dc.contributor.author
Schulz, Johanna
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:26:45Z
dc.date.available
2014-07-30T10:33:18.658Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3838
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8038
dc.description.abstract
Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) gehört zu den bedeutendsten
Ektoparasiten in der ökologischen und konventionellen Legehennenhaltung.
Silikathaltige Präparate (Silikate), die eine Alternative zu chemisch
wirkenden Mitteln darstellen, haben bereits große Bedeutung in der
Milbenbekämpfung erlangt und können auch in der ökologischen Tierhaltung zur
Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit
wurden zwölf Silikate einer Charakterisierung bezüglich der
Wasseraufnahmekapazität (WAK), des Siliziumdioxid-Gehaltes (SiO2-Gehalt), der
Kationenaustauschkapzität (KAK), der BET-Oberfläche und des Erscheinungsbildes
bei der Rasterelektronenmikroskopie unterzogen. Es zeigte sich, dass die
einbezogenen Präparate sich stark hinsichtlich der analysierten Eigenschaften
unterscheiden. Anschließend wurden die charakterisierten Präparate auf ihre
Wirksamkeit gegen D. gallinae im Labor untersucht und miteinander verglichen.
Dabei wurde ihre akarizide (milben-abtötende) Wirkung gegen zwei verschiedene
Milbenstämme (Feldstamm und Laborstamm) sowie die ovizide (eiabtötende)
Wirkung gegen den Laborstamm untersucht. Mittels Probit-Analyse wurde für den
Mittelwert die Zeit berechnet, die benötigt wird, um 50 % (LT50) der
behandelten Milben zu töten. Die Auswertung der Präparate erfolgte in zwei
Gruppen, wobei sich die Gruppeneinteilung nach der Applikationsart
(staubförmig und flüssig) in der Legehennenhaltung richtete. Die LT50-Werte
der staubförmigen Präparate liegen zwischen 5,1 und 18,7 Stunden; die der
flüssigen zwischen 5,5 und 12,7 Stunden. Insgesamt wirkten alle
Silikatpräparate akarizid, aber nur eingeschränkt ovizid, wobei innerhalb der
Gruppen staubförmig und flüssig signifikante Unterschiede zwischen den
Präparaten (p<0,05) vorhanden waren. Zur Bestimmung des Einflusses der
analysierten Parameter auf die LT50-Werte wurde eine schrittweise Regression
rückwärts mit clusterrobusten Standardfehlern durchgeführt. Die Parameter WAK,
KAK und BET-Oberfläche haben diesen Untersuchungen zufolge einen signifikanten
Einfluss (p < 0.01) auf die Wirksamkeit der Silikate, wohingegen der
SiO2-Gehalt keinen signifikanten Einfluss hat. Es gibt keinen eindeutigen
Zusammenhang zwischen den Werten der Parameter und den Gruppen flüssig oder
fest. Mögliche Auswirkungen von zwei flüssig zu applizierenden Silikaten auf
den Atemtrakt von Hennen bei Anwendung im belegten Stall wurden in einem
anschließenden Tierversuch untersucht. Nach Schlachtung der Hennen erfolgten
histologische Untersuchungen an Proben von Trachea, Lunge und Luftsack von
exponierten Tieren sowie Kontrolltieren. Keine der einbezogenen Hennen zeigte
hochgradige Veränderungen. Ermittelte Staubablagerungen in der Lunge traten in
diesem Teil der Untersuchungen nur vereinzelt auf und betrafen nicht nur die
Versuchs-, sondern auch die Kontrollgruppen. Insgesamt konnte gezeigt werden,
dass die Ausbringung flüssiger Silikatpräparate nicht zu akuten Veränderungen
im Atemtrakt führte. Im Rahmen dieses kurzen Versuchszeitraumes konnte nicht
erfasst werden, ob eine langfristige Exposition zu entsprechenden
Veränderungen im Atemtrakt führen kann. Eine Möglichkeit, diese Fragestellung
zu beantworten, bestand durch die Untersuchung von zehn über ein Jahr mit
Silikatstaub exponierten Hennen aus einem Praxisstall. In den Lungen aller
Tiere und den Luftsäcken von drei der zehn Tiere konnte fremdes Material
nachgewiesen werden, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um
Staubpartikel handelte. Ein klarer Zusammenhang zwischen den gefundenen
Staubpartikeln und den verwandten Silikatpräparaten konnte nicht bewiesen
werden. Parallel wurden Erhebungen zur Entwicklung des Milbenbefalls auf 17
ökologischen Legehennenbetrieben durchgeführt. Dabei wurde auch die
Milbenbekämpfungsstrategie erhoben, wobei unterschieden wurde nach
durchgeführten Silikatbehandlungen bezogen auf den Zeit-punkt vor der
Einstallung der Legehennen (Prophylaxe), die Durchführung eines eigenen
Monitorings und die Anwendung von Milbenbekämpfungsmaßnahmen im belegten Stall
während des Erhebungszeitraumes. Sowohl hinsichtlich des Milbenbefalls als
auch hinsichtlich der Milbenbekämpfungsstrategie zeigten sich große
Unterschiede zwischen den Betrieben. Die im Institut für Tierschutz und
Tierhaltung Celle (FLI) modifizierten Milbenfallen zur Befallerhebung erwiesen
sich als praxistauglich. Prophylaxe und Monitoring sind wichtige Elemente
einer erfolgreichen Milbenbekämpfung. Betriebe, die Bekämpfungsmaßnahmen nach
der Einstallung durchführten, zeigten insgesamt keinen geringeren Milbenbefall
als Betriebe ohne Bekämpfungsmaßnahmen. Dies könnte neben anderen Faktoren
möglicher-weise darauf zurückzuführen sein, dass Betriebe mit starkem
Milbenbefall eher Bekämpfungsmaßnahmen anwenden. Es konnte gezeigt werden,
dass teilweise auf Betrieben mit hohem Milbenbefall die Milbenzahl trotz
Bekämpfungsmaßnahmen zwar hoch war, aber konstant gehalten wurde und nicht
weiter anstieg.
de
dc.description.abstract
Poultry red mite (Dermanyssus gallinae) infestation has high animal welfare
relevance and leads to remarkable economic losses particularly in layers. Due
to developments of resistances, residue problems, and the current legal
regulations, control options are very limited in the EU, especially for
organic layer farms. An alternative to chemical acaricides are silica
products, which are based on silicon dioxide. In this study the twelve silica
products were characterized with regard to water absorption capacity (WAC),
silicon dioxide content, cation exchange capacity (CEC) and specific BET-
surface. Furthermore, an electron microscopy was conducted. Moreover
acaricidal efficacy of these twelve products, nine in powder form and three
for liquid application, was tested under laboratory conditions. Mite mortality
was measured over time and the mean lethal time (LT50) was determined by
Probit analysis. The LT50 values of powdery formulations ranged from 5.1 to
18.7 and of the fluid ones from 5.5 to 12.7 hours. Significant differences
between the products were detected by Oneway ANOVA and Tukey´s HSD Test (p <
0.05). The ranges of LT50 of fluid and powdery formulations overlapped.
Backward stepwise regression analysis was conducted in order to analyze the
impact of the measured parameters on acaricidal efficacy. Silicon dioxide
content had no significant impact on efficacy, while specific surface and CEC
were positively and WAC negatively related to efficacy. Influence of these
parameters on acaricidal efficacy was significant according to the results of
a stepwise regression analysis (p < 0.01). No direct relation was found
between the analyzed parameters and the application form (powdery or liquid).
To test the safety of the treatment procedure, hens were exposed to two fluid
products. The products were sprayed in presence of the hens. One week after
the initial exposure, the hens were slaughtered and trachea, lungs and air
sacs were inspected by histology and compared to the not exposed control
group. No alterations of high degree were found in any of the hens. Dust was
found in very few lungs of the silica exposed hens as well as in lungs of the
control hens. Application of the silica in presence of the hens did not lead
to acute alterations in the hens respiratory tract. Consequences of long term
exposure were examined in ten hens which came from an organic layer farm and
were silica exposed for a period of one year. Foreign matter, supposed to be
dust, was found in the lungs of all hens and in the airsacs of three hens.
There is no evidence for silica exposure as origin of the dust found in lungs
and airsacs of the hens. A further study was conducted to survey mite
infestation and different schedules for control of D. gallinae on 17 organic
layer farms. Both mite infestation and control strategies differed concerning
the use of prophylactic silica application, curative use of acaricides and in
the monitoring of the mite infestation by the farmer. Within the scope of this
project a monitoring method modified at the Institute of Animal Welfare and
Animal Husbandry, Celle (FLI) was validated. Monitoring and prophylactic
silica application are important components of successful mite control. Farms
with curative use of acaricides did not show lower mite burden than those
without. The reason for this might be that highly infested farms rather use
curative control than those that do not suffer from mite infestation. It was
found that on highly infested farms with curative mite control mite
infestation did not increase.
en
dc.format.extent
XXXVI, 87 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Dermanyssus gallinae
dc.subject
organic agriculture
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Maßnahmen zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) in der
ökologischen Legehennenhaltung
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Hafez Mohamed Hafez
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Christian Ulrichs
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. habil. Theodor Hiepe
dc.date.accepted
2014-06-12
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097121-7
dc.title.translated
Measures to control poultry red mite (Dermanyssus gallinae) in organic layers
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097121
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag Berlin
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015506
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access