dc.contributor.author
Overberg, Johanna
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:29:57Z
dc.date.available
2013-06-04T07:03:37.978Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3913
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8113
dc.description.abstract
Der Ernährung wird neben anderen Umwelteinflüssen und genetischen Faktoren in
der Ätiologie der Adipositas eine große Bedeutung beigemessen. Dies betrifft
in besonderem Maße das Kindes- und Jugendalter, da die Phase des Heranwachsens
als entscheidend für die spätere Entwicklung einer Adipositas und assoziierter
Folgeerkrankungen gilt. Zu einer adäquaten Ernährung trägt die
Geschmackswahrnehmung entscheidend bei, indem Nahrungsmittel auf ihre
Verträglichkeit hin überprüft, Nährstoffe identifiziert und der Schutz vor
toxischen Substanzen sichergestellt werden. Des Weiteren stellen
Essenspräferenzen, insbesondere im Kindes- und Jugendalter, ein zentrales
Kriterium für die Nahrungsmittelwahl dar. Ob sich adipöse und normalgewichtige
Personen in ihrer Geschmackswahrnehmung und ihren Nahrungspräferenzen
unterscheiden, ist wissenschaftlich umstritten und nicht abschließend geklärt.
Besonders für das Kindes- und Jugendalter ist die Datenlage diesbezüglich
unzureichend. Ziel dieser Arbeit war es, im Rahmen einer Querschnittsstudie
100 adipöse sowie 100 normalgewichtige Kinder und Jugendliche im Alter von
6-18 Jahren hinsichtlich ihrer Geschmackswahrnehmung und ihrer
Nahrungspräferenzen zu untersuchen. Außerdem wurde der Einfluss der Faktoren
Geschlecht, Alter und ethnische Zugehörigkeit auf diese überprüft. Mittels
imprägnierter Filterpapierstreifen wurde die Geschmackswahrnehmung für die
fünf Geschmacksqualitäten „süß“, „sauer“, „salzig“, „umami“ und „bitter“ sowie
die synthetische Bittersubstanz Propylthiouracil (PROP) getestet. Für die
Gesamtheit der Geschmacksqualitäten sowie für die einzelnen
Geschmacksrichtungen wurde aus der Anzahl richtig erkannter
Geschmacksrichtungen ein Summenscore gebildet. Des Weiteren bewerteten die
Probanden die Intensität unterschiedlicher Süß-Konzentrationen auf einer
5-stufigen Punkteskala. Zur Erhebung der Nahrungspräferenzen bewerteten die
Probanden 94 Nahrungsmittel hinsichtlich ihrer Präferenz auf einer 5-stufigen
Gesichtsskala. Es konnte gezeigt werden, dass die Gruppe der adipösen Kinder
und Jugendlichen, verglichen mit der Kontrollgruppe, die dargebotenen
Geschmacksreize in ihrer Gesamtheit signifikant schlechter identifizieren
konnte (p<0,001). Hinsichtlich der einzelnen Geschmacksqualitäten wurde in der
Gruppe Adipositas eine signifikant geringere Wahrnehmung der
Geschmacksqualitäten „salzig“, „umami“ und „bitter“ beobachtet. Des Weiteren
haben sich die Faktoren Alter und Geschlecht als gewichtige Determinanten
herausgestellt: mit zunehmendem Alter und bei weiblichem Geschlecht konnte
eine differenziertere Geschmackswahrnehmung beobachtet werden. Die adipösen
Probanden bewerteten die unterschiedlichen Süß-Konzentrationen hinsichtlich
ihrer Intensität signifikant geringer. Zur Auswertung der Nahrungspräferenzen
wurden die einzelnen Items zu Nahrungsmittel- und Getränkegruppen
zusammengefasst. Hierbei wiesen die Nahrungsmittelgruppen Obst,
Kartoffel-/Nudel-/Reisgerichte und Fastfood die höchsten Präferenzwertungen
auf. Die adipösen Kinder und Jugendlichen gaben insgesamt niedrigere
Präferenzwertungen ab, dieser Effekt zeigte sich insbesondere bei ungesunden
Nahrungsmitteln mit hohem Fett- und/oder Zuckergehalt. Als Ursache für dieses
auch von anderen Autoren bei adipösen Kindern und Jugendlichen beobachtete
Phänomen wird eine stärkere Beeinflussung der Präferenzwertungen durch Effekte
der sozialen Erwünschtheit angenommen. Hinsichtlich des Geschlechts zeigten
sich ebenfalls unterschiedliche Präferenzmuster: so bewerteten die Jungen
Fleisch und Fastfood sowie Softdrinks signifikant höher, die Mädchen zeigten
größere Vorlieben für Obst und Gemüse. Mit zunehmendem Alter wiesen die
Probanden signifikant niedrigere Präferenzwertungen auf. Die ethnische
