dc.contributor.author
Behr, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:18:44Z
dc.date.available
2016-02-09T11:47:25.774Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3686
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7886
dc.description.abstract
Ein Ziel von Forschung und Pflegepraxis ist die Aufrechterhaltung der
Lebensqualität von Bewohnern stationärer Langzeitpflegeeinrichtungen.
Gesundheit, als ein wichtiger Teilbereich von Lebensqualität, gewinnt mit
steigendem Alter an Bedeutung. Der Verlust körperlicher Selbstständigkeit und
das Angewiesensein auf pflegerische Hilfe implizieren wiederum häufig
Eingriffe in die Intimsphäre der Betroffenen und können bei Verletzung der
Schamgrenzen die Lebensqualität beeinträchtigen. Vorliegende Arbeit verfolgt
das Ziel, relevante Bereiche von Gesundheit und der kaum beachteten
Intimsphäre aus der Perspektive der Pflegeheimbewohner im Kontext von
Lebensqualität zu analysieren. Methode Es wurden 9 Männer und 33 Frauen aus
acht verschiedenen Pflegeheimen in Berlin und Umland mittels narrativer
Leitfadeninterviews befragt. Die selbstauskunftsfähigen Interviewpartner sind
im direkten Gespräch durch die Interviewer gewonnen worden. Die Auswertung der
Interviews erfolgte in Anlehnung an die dokumentarische Methode nach Bohnsack
und mithilfe der mikrosprachlichen Analysemethoden der Positionierung sowie
der der Agency-Analyse. Ergebnisse Für die Befragten ist es wichtig, bis ins
hohe Alter geistig leistungsfähig zu sein, um selbstbestimmt handeln und
eigenständig das Leben kontrollieren zu können. Der Verlust eigener kognitiver
Fähigkeiten wurde als problematisch angesehen. Darüber hinaus zeigte sich
auch, wie schwierig es für die Befragten war, soziale Kontakte zu an Demenz
erkrankten Mitbewohnern aufrecht zu erhalten. Als eine weitere zentrale
Komponente von Gesundheit wird die Fähigkeit des „Laufen könnens“ erachtet, um
Selbstbestimmung zu wahren und an den Aktivitäten des (Heim-) Lebens teilhaben
zu können. Ebenso waren die Thematiken „Schlaf“ und „Schmerz“ relevante
Bereiche der Gesundheit, welche die Lebensqualität der Befragten
beeinflussten. Bezüglich der Intimsphäre ließen sich zwei Bereiche
rekonstruieren. Körpernahe Bereiche betreffen den Toilettengang und die
Körperpflege, körperferne Bereiche das Essen und den privaten Raum. Übertritte
in die Intimsphäre sind mit unangenehmen Gefühlen, wie Scham und Ekel
assoziiert und unterliegen häufig einer Tabuisierung. Die Bereitschaft, über
tabubesetzte Themen zu reden stieg, je weniger Bezug die Themen zum eigenen
Körper aufwiesen. Schlussfolgerung Pflegeheimbewohner sollten eine gezielte
und individuelle Förderung kognitiver Fähigkeiten erhalten und bei Interesse
verstärkt über das Krankheitsbild der Demenz informiert werden. Alltagsnahe
Bewegungsangebote können zum Erhalt der Mobilität beitragen. Darüber hinaus
besitzt das Thema der Intimsphäre eine hohe Relevanz für die Lebensqualität
der Befragten. Da es große Hemmschwellen gibt, schambesetzte Themen
anzusprechen, ist eine gute Beziehungsqualität zwischen Personal und Bewohnern
unerlässlich. Dies setzt voraus, dass sich die Pflegekräfte auch eigener
Schamgrenzen und diesbezüglich negativ besetzter Gefühle bewusst werden.
de
dc.description.abstract
Maintaining the quality of life (QoL) for residents of in-patient long-term
nursing care homes is one goal of research and care practice. Health, as a
crucial part of the QoL, gains in importance with increasing age. The loss of
physical autonomy and the dependence on nursing care often in turn implies
invasions of personal space of the person concerned and can compromise QoL
with the violation of modesty boundaries. This paper aims to analyze relevant
areas of health and barely respected personal space from the perspective of
care home patients in the context of the quality of life. Methods Data was
obtained from 9 men and 33 women from eight different nursing homes in Berlin
and surroundings by means of semi-structured narrative interviews. The
interview partners, who were able to give information about themselves, were
addressed directly by the interviewers. The interviews were analyzed using the
Bohnsack documentary method and with the help of micro language analytical
methods of positioning and agency analysis. Results For the interviewees,
retaining mental capacities to an old age is important in order to be able to
control their life in an autonomous fashion. The loss of self-cognitive
capabilities was considered problematic. Moreover, it also became apparent how
difficult it was for the interviewees to maintain social contact with
residents who suffer from dementia. The ability to “move freely” was also
deemed as a central component of health in order to maintain autonomy and to
be able to perform house related tasks. The themes of “sleep” and “pain” were
relevant areas of health, which influenced QoL of the interviewees. Relating
to personal space, two specific spheres were identified: areas proximal to the
body concerning using the toilet and personal hygiene, and areas distal to the
body concerning eating and private space. Crossing into personal space is
associated with unpleasant feelings, such as shame and disgust, and are often
subject to taboos. The willingness to speak about tabooed topics increased the
less the themes discussed had to do with their own bodies. Conclusion
Residents should receive targeted and individual support for cognitive
capabilities. Interested residents should increasingly receive information on
the symptoms of dementia. Everyday physical activity can contribute to the
preservation of mobility. Moreover, the theme of personal space occupies a
high relevance for the QoL of those asked. Since there is a large threshold
level to talk about themes associated with feelings of shame, a good
relationship between staff and residents is essential. This requires staff to
also be aware of personal modesty boundaries and negative feelings that
surround these.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
quality of life
dc.subject
health care quality
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Gesundheit und Intimsphäre im Kontext von Lebensqualität
dc.contributor.contact
a.behr@gmx.net
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-02-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101002-8
dc.title.subtitle
Subjektive Perspektiven selbstauskunftsfähiger Bewohner stationärer
Langzeitpflegeeinrichtungen - eine qualitative Studie -
dc.title.translated
Health and privacy in the context of quality of life
en
dc.title.translatedsubtitle
subjective perspectives of inpatients in residential care homes - a
qualitative research
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101002
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018459
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open access