Die urämische Kardiomyopathie geht mit einer hohen Mortaliät bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz einher. Eine konventionelle Hämodialyse stellt die häufigste Therapie dar, um systolische Funktionen und ventrikuläre Auswurfleistung bei Patienten zu verbessern. Auch durch gezielte Blutdruckreduktion durch ACE-Hemmer oder AT-II-Rezeptor-Blocker werden Herz und Niere entlastet. Auch dem DPP-4- Inhibitor Linagliptin wird in einigen Studien eine kardioprotektive Wirkung zugeschrieben sowie eine positive Wirkung auf die urämisch bedingte Hypertension. Im hier gewählten Modell der urämischen Kardiomyopathie durch 5/6-Nephrektomie wurde untersucht, wie sich Linagliptin im Vergleich zum Angiotensin-Rezeptorblocker Telmisartan auf Blutdruck und Herzmorphologie auswirkt und ob eine Kombination beider Wirkstoffe möglicherweise von Vorteil ist. Die angewandten Methoden umfassten die Aufnahme physiologischer Daten wie Blutdruck, Körpergewicht und Herzgewicht sowie eine histologisch-morphologische Auswertung von Herzschnitten mit verschiedenen Färbemethoden. Ergänzend wurde das DotBlot- Verfahren angewandt, um Fibrosemarker im Herzen zu identifizieren. In der Auswertung der Ergebnisse zeigt Linagliptin insgesamt nur schwache Einflüsse auf Blutdruck und Morphologie des Herzens. Eine signifikante Reduktion des Blutdrucks kann nicht nachgewiesen werden, allerdings eine geringgradig dämpfende Wirkung auf den urämisch bedingt erhöhten Blutdruck. Dieser steigt im Versuchsverlauf nur minimal und im Gegensatz zur Placebogruppe nicht signifikant. Die Gruppen mit Telmisartanbeteiligung weisen eine signifikante Reduktion des Blutdrucks auf, was die bereits bekannte Wirkungsweise von Telmisartan als Angiotensin-Rezeptorblocker und damit als Blutdrucksenker bestätigt. Beim Vergleich der Herzgewichte lässt sich ein signifikant höheres Gewicht bei den Gruppen ohne Telmisartanbeteiligung (Linagliptin, Placebo) feststellen. Die untersuchten Herzschnitte zeigten jedoch keine signifikanten morphologisch-histologischen Veränderungen. Auch im DotBlot-Verfahren wurden bei der Untersuchung diverser Fibrosemarker keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Insgesamt zeigt Linagliptin im Vergleich zu Telmisartan signifikant geringere Einflüsse auf Blutdruck und Herzgewicht. Diese Ergebnisse können anhand von Literaturvergleichen bestätigt werden. Eine direkte kardioprotektive Wirkung von Linagliptin kann nicht nachgewiesen werden.
Uremic cardiomyopathy is responsible for high mortality rates among patients with chronic kidney disease and therefore is a highly prevalent cardiovascular risk factor. This study is based on the hypothesis that Linagliptin, a DPP-4 Inhibitor, can reduce cardiovascular risk in patients with uremic cardiomyopathy. Prominent features of uremic cardiomyopathy are left ventricular hypertrophy, fibrosis, and hypertension. In a rat model of chronic renal failure, 5/6-nephrectomized rats were treated orally with Linagliptin and /or Telmisartan, an angiotensin receptor blocker, or Placebo. The rats were treated over 14 weeks after surgery. Linagliptin showed a balancing effect to blood pressure although no significant changes could be seen. Telmisartan on the other hand showed an expected significant reduction of the uremic hypertension. There were no significant changes in heart morphology nor histology. Also, the evaluation of heart fibrosis markers like Collagen I and III, TGF-ß1, CTGF or SMAD2 did not show any significant results.