Freiwilliges Engagement ist eine zentrale Form gesellschaftlicher Teilhabe und bildet einen wichtigen Erfahrungsraum für lebenslanges Lernen. Welche Rolle freiwilliges Engagement als potenzieller Lernraum für die Bewältigung kritischer Lebensereignisse von Ehrenamtlichen spielt, ist jedoch bislang nicht untersucht. Eine solche Betrachtung könnte dazu beitragen, die Genese bislang weitgehend isoliert untersuchter Motive biografisch einzubetten und somit ein tieferes Verständnis für die Grundlagen freiwilligen Engagements zu erlangen. Gegenstand des vorliegenden Artikels ist die motivationstheoretisch und transformationstheoretisch fundierte empirische Untersuchung des Verhältnisses zwischen kritischen Lebensereignissen und der Aufnahme eines ehrenamtlichen Engagements. Auf der Basis einer explorativen, qualitativen Inhaltsanalyse von neun episodischen Interviews werden drei Typen der Bewältigung kritischer Ereignisse durch freiwilliges Engagement vorgestellt. Abschließend werden die präsentierten Typen unter Bezugnahme auf bestehende empirische Befunde diskutiert.
Volunteering is a central way of societal participation and provides and important opportunity of lifelong learning. However, the role of volunteering for coping with critical life incidents as a potential learning space remain not investigated so far. By the biographical embedding of so far isolated motives such a consideration could lead to a deeper understanding of the basics to start volunteering. Referring to motivational and transformative theories, I empirically examine the relationship between critical incidents and the decision for volunteering. Based on an explorative, qualitative content analysis of nine episodic interviews I identify three different types of coping with critical life incidents through volunteering. Finally, results will be discussed referring to existing evidence.