Worldwide, the number of people with chronic kidney disease, and consequently with kidney failure, is rising. The treatment of kidney failure consists of kidney replacement therapy or depending on availability and eligibility kidney transplantion. Although the outcomes of a kidney transplantion have improved over time, kidney transplantation is still associated with adverse complications. One of these complications is delayed graft function (DGF). In literature, the incidence of DGF ranges from 21-70% and its effect on outcomes post-kidney-transplantation has been discussed for a long period of time. In this single centre study, 627 adult, cadaveric kidney-transplant recipients were included to explore the effects of DGF on short- and long-term outcomes. The significance of occurrence of mortality, graft failure, kidney function, biopsy proven rejections (BPAR), MACCE, hospitalisation and infections were investigated in different DGF and age groups. The overall incidence of DGF was 55,7 %. Prolonged cold ischemia time, higher donor creatinine, previous kidney transplants, biopsy proven rejections and longer time on dialysis were identified as risk factors for occurrence of DGF. Patients with DGF had higher mortality (29,2 % vs. 16,5 %, p<0,001) and graft failure rates (18,9 % vs. 7,9 %, p<0,001) after 10 years. The mortality and graft failure rates were higher the longer DGF lasted. The outcomes of DGF were more pronounced in patients ≥65 years of age. The graft failure rates increased from 14,8 % to 33,9 %, p<0,001 and mortality from 35,8 % to 52,2 %, p<0,001 if DGF occurred. The DGF rates in both age groups (<65 and ≥65 years) were not significantly different. Patients with DGF had to stay longer in the hospital after transplantation (20 vs 13 days, p<0,001), they were more often hospitalised (5 vs. 4 times, p=0,008), had more infections (4,6 vs. 3,9, p=0,038), a higher rate of severe infections (32,4 % vs. 44,3 %), and more infections needing hospital treatment (2,6 vs 1,8, p=0,003). DGF severity showed a dose depending effect on hospitalisation and infectious outcomes. Patients having a DGF had a higher rate of BPAR (38,7 % vs. 14,4 %, p<0,001), especially if having prolonged DGF (DGF >20 days, 50 % BPAR). DGF patients showed constantly lower glomerular filtration rate (GFR) over 5 years, with a mean GFR of 27,7 ml/min/1.73m² vs. 40,6 ml/min/1.73m², p<0,001 after 5 years. These results implicate long-lasting adverse effects of DGF after kidney transplantation. Thus, it is crucial to learn more about the prevention of DGF, especially in high-risk groups, such as elderly patients.
Weltweit nimmt die Zahl der Patienten mit einer chronischen Nierenkrankheit und dementsprechend auch die Zahl der Patienten mit Nierenversagen mit Notwendigkeit zur Nierenersatztherapie stetig zu. Die bisher einzige kurative Behandlung des Nierenversagens ist eine Nierentransplantation, wenn die Patienten dafür geeignet sind bzw. diese Option zur Verfügung steht. Nierentransplantationen sind in den letzten Jahrzenten durch die neuartige Immunsuppression und moderne Operationstechniken immer erfolgreicher geworden. Trotzdem ist eine Nierentransplantation auch heute noch mit Komplikationen verbunden. Dazu zählt auch die verzögerte Transplantatsfunktionsaufnahme (delayed graft function - DGF), zu der es in 21-70 % der Transplantationen kommt und die potenziell mit negativen Effekten für das Transplantat einhergeht. In dieser Single-Center-Studie wurden 627 erwachsene Nierentransplantierte, die zwischen 2005 und 2015 eine Kadavernierentransplantation erhalten haben, eingeschlossen. Es wurden DGF-Schweregrad, Risikofaktoren für das Auftreten einer DGF, sowie die Kurz- und Langzeitfolgen einer DGF untersucht. Die DGF-Rate betrug 55,7 %. Als Risikofaktoren für das Auftreten einer DGF wurden höheres Spenderkreatinin, Vortransplantationen, längere Zeit an der Dialyse, längere kalte Ischämiezeit, sowie das Auftreten von bioptisch gesicherten Abstoßungsreaktionen (BPAR) identifiziert. Am Ende des Beobachtungszeitraumes war das Überleben der Gruppe ohne DGF (NoDGF) deutlich höher als in der DGF Gruppe (79,5 % vs. 62,8 %, p<0,001). Weiterhin zeigte sich unter den Patienten mit einer DGF eine höhere Rate an Transplantatversagen (TPV) (18,9 % vs. 7,9 %, p<0,001). Es konnte ein Dosis-abhängiger Effekt der DGF-Dauer auf die Sterblichkeit und das Transplantatversagen festgestellt werden. Bezüglich des Alters war die DGFInzidenz der zwei Altersgruppen (über und unter 65 Jahre) ähnlich. Jedoch hatten die ≥65-Jährigen mit einer DGF besonders hohe Komplikationsraten: die TPV-Raten waren höher (33,9 % vs. 11,5 %, p<0,001) und auch die Mortalitätsraten zeigten sich beim Auftreten einer DGF negativ beeinflusst (35,8 % vs. 52,2 %, p<0,001). Die Patienten mit einer DGF wurden häufiger hospitalisiert, verbrachten insgesamt mehr Zeit im Krankenhaus, wurden häufiger aufgrund von Infekten hospitalisiert, hatten insgesamt mehr Infekte und einen höheren Anteil an schweren Infektionen. Insgesamt zeigte sich bei den DGF-Patienten eine höhere BPAR-Rate (38,7 % vs. 14,4 %, p<0,001), sowie eine höhere BPAR-Rate bei prolongierter DGF-Dauer (13 % beim DGF Schweregrad 1 und 50 % beim DGF Schweregrad 4). Die glomeruläre Filtrationsrate war bei den DGF-Patienten auch 5 Jahre nach der Transplantation niedriger als bei den NoDGF-Patienten (27,7 ml/min/1.73m² vs. 40,6 ml/min/1.73m², p<0,001). Dies zeigt, dass die DGF mit negativen Effekten im Kurz- und Langzeitverlauf verbunden ist. Die Entwicklung effektiver Präventionsstrategien für die DGF ist notwendig, besonders für die Patientengruppen mit erhöhtem Risiko für das Auftreten einer DGF.