Zugehörigkeit erwies sich lediglich für die Nahrungsmittelgruppe Fleisch als
bedeutende Determinante. Die These, dass sich adipöse Kinder und Jugendliche
hinsichtlich ihrer Geschmackswahrnehmung von normalgewichtigen Gleichaltrigen
unterscheiden, konnte in dieser Arbeit bestätigt werden. Die vorliegenden
Daten erlauben keine Rückschlüsse auf die Kausalität. Aktuelle Studien zur
Modulation der Geschmackswahrnehmung deuten darauf hin, dass es sich beim
Geschmackssinn um ein plastischeres Sinnesorgan handelt als dies bislang
angenommen wurde. So mehren sich die Hinweise, dass neben den gut erforschten
genetischen Einflussfaktoren auch hormonelle sowie lernpsychologische
Einflüsse eine bedeutsame Rolle spielen. Die Zusammenhänge zwischen
Geschmackswahrnehmung, Ernährungsverhalten und Adipositasrisiko sind bislang
noch unzureichend verstanden. Weitere Studien hierzu sind anzustreben, um neue
Strategien zur Adipositas-Prävention im Kindes- und Jugendalter zu entwickeln.
de
dc.description.abstract
Background: Taste sensitivity varies between individuals. Several studies
describe differences between obese and non-obese subjects concerning their
taste perception. However, data are partly contradictory and insufficient.
Food preference - especially in children and adolescents – is an essential
determinant for food selection. Therefore, in this study taste sensitivity and
food preferences of obese and non-obese children/adolescents were analysed.
Methods: In a cross-sectional study gustatory sensitivity and food preference
of n = 99 obese subjects (BMI> 97th percentile) and n = 94 normal weight
subjects (BMI< 90th percentile), 6-18 years of age, were compared. Sensitivity
for the taste qualities sweet, sour, salty, umami and bitter was analysed by
means of impregnated “taste strips” in different concentrations. A total score
was determined for all taste qualities combined as well as for each
separately. Furthermore, the possible influence of sex, age and ethnicity on
taste perception was analysed. While an intensity rating for sweet was
performed on a 5-point rating scale the food preferences for 94 different
items were determined using a 5-point facial scale. Results: Obese subjects
showed - compared to the control group - a significantly lower ability to
identify the correct taste qualities regarding the total score (p<0.001).
Regarding individual taste qualities there was a significantly lower detection
rate for salty, umami and bitter by obese subjects. Furthermore, the
determinants age and sex had a significant influence on taste perception:
older age and female sex was associated with better ability to identify taste
qualities. Concerning the sweet intensity rating obese children gave
significantly lower intensity ratings to three of the four concentrations.
Items with high sugar and fat content were rated significantly lower in the
food preference rating by obese subjects. Girls showed higher preference for
healthy food. Conclusions: Obese and non-obese children and adolescents differ
in their taste perception. Obese subjects could identify taste qualities less
precisely than children and adolescents of normal weight. Food preference
rating in obese children/adolescents is highly influenced by social request.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
childhood obesity
dc.subject
taste sensitivity
dc.subject
food preferences
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss von Geschmacksempfinden und Nahrungspräferenzen auf die kindliche
Gewichtsentwicklung
dc.contributor.contact
johanna.overberg@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. H. Krude
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Kersting, Prof. Dr. J. Köhrle
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094288-8
dc.title.translated
Differences in taste sensitivity and food preferences between obese and non-
obese children and adolescents
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094288
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013418
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access