Die Geburt des ersten Kindes ist mit erheblichen Veränderungen im gesamten Leben der Eltern verbunden, und der Übergang zur Elternschaft wird insbesondere von vielen Müttern als stark beanspruchend erlebt. Die Partnerschaftszufriedenheit nimmt im Mittel deutlich ab, aber nicht bei allen Eltern. Mit einem Belastungs-Ressourcen-Modell sollte analysiert werden, welche Faktoren die Partnerschaftszufriedenheit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Eltern in den ersten beiden Lebensjahren ihres ersten Kindes beeinflussen. Dazu wurden die Daten einer kontrollierten Interventionsstudie zur vorausschauenden Beratung junger Eltern herangezogen. 317 Mütter und 306 Partner füllten zwei Jahre nach der Entbindung von ihrem ersten Kind einen Fragebogen aus u.a. zur Soziodemographie, Belastungen, Ressourcen und zur Lebensqualität (WHOQOL-Bref) und Partnerschaft. Die Querschnittsdaten wurden mit linearen multiplen Regressionsmodellen ausgewertet. Für ungefähr die Hälfte der Stichprobe konnte die Partnerschaftszufriedenheit von der Entbindung bis zwei Jahre später auch im Längsschnitt mit gemischten linearen Modellen analysiert werden. Die alltäglichen Belastungen, insbesondere häufige oder chronische Erkrankungen des Kindes, waren bei den Müttern mit signifikant geringerer Lebensqualität (LQ) in allen Aspekten, außer der Umweltqualität, verbunden. Bei Vätern waren sie hingegen nur von geringem prognostischen Wert. Die Partnerschaftszufriedenheit nahm bei den Eltern häufig oder chronisch kranker Kinder in den ersten zwei Jahren stärker ab als bei den anderen Eltern. Die wahrgenommenen Ressourcen - Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), gerechte Arbeitsteilung, Einkommen und Wohnung - erwiesen sich als stärkste Prädiktoren der LQ. Fast alle Aspekte der LQ wurden von den Eltern positiver beurteilt mit höherer SWE und in noch stärkerem Maße mit einer Einschätzung der innerfamiliären Arbeitsteilung als gerecht und kongruent. Bereits kurz nach der Entbindung und deutlich stärker nach zwei Jahren waren Mütter und Väter mit ihrer Partnerschaft zufriedener, wenn die Arbeitsteilung als gerecht und kongruent eingeschätzt wurden. Zusätzlich wurden die negativen Auswirkungen alltäglicher Belastungen auf die LQ durch eine positive Arbeitsteilung in einigen Fällen abgemildert (Puffereffekt). Hohe SWE der Eltern besonders der Mütter konnte die Belastungen durch das nächtliche Wecken des Kindes im zweiten Lebensjahr eher reduzieren und damit zur LQ zusätzlich positiv beitragen (indirekter Effekt). Materielle Ressourcen hatten nur geringen Einfluss auf die meisten Aspekte der LQ. Einzig für die Einschätzung der Umwelt waren sie von entscheidender Bedeutung. Von den soziodemographischen Merkmalen war nur die Berufstätigkeit der Mütter mit mehreren Aspekten der LQ verbunden. Berufstätige Mütter beurteilten die meisten Aspekte der LQ positiver als nicht berufstätige Mütter, was nur zu einem geringen Teil auf das höhere Einkommen zurückzuführen war. Aus den Ergebnissen werden eine Reihe von Konsequenzen für ein angemessenes psychosoziales Betreuungsangebot für junge Eltern und für die Familien- und Sozialpolitik diskutiert.
The birth of the first child brings with it considerable changes in the lives of the parents, and the transfer to parenthood is felt to be very demanding in particular by many mothers. There is a marked decrease in the mean satisfaction with the partnership. A stress-resources model is used to analyse which factors influence partnership satisfaction and the health-related quality of life of parents in the first two years of the life of their first child, drawing on data from a controlled intervention study for anticipatory guidance of young parents. 317 mothers and 306 partners completed a questionnaire two years after the delivery of their first child, including items on socio-demography, burdens, resources and quality of life (WHOQOL- Bref) and partnership. The cross sectional datasets were analysed with linear multiple regression models. For about half of the random sample, the partnership satisfaction could also be analysed longitudinally from delivery until two years later with mixed linear models. Everyday stresses, in particular frequent or chronic illnesses of the child, were linked in the case of mothers with significantly lower quality of life in all aspects, except the environmental quality. In the case of fathers, in contrast, they were only of low predictive value. The satisfaction with the partnership frequently decreased more for parents of a chronically ill child in the first two years than for other parents. The perceived resource self-efficacy, equitable division of tasks, income, and the dwelling proved to be the prime predictors of the quality of life. Almost all aspects of the quality of life were assessed more positively by the parents with higher perceived self-efficacy, and to an even greater extent if the inner-family division of labour was perceived as fair and congruent. Already shortly after delivery and to a markedly greater extent after two years, mothers and fathers were more satisfied with their partnership if the division of labour was assessed as fair and congruent. In addition, the negative effects of daily stresses on the quality of life were ameliorated by a positive division of labour in some cases (buffer effect). High perceived self-efficacy of parents and in particular of the mother could reduce the stresses of night waking of the child in the second year of life and thus contribute additionally to the quality of life (indirect effect). Material resources had little effect on most aspects of the quality of life. They were only of key importance for the assessment of the environment. Of the socio-demographic characteristics, the only factor related to several aspects of quality of life was the employment of the mother. Working mothers assessed most aspects of the quality of life more positively than non-working mothers, which was only attributable to a small extent to the higher income. On the basis of the findings, a series of consequences are discussed for the appropriate psychosocial counselling of young parents and for social policies.