Wenige Bereiche der Medizin verzeichnen so gravierende Umwandlungen, wie es die gynäkologische Onkologie aktuell erlebt - vom Paradigmenwechsel der molekulargenetischen Testung hin zur Individualisierung der operativen Radikalität und von der Einführung personalisierter Therapiestrategien bis hin zur interprofessionellen und sektorenübergreifenden Patientenversorgung. Die hier zusammengefassten Arbeiten berichten über die Herausforderungen bei der Etablierung der innovativen Tumorkonferenz „Gynäkologische Malignome“ und stellen erste Ergebnisse einzelner Subprojekte dieser Plattform dar. In einer weiteren Arbeit wird über die praktischen Probleme und Herausforderungen beim Aufbau einer translationalen Patienten- und Biobank im Rahmen des EU-Konsortiums „Ovarian Cancer - Diagnosis of a Silent Killer“ (OVCAD), initiiert an fünf führenden gynäkologisch-onkologischen Krebszentren, berichtet. Weitere wird über erste Erfahrungen mit dem innovativen intraperitonealen Einsatz des trifunktionalen anti-CD3X/anti-EpCAM Antikörpers Catumaxumab, zugelassen für die Behandlung des malignen Aszites, als unmittelbar intraoperative Gabe nach primär zytoreduktiver Chirurgie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom berichtet. Die Behandlung des multiresistenten Ovarialkarzinomrezidivs stellt uns vor noch größeren Herausforderungen, da einerseits die Therapieoptionen limitiert sind und andererseits die klinische Symptomatik, bedingt durch das Tumorgeschehen und die vorbestehende Toxizitäten, die Lebensqualität massiv einschränken. Deshalb erscheint eine Optimierung der Patientenselektion sinnvoll, um möglichst individualisierte Therapieansätze für verschiedene Subgruppen anbieten zu können, v.a. wenn man die große Anzahl älterer oder fragiler Patientinnen mit dieser Erkrankung berücksichtigen will. In der Präferenz-Studie wurde deshalb speziell auf die Patientinnen-Perspektive als primäres Studienziel fokussiert. In der TRIAS-Studie konnten zum ersten Mal in der Ovarialkarzinom-Forschung die starke klinische Relevanz eines Tyrosinkinase-basierten Kombinations- und Erhaltungsansatzes für das Outcome demonstriert werden. Diese Ergebnisse bestätigen besonders eindrucksvoll das therapeutische Potenzial der Angiogenesehemmung als zielgerichtete Therapiestrategie beim Eierstockkrebs.