dc.contributor.author
Ziemann, Claudia
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:05:09Z
dc.date.available
2012-08-27T10:13:30.051Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3388
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7588
dc.description.abstract
Hintergrund Rauchen ist das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko in den
Industrienationen - auch in Deutschland. Jährlich sterben weltweit 5,4 Mio.,
in Deutschland 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Der Tabakkonsum
hat ursächlichen Einfluss auf z.T. schwerwiegende und tödlich verlaufende
Krankheitsbilder. Trotzdem ist die Rauchprävalenz hoch. Etwa jeder dritte
Erwachsene raucht, in Deutschland ca. 33,9 % (37% der Männer, 28% der Frauen).
Deshalb sind dringend mehr Maßnahmen zur Rauchprävention und Entwöhnung
erforderlich. Psychologische Stadienmodelle der Verhaltensänderung, wie das
HAPA-Modell, versuchen den Prozess der Aufnahme eines Gesundheitsverhaltens zu
erklären und vorherzusagen, um gezielt Interventionen planen zu können. Dabei
sind in den hier untersuchten Stadien (Absichtslosigkeit [1], Absichtsbildung
[2], Absicht [3]) unterschiedliche sozial-kognitive Faktoren
(Risikowahrnehmung, Konsequenzerwartung, motivationale Selbstwirksamkeit,
Intention, Handlungsplanung, Aufnahme-Selbstwirksamkeit) relevant. Um den
Erfolg solcher stadienspezifischer Interventionen zu steigern, müssen Settings
mit einem großen Anteil von Personen in hohen Stadien der Verhaltensänderung
identifiziert werden und die Ausprägung der sozial-kognitiven Faktoren geprüft
werden. Das klinische Setting sollte im Sinne eines „teachable moments“
geeignet sein, da PatientInnen über ihre Gesundheit nachdenken und durch den
Klinikaufenthalt eine Phase der Abstinenz entsteht. Möglicherweise fungiert
die Klinik damit aber als „Externer Motivator“ und die sozial-kognitiven
Faktoren sind nicht adäquat hoch zu den hohen Stadien der Verhaltensänderung
ausgeprägt. Ziel Mit dieser Arbeit wird untersucht, ob sich RaucherInnen im
klinischen Setting tatsächlich häufiger in höheren Stadien der
Verhaltensänderung befinden als RaucherInnen im außerklinischen Setting.
Außerdem wird untersucht, ob sich die Ausprägungsmuster der sozialkognitiven
Faktoren über die Stadien zwischen RaucherInnen im klinischen und
außerklinischen Setting unterscheiden und ob diese Stadienunterschiede
diskontinuierlich sind. Methodik Untersuchungsgrundlage waren Daten aus zwei
Befragungen: die Basisbefragung einer prospektiv-randomisierten Studie in den
Anästhesieambulanzen der Charité Berlin (klinisches Setting - K) und eine
Befragung in zwei Bürgerämtern Berlins (außerklinischen Setting - BA). Mit
einem Papierfragebogen wurden Stadien der Verhaltensänderung, Skalen zu
sozialkognitiven Faktoren sowie Angaben zu sozioökonomischem Status,
Nikotinabhängigkeit und Gesundheit erfasst. Die statistische Auswertung
erfolgte mit Hilfe der Statistik-Software SPSS, Version 15.0. Deskriptive
Statistik erfolgte mittels Chi²-Test und T-Test. Mit ANOVAs bzw. ANCOVAs
wurden in mehreren Schritten varianzanalytische Modelle für jeden
sozialkognitiven Faktor erstellt mit den Haupteffekten Setting und Stadium
unter Berücksichtigung von Konfoundern. Zur Analyse der Ausprägungsmuster der
Faktoren wurden Trendanalysen durchgeführt. Ergebnisse In der
Studienstichprobe von 479 RaucherInnen (K 191/ B 288) befanden sich in der
Klinik signifikant mehr RaucherInnen in höheren Stadien der Verhaltensänderung
(K 25,1% / 39,8% / 35,1% vs. BA 38,9% / 39,2% / 21,9%). In der Klinik zeigte
nur Gesundheit einen Zusammenhang mit der Verteilung der Stadien. Im
außerklinischen Setting fanden sich für Bildung, Nikotinabgängigkeit und
Gesundheit Unterschiede bzw. Zusammenhänge. In der Klinik zeigte sich eine
signifikant geringere Risikowahrnehmung und eine signifikant höhere
Handlungsplanung als im außerklinischen Setting. Alle sozial-kognitiven
Faktoren zeigten in der Klinik einen Anstieg über die Stadien (linearer
Trend), im außerklinischen Setting alle mit Ausnahme der Risikowahrnehmung und
der Aufnahme-Selbstwirksamkeit. Die Ausprägungsmuster der motivationalen und
Aufnahme- Selbstwirksamkeit zeigten in der Klinik diskontinuierliche Verläufe
(quadratische Trends). Diskussion In der Allgemeinbevölkerung kann es sinnvoll
sein, Interventionen zum Rauchstopp für Risikogruppen mit unterschiedlicher
Bildung, Nikotinabhängigkeit und Gesundheit zu entwerfen. Dagegen muss im
klinischen Setting der Gesundheitszustand verstärkt berücksichtigt werden.
Interventionen in der Klinik sollten für einen Wechsel von Stadium 1 zu 2 alle
HAPAKonstrukte stärken, besonders die gering ausgeprägte Risikowahrnehmung.
Für einen Wechsel von Stadium 2 zu 3 sollten folgende Faktoren gestärkt
werden: positive Konsequenzerwartung, Intention, Handlungsplanung und vor
allem die motivationale und Aufnahme-Selbstwirksamkeit. Im außerklinischen
Setting findet sich wenig Unterstützung für stadienspezifische Interventionen.
Eine „one-size-fits-all“ Intervention mit den Faktoren positive
Konsequenzerwartung, motivationale Selbstwirksamkeit, Intention und
Handlungsplanung sollte hier zur Förderung eines Rauchstopps ausreichen.
de
dc.description.abstract
Background: Smoking cessation interventions tailored to smokers’ stage of
change or corresponding mindset should be effective. Hospitalisation may
motivate smokers to quit smoking (“teachable moment”) and facilitate quitting
(“cue to action”) qualifying it for smoking cessation interventions. Evidence
on quitting motivation in pregnancy raise the question if hospitalisation
leads to stage progression only without corresponding mindset changes making a
further progression and thereby abstinence unlikely. Objectives: To compare
the quitting motivation in a sample of hospitalised and non-hospitalised
smokers. Based on the Health Action Process Approach, motivation to quit was
measured by stage of change and social-cognitive factors. Methods: This cross-
sectional study examined a sample of 479 smokers, 191 hospitalised (HS) and
288 non-hospitalised (NHS). Distribution of stage of change (non-intentional,
ambivalent, intentional) was compared and patterns of social-cognitive factors
(risk perception, pros, intention, planning and stage-specific self-efficacy)
were tested for discontinuity controlling for possible confounders. Results:
HS were more likely found to be in higher stages of change (25.1% / 39.8% /
35.1%) than NHS (38.9% / 39.2% / 21.9%). In HS, risk perception was
significantly lower and planning significantly higher; all factors increased
linear across stages; motivational and adoption self-efficacy additionally
showed quadratic trends indicating discontinuity patterns. Conclusions: The
findings qualify hospitalisation after surgery as “cue to action” and thereby
as suitable for smoking cessation interventions. These should be specifically
tailored to adequately target patient smokers’ motivational and volitional
needs and be most effective. No evidence was found for a mismatch between
higher stages of change and stage-specific mindsets recommending the setting
for effective smoking cessation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
smoking cessation
dc.subject
motivation to quit
dc.subject
stages of change
dc.subject
hospitalised smokers
dc.subject
Health Action Process Approach
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleich der Rauchstopp-Motivation im klinischen und außerklinischen Setting
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Spies
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. nat. P. Martus
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Schwarzer
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037908-3
dc.title.translated
Comparison of the motivation to quit smoking in a clinical and non-clinical
setting
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037908
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open access