Die Bedeutung eines bereits in der Grundschule beginnenden Fremdsprachenunterrichts beschäftigt die Bildungspolitik schon seit vielen Jahren und machte den Grundschulfremdsprachenunterricht in der Vergangenheit zu einem intensiv diskutierten Thema. Insbesondere die Frage nach der richtigen Sprachverwendung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszuarbeiten, ob der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule ausschließlich in Französisch zu bestreiten ist, oder ob die Lehrkräfte situationsbedingt auch auf die deutsche Sprache zurückgreifen können. Anhand der historischen Entwicklung des Grundschulfremdsprachenunterrichts werden in der Arbeit zuerst die verschiedenen Ansätze und Konzepte in ihrem historischen Kontext aufgezeigt. Darauf aufbauend wird die gegenwärtige Situation in Deutschland dargelegt. Um ein Verständnis für die Besonderheiten eines grundschulgemäßen Fremdsprachenunterrichts zu schaffen, werden anschließend die Erkenntnisse aus der Spracherwerbsforschung zum Erst- und Zweitspracherwerb hinzugezogen und daraus Prinzipien des Grundschulfremdsprachenunterrichts formuliert. Die deutschlandweit unterschiedliche Handhabung macht es zudem notwendig, sich auf den Fremdsprachenunterricht eines Bundeslandes zu beschränken. Anhand der Vorgaben im Berliner Rahmenlehrplan werden die darin festgelegten Ziele des Grundschulfremdsprachenunterrichts aufgezeigt und auf mögliche Schwierigkeiten aufmerksam gemacht. Im Anschluss wird an die theoretischen Grundlagen angeknüpft und die Bedeutung der Sprachverwendung der Lehrkraft in den Blick genommen. Dabei wird die Frage aufgegriffen, ob die Lehrkraft in gewissen Situationen unterstützend auf die deutsche Sprache zurückgreifen darf. Es werden demgegenüber verschiedene Positionen beleuchtet und Perspektiven unterrichtender Lehrkräfte hinzugezogen. Darauf aufbauend werden abschließend Grundsätze zur Sprachverwendung der Lehrkraft aufgestellt und die Möglichkeiten sowie Begrenzungen in der Umsetzung diskutiert.