Die Windeldermatitis (WD) gehört mit 20% der pädiatrischen Konsultationen zu den häufigsten Hauterkrankungen in der Kindheit. Eine adäquate Pflege in der Windelregion gehört zu den Basismaßnahmen im Rahmen der Prävention einer WD bzw. möglichen Exazerbation. Bisher gibt es jedoch kein einheitliches nationales oder internationales Konzept zur Pflege der Haut speziell in der Windelregion von Säuglingen. In einer monozentrisch, prospektiven Studie wurden 89 gesunde Säuglinge im Alter von 9 Monaten (+/- 8 Wochen) über 8 Wochen drei verschiedenen Pflegeregimen zugeordnet: in Gruppew wurde die Windelregion mit Baumwollwaschlappen und Wasser (n=30) gereinigt, Gruppew+c erhielt zusätzlich zu der Reinigung mit Baumwollwaschlappen eine zweimal tägliche Applikation einer Wundschutzcreme im Windelbereich (n=28), GruppeF+C erhielt eine Reinigung mit Feuchttüchern und eine Applikation mit Wundschutzcreme (n=31). Der Transepidermale Wasserverlust (TEWL), die Stratum corneum Hydratation (SCH), der Hautoberflächen pH-Wert (pH), Interleukin-1α und die mikrobielle Besiedelung wurden in der Windelregion (oberer äußerer Glutealbereich), in Haut außerhalb der Windelregion (Oberschenkel) und in von Windeldermatitis betroffenen Hautarealen an Tag 1, Woche 4 und Woche 8 gemessen. Der Hautzustand wurde mittels Neonatal Skin Condition Score und Diaper Rash Grade bewertet. Auf gesunder Haut in der Windelregion kam es zu einem Absinken der SCH in GruppeW+C und GruppeF+C, während es nur in GruppeW+C zu einem Absinken des TEWL kam. Der pH-Wert stieg in GruppeW+C und GruppeF+C an. Insgesamt zeigten sich SCH, pH-Wert und Interleukin-1α in gesunder Haut in der Windelregion im Vergleich zu gesunder Haut außerhalb der Windelregion erhöht. Das Auftreten von WD war in allen drei Gruppen vergleichbar. In von WD betroffener Haut zeigten sich erhöhte TEWL und pH-Werte im Vergleich zu gesunder Haut in und außerhalb der Windelregion. Säuglinge, die eine Pflege mit Wundschutzcreme erhielten, wiesen niedrigere SCH-Werte und höhere pH-Werte in der Windelregion im Vergleich zur Haut außerhalb der Windelregion auf. Es wurde keine Korrelation zu dem Auftreten von WD in den einzelnen Pflegegruppen festgestellt.
The effect of different diaper care procedures on skin barrier function has been barely investigated in infants and should be evaluated using objective methods. In a monocentric, prospective trial 89 healthy infants aged 9 months (+/- 8 weeks) were randomly assigned to three diaper care regimens: group I used water-moistened washcloths at diaper change (n= 30), group II additionally applied diaper cream twice daily (n= 28), group III used wet wipes and diaper cream twice daily (n= 31). Transepidermal water loss (TEWL), skin hydration (SCH), skin-pH, interleukin-1α and microbiological colonization were measured in diapered skin (upper outer quadrant of the buttocks), nondiapered skin (upper leg) and if diaper dermatitis occurred in the most affected skin area at day 1, week 4 and 8. Skin condition was assessed by neonatal skin condition score and diaper rash grade. On diapered skin, SCH decreased in group II and III, whereas TEWL values were reduced in group II, only. Skin-pH increased in groups II and III. In general, SCH, skin-pH and interleukin-1α levels were higher in healthy diapered compared to nondiapered skin. The incidence and course of diaper dermatitis (DD) was comparable in all groups. Areas affected by DD showed increased TEWL and skin-pH compared to non-affected skin areas. Infants who received diaper cream showed reduced SCH and TEWL and increased pH levels in the diapered area in contrast to nondiapered skin. No correlation to the occurrence of DD could be found.