dc.contributor.author
Kirst, Sarah
dc.date.accessioned
2022-03-22T12:53:03Z
dc.date.available
2022-03-22T12:53:03Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/34347
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-34064
dc.description.abstract
Im Spannungsfeld zwischen globaler Finanz-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreiskrise sowie dem Klimawandel und seinen möglichen Auswirkungen hat seit Mitte der 2000er Jahre die Nachfrage nach Land stark zugenommen. Ausdruck für diese Entwicklung ist der Anstieg großflächiger Aneignungen von Land durch nationale, internationale und multinationale Akteure. Ich bezeichne dieses Phänomen als land grabbing. Land grabbing lässt sich vor allem – wenn auch nicht ausschließlich – in Ländern des Globalen Südens beobachten. Besonders betroffen ist der afrikanische Kontinent. Dort eignen sich Investoren oftmals gewohnheitsrechtlich verwaltetes und kollektiv genutztes Land an, das den Großteil aller Nutzflächen ausmacht. Im Zusammenhang mit land grabbing treten in vielen Fällen Kon-flikte auf, die auf unterschiedlichen Ebenen und zwischen unterschiedlichen Akteuren verlaufen. Das verbindende Element in diesen Konflikten ist die Aushandlung von Zugang zu Land. Konflikte um Zugang verlaufen zwischen Akteuren, die Zugang zu Land kontrollieren, denjenigen die sich Zugang neuaneignen, und denjenigen, die Zugang über Dritte erlangen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Je nach institutioneller Ausgestaltung des Zugangs zu Land sind in den Konflikten unterschiedliche Akteure involviert. In Subsahara-Afrika spielen traditionelle Autoritäten eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit land grabbing. Sie sind die treuhänderischen Verwalter von ge-wohnheitsrechtlichem Land und in dieser Funktion auch Verhandlungspartner von Investoren in Bezug auf die großflächige Aneignung von Land. Das macht sie zu zentralen Akteuren in Konflikten, die in diesem Zusammenhang auftreten. Welche Rolle traditionelle Autoritäten in diesen Konflikten spielen, ist bislang jedoch kaum erforscht.
Die Arbeit widmet sich der Frage welcher Zusammenhang zwischen dem Handeln traditioneller Autoritäten und Konflikten um Zugang zu Land im Kontext von land grabbing besteht. Ziel ist es, empirisch begründetes Wissen zur Erklärung von Konflikten, die im Zusammenhang mit land grabbing in traditionellen Landverwal-tungssystemen auftreten, zu schaffen. Empirisch vergleiche ich zwei Konflikte um Zugang zu Land in der Ashanti und der Northern Region Ghanas, die im Kontext von land grabbing entstanden sind. Für meine Analyse erarbeite ich einen theoretischen Rahmen, der ein differenziertes Verständnis von Zugang zu Land in traditionellen Landver-waltungssystemen mit Steven Lukes‘ (2005) Konzept der drei Dimensionen von Macht kombiniert.
Anhand meiner Analyse zeige ich, wie sich für unterschiedliche Akteure der Zugang zu Land im Zusammenhang mit land grabbing verändert und welche zentralen Widersprüche die damit verbundenen Konflikte strukturieren. Ich komme zu dem Ergebnis, dass land grabbing mit einer Zentralisierung der Kontrolle über den Zugang zu Land zu-gunsten bestimmter traditioneller Autoritäten einhergeht. Anhand von Lukes‘ Machtkonzept identifiziere ich typische Handlungsstrategien, über die es diesen traditionellen Autoritäten gelingt, sich die Kontrolle über den Zugang zu Land anzueignen. Ich zeige, wie sich diese Handlungsstrategien auf traditionelle Herrschaftssysteme sowie auf die Entstehung und den Verlauf von Konflikten um Zugang zu Land auswirken.
de
dc.format.extent
281 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject
Land Grabbing
de
dc.subject
Traditionelle Herrschaft
de
dc.subject
Konfliktforschung
de
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::300 Sozialwissenschaften, Soziologie::300 Sozialwissenschaften
dc.title
Umkämpfter Zugang zu Land
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Engels, Bettina
dc.contributor.furtherReferee
Dietz, Kristina
dc.date.accepted
2021-02-12
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-34347-0
dc.title.subtitle
Land grabbing, Konflikte und die Rolle traditioneller Autoritäten in Ghana
dc.title.translated
Contested access to land. Land grabbing, conflicts and the role of traditional authorities in Ghana
en
dcterms.bibliographicCitation.doi
10.14361/9783839459485
dcterms.bibliographicCitation.originalpublishername
transcript Verlag
dcterms.bibliographicCitation.originalpublisherplace
Bielefeld
dcterms.bibliographicCitation.url
https://doi.org/10.14361/9783839459485
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
refubium.funding
Open Access Monographie
refubium.note.author
Die Publikation wurde ermöglicht durch eine Ko-Finanzierung für Open-Access-Monografien und -Sammelbände der Freien Universität Berlin.
de
refubium.series.name
Global Studies
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dcterms.accessRights.proquest
accept
dc.identifier.eisbn
978-3-8394-5948-5
dcterms.isPartOf.eissn
2703-0504