Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu der für einen angemessenen Lebensstandard notwendigen Wassermenge und Wasserqualität. Das Problem verschärft sich mit dem Klimawandel, mit der wirtschaftlichen Ausbeutung von natürlichen Ressourcen und aufgrund schlechter sanitärer Einrichtungen. Auch wenn Staaten verantwortlich sind für eine angemessene Verwaltung der Wasserressourcen, haben auch andere Akteure darauf Einfluss, insbesondere transnationale Unternehmen. Diese Arbeit geht zunächst der Frage nach, inwieweit Staaten verpflichtet sind, das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung (MRWS) sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zu achten, zu schützen und zu gewährleisten. In einem zweiten Teil prüft die Arbeit, ob und inwiefern Deutschland seine diesbezüglichen Verpflichtungen erfüllt. Dabei zeigt sich, dass während die Bundesrepublik ihren Rechtspflichten nachkommt, es andererseits durchaus einen beträchtlichen Spielraum zur Erfüllung der nicht-verbindlichen internationalen Verpflichtungen, also der sogenannten soft-law-Aspekte des MRWS, gibt. Ein Schritt in diese Richtung wäre die Verabschiedung des einschlägigen deutschen Unternehmensstrafrecht sowie einer gesetzlichen Verbindlichkeit des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP).
Millions of people do not have access to the quantity and quality of water necessary for a decent standard of living. The problem is exacerbated by climate change, economic exploitation of natural resources and poor sanitation. While states are responsible for the proper management of water resources, other actors also have an impact, particularly transnational corporations. This thesis first examines the extent to which states are obliged to respect, protect and fulfil the human right to water and sanitation (MRWS) at both the national and international level. In a second part, the work examines whether and to what extent Germany fulfils its obligations in this regard. The research shows that while Germany fulfils its legal obligations, there is room for development at fulfilling its non-binding international obligations, i.e. the so-called soft-law aspects of the MRWS. A step in this direction would be the adoption of the relevant German corporate criminal law as well as making the National Action Plan for the Implementation of the UN Guiding Principles on Business and Human Rights (NAP) legally binding.