In der Bachelorarbeit „Populismus und Verschwörungserzählungen“ geht die Autorin den narrativen Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Phänomene nach. Konkret wurde dazu die Konstruktion eines anti-elitären Narrativs in den Fokus gestellt, welches, nach der Autorin, das verbindende Element darstelle. Eine Antwort auf das gestellte Problem wird durch eine genaue Definition, Analyse und anschließendem Vergleich von sowohl Populismus als auch der Verschwörungserzählung und ihrer narrativen Strukturen geliefert. Dazu geht die Autorin auf theoretische Arbeiten ein, in denen zwischen verschiedenen Arten von Populismus und Verschwörungen unterschieden wird. Die Ergebnisse des Literaturvergleichs werden an späterer Stelle auf aktuelle empirische Erkenntnisse bezogen. Die identifizierten Narrativstrukturen werden mithilfe eines literaturwissenschaftlichen Ansatzes verglichen. Das Resultat zeigt grundlegende Ähnlichkeiten zwischen den Narrativen von Populismus und Verschwörungserzählungen, die sich im Volk-Elite-Antagonismus äußern. Die Narrative unterscheiden sich jedoch in wesentlichen Punkten, z.B. in ihrer politischen Einbettung, im Hinblick auf ihre Handlungsaufforderungen oder wie das Feindbild Elite konstruiert wird. Das beiden Narrativen inhärente absolute Element unterscheidet sich dahingehend, dass in Verschwörungserzählungen ein absoluter Wahrheitsanspruch postuliert ist, während es sich im Populismus in einem absoluter Vertretungsanspruch des „Volkswillens“ äußert. Durch die Gegenwärtigkeit verschiedener Typologisierungen von sowohl Populismus als auch Verschwörungserzählungen, kommt die Autorin zu der differenzierten Einschätzung, dass sich die Narrativstrukturen beider Phänomene je nach ihrem Typ mehr oder weniger aneinander angleichen. Die Autorin ergänzt ihre Einschätzung um die Anmerkung, dass von exkludierenden, sich gegen gesellschaftliche Minderheiten richtende Ausprägungen beider Phänomene durch ihre Anschlussfähigkeit an die extreme Rechte und gewaltorientierte Personen konkrete Gefahren ausgehen.