Hintergrund
Soziale Beziehungen sind bedeutsame Ressourcen für psychisches Wohlbefinden und physische Gesundheit. Im höheren Lebensalter treffen zunehmende Vulnerabilität und Funktionsverluste häufig auf reduzierte soziale Netzwerke. Mangelnde soziale Kontakte und fehlende Netzwerke bergen dabei psychische und physische Risiken für die Betroffenen, die durch den Einsatz sozialer Roboter möglicherweise abgemildert werden können.
Fragestellung
Welche Potenziale und Herausforderungen ergeben sich für ältere Menschen aus ihrer Interaktion mit sozialen Robotern?
Material und Methoden
Die Forschungsfrage wird mittels eines „rapid review“ beantwortet. Eine systematische Literatursuche ergab 433 unikale Treffer, aus denen n = 11 Artikel in die Analysen eingingen.
Ergebnisse
Potenziale sozialer Roboter bestehen in der Reduktion von Einsamkeit, Stärkung der (zwischenmenschlichen) Kommunikation und Stimmungsaufhellung bei gleichzeitiger Stressreduktion. Herausforderungen bestehen in der sozialen Einbettung der Roboter. Diese sei durch Aspekte wie Wohltätigkeit, Autonomie und Privatheit als Grundsätze zu gestalten, an denen sich Design und Einsatz von sozialen Robotern orientieren können, um einem Verlust von sozialen Beziehungen vorzubeugen.
Diskussion
Die Ergebnisse zeigen einen Korridor auf, der die potenzialausschöpfende Anwendung sozialer Roboter für ältere Menschen ermöglicht. Im Vordergrund steht die Analyse der Herausforderungen für den Einzelfall, da soziale Beziehungen älterer Menschen positiv sowie negativ beeinflusst werden können. Dabei orientieren sich die eingeschlossenen Artikel größtenteils am Setting Pflege. Forschung zum Einsatz sozialer Roboter bei nicht oder wenig funktionseingeschränkten Personen sollte die bestehende Literatur ergänzen.
Background
Social relationships are essential resources for psychological well-being and physical health. In old age, increased vulnerability and loss of functions are accompanied by diminishing social networks reinforcing a vicious circle. This decrease of social cohesion presents risks for health and well-being that might be cushioned by introducing social robots.
Objective
What potentials and challenges for older people result from their interaction with social robots?
Material und methods
The objectives are approached via a rapid review. The systematic search resulted in 433 unique articles. Of these 11 articles were included in the analysis.
Results
Social robots have the potential to reduce loneliness, reinforce (interpersonal) communication, enhance the mood while reducing stress. Challenges lie in the social embedding of the interaction with robots. Authors suggest principles such as charity, autonomy, and privacy as helpful guidelines for the design and use of social robots to prevent a loss of social relationships.
Conclusion
The results present corridors for the viable use of social robots for older adults offering to exploit existing potentials. At the core lies a view on the individual case with its unique circumstances and predispositions, because social robots bear positive and negative outcomes regarding social relationships. The identified studies focused on deficient settings (e.g., particular disorders within care facilities). Thus, research on the use of social robots by healthy adults should add to the existing literature.