Krankheitsassoziierte Mangelernährung ist ein häufiges Problem, je nach Definition und Messinstrument sind Prävalenzen von 20 – 60% beschrieben worden. Die vorliegende Studie erfasste den Ernährungszustand von 373 konsekutiv aufgenommenen Mamma-, Ovarial- und Cervix-Ca-Patientinnen anhand 7 verschiedener Messparameter. Anhand des Subjective Global Assessment - SGA, wurden 24,9% der Patientinnen als mangelernährt eingestuft. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem SGA-Ergebnis und den anderen Erfassungsparametern einer Mangel-ernährung. Insbesondere der prozentuale Gewichtsverlust, der BMI, der Phasenwinkel und das „Vorliegen eines Ovarial- Ca´s“ zeigten ein deutlich erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer Mangelernährung. Der Malnutrition Screening Tool - MST zeigte gegenüber dem SGA nur eine Sensitivität von 0,69 in der Erfassung eines Risikos einer Mangelernährung. Während das Alter in unserer Studie als Risikofaktor keine Rolle spielte, zeigten sich erhebliche Unterschiede bzgl. des Ernährungszustandes in den verschiedenen Diagnosegruppen: Bei fast allen Erfassungsparametern zeigten sich bei Mamma-Ca-Patientinnen deutlich geringere Prävalenzen von Mangelernährung, über 50% der Mamma-Ca-Patientinnen waren übergewichtig. Hohe Prävalenzen von Mangelernährung von bis zu 40% zeigten sich vor allem bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarial- und Cervix-Ca. Während bei Ovarial-Ca-Patientinnen der höchste Anteil mangelernährter Patientinnen zu beobachten war, zeigten sich bei Cervix-Ca-Patientinnen am meisten Fälle einer schwerwiegenden Mangel-ernährung. Bei allen untersuchten Erfassungsparametern beobachteten wir eine deutliche Zunahme von Mangelernährung in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien. Rezidivpatientinnen zeigten höhere Prävalenzen von Mangelernährung als Patientinnen mit Erstdiagnosen. Unsere Daten belegen ein immanentes Problem von Mangelernährung bei gynäkologischen Krebspatientinnen. Bei genauer Betrachtung zeigen jedoch alle verwendeten Erfassungsparameter Limitationen ihrer Einsetzbarkeit. Um diesen Limitationen und den unterschiedlichen Krankheitsverläufen gerecht zu werden, empfehlen wir zukünftig eine an die jeweilige Diagnose und den Krankheitsverlauf angepasste Verwendung von Erfassungsparametern einer Mangelernährung. Weitere Ziele sollten eine internationale Einigung auf eine klare Definition bzw. Klassifizierung von Mangelernährung, die Verwendung von international einheitlichen Messmethoden und Grenzwerten, sowie die Erhebung von Referenzdatenbanken sein.
Disease-related malnutrition is a frequent problem. Depending on definitions and parameters used, prevalence rates from 20 to 60% have been reported. This study assesses the nutritional state of 373 consecutively admitted patients with breast cancer, ovarian cancer and cervical cancer based on seven different parameters. According to the Subjective Global Assessment – SGA, 24,9% of the patients were malnourished. A significant correlation was found between the SGA result and the other parameters of malnutrition. In particular a significant weight loss, the BMI, the phase angle and the diagnosis of ovarian cancer were associated with a considerably elevated risk for malnutrition. Compared to the SGA, the Malnutrition Screening Tool – MST showed a sensitivity of only 0,69 in the assessment of the risk of malnutrition. While our study does not suggest that age is a risk factor for malnutrition, the findings show considerable differences in nutritional status between the different diagnosis groups: For almost all parameters, breast cancer patients showed lower prevalence rates; more than 50% of breast cancer patients were overweight. High malnutrition prevalence rates up to 40% were found in patients with advanced ovarian and cervical cancer. While the highest proportion of malnourished patients was found in ovarian cancer patients, most cases of severe malnutrition were found in cervical cancer patients. For all the parameters examined in this study, we observed a significant increase in the malnutrition rate in advanced stages of the disease. Patients with recurrent disease showed higher prevalence rates of malnutrition than newly diagnosed patