examine signalling rivalry accruing from the firms' incentives to use their price decision to convey information about the quality of the entrant to uninformed consumers. We find that only full information equilibria exist in which both firms set prices as in a standard Bertrand competition setting with full information. The reason is that in all alternative separating equilibria, each firm has an incentive to free-ride on the signal of the rival firm by deviating to its full-information best response. The second paper, ``Regulation and Quality Incentives in Search Markets: Certification, Licensing and Minimum Prices'' examines underinvestment caused by a holdup problem in a search market. In search markets imperfect information about exchange opportunities makes trade relations specific in the sense that switching to an alternative trading partner is costly. This makes ex-ante unspecific investments partially specific ex-post, because agents become locked-in into a relationship. It is shown that limiting the number of sellers through a licensing policy is potentially welfare increasing, because sellers can secure a greater share of the surplus created through their quality investments, thereby increasing average quality in the market. Furthermore, it is shown that effective minimum prices decrease sellers' ex- ante investments. The third paper ``Information Acquisition and the Demand for Hard Evidence'' is concerned with informational asymmetries in two ways: It asks how an agent assigned to collect information is optimally incentivized to exert effort and to report his finding truthfully when his effort can not be observed by a principal and his report is not verifiable. We identify cases in which the principal should set incentives through wages, leaving an information rent to the agent, and others, in which she should demand hard evidence, which creates costs that are wasted from a welfare point of view.
Die vorliegende Dissertation enthält drei Arbeiten auf den Gebieten der Informations- und Industrieökonomie. Eine grundlegende Erkenntnis der informationsökonomischen Theorie ist, dass bei Vorliegen unvollkommener Information und unvollständiger Märkte, die Gleichgewichtsallokation eines Wettbewerbsmarktes im Allgemeinen nicht effizient im Sinne des Pareto- Kriteriums ist. Daraus können sich für die ökonomischen Akteure selbst Anreize ergeben, durch geeignete Maßnahmen oder die Nutzung geeigneter Institutionen private Information öffentlich zu machen oder Informationen zu akquirieren. Alternativ können Verbesserungen der Allokation eventuell durch äußere Eingriffe, also Regulierungsmaßnahmen, erzielt werden. In der ersten Arbeit werden Informationssignale betrachtet. Dabei geht es darum, dass Verkäufer in einem Markt mit asymmetrischer Information, in dem ein Teil der Käufer die Qualität der angebotenen Güter nicht direkt beobachten kann, für sie vorteilhafte Information öffentlich machen wollen. Eine Möglichkeit für die Verkäufer diese private Information an die Käufer zu übermitteln, ist das Senden von Qualitätssignalen. Diese können z.B. Werbeaufwendungen oder, wie in unserem Fall, Preise sein. Glaubhafte Signale müssen die Eigenschaft haben, dass 1) die Verkäufer, die die Information über ihren Typ vermitteln wollen, einen Anreiz haben das Signal zu senden, d.h. der Vorteil größer als die Kosten des Signals ist, und 2) andere Typen, von denen sich der Signalgeber separieren will, keinen Anreiz haben das Signal zu senden, auch dann nicht, wenn sie von den Käufern für den vorteilhaften Typ gehalten werden. Das setzt voraus, dass die Kosten für das Signal für den besseren Typen kleiner sind als für den schlechteren Typen. In der Arbeit wird das Preissetzungsverhalten zweier konkurrierender Anbieter beschrieben, von dem einer etabliert ist und dessen Qualität allgemein bekannt ist und einer Marktneuling ist, dessen Qualität von einigen Käufern nicht beobachtet werden kann. In dieser Situation stellen die Preise beider Anbieter Signale dar, aus denen die uninformierten Käufer Rückschlüsse auf die Qualität des vom Marktneuling angebotenen Gutes ziehen können. Hauptergebnis unserer Arbeit ist, dass Gleichgewichte nur existieren, wenn sich ausreichend viele informierte Konsumenten im Markt befinden. Existierende Gleichgewichte entsprechen denen bei vollständiger Information. Dies hängt damit zusammen, dass im Gleichgewicht beide Wettbewerber die Qualität des Marktneulings durch ihre Preise signalisieren und damit jeder einzelne einen Anreiz hat zu seiner besten Antwort bei vollständiger Information abzuweichen. In der zweiten Arbeit geht es um Regulierungsmaßnahmen in einem Suchmarkt, die Investionsanreize auf der Verkäuferseite, z.B. zur Steigerung der Qualität oder der Ausbildung, beeinflussen. Auf dem Markt herrscht unvollständige Information über Handelsmöglichkeiten, die Suche nach potentiellen Handelspartnern verursacht Kosten. Haben sich ein Käufer und ein Verkäufer gefunden und stehen in Verhandlung, bestimmt sich die jeweilige Verhandlungsmacht der beiden Parteien wesentlich durch ihre Möglichkeiten alternative Handelspartner zu finden: Je einfacher sich ein alternativer Partner finden lässt, umso größer ist die Verhandlungsmacht. Umso höher nun die Verhandlungsmacht der Käufer, desto geringer fallen die Investitionsanreize für die Verkäufer aus. In dieser Situation profitieren die Käufer von geringen Preisen, leiden aber unter einer ineffizient niedrigen Qualität der im Markt befindlichen Güter. Es wird gezeigt, dass eine Marktzutrittsbeschränkung, z.B. durch Lizenzierung, unter bestimmten Voraussetzungen zu Effizienzsteigerungen, und teilweise sogar zu einer Erhöhung der Konsumentenrente, führen kann. Des Weiteren wird gezeigt, dass Mindestpreise zu einer Senkung der Investitionen und eindeutig verminderter Markteffizienz führen. In der dritten Arbeit werden im Rahmen eines Prinzipal-Agenten-Modells optimale Lohnverträge für die Delegation von Informationsakquise charakterisiert. Eine Investorin hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Projekten und will über die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Projekts Gewissheit erlangen. Dazu delegiert sie die Informationsbeschaffung an einen Experten. Da die Anstrengung des Experten dessen private Information darstellt, muss der Lohn sicherstellen, dass der Experte einen genügenden Anreiz hat Anstrengung zu leisten und wahrheitsgemäß zu berichten. Unsere Analyse konzentriert sich auf die Kommunikation zwischen Experte und Investorin. Wir nehmen dabei an, dass im Vertrag festgelegt werden kann, ob und in welchem Fall die Information über den Typ des Projektes mit überprüfbarer Evidenz, die zusätzliche Kosten verursacht, belegt werden muss. Je nach a priori Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Projektes kann es nun optimal sein Evidenz im Fall eines positiven oder negativen Berichtes nachzufragen, oder dem Bericht ohne Evidenz zu folgen. Das Ergebnis kommt durch eine Abwägung zwischen den Kosten für Evidenz und einer Informationsrente, die dem Experten ohne Evidenznachfrage gezahlt werden muss, zustande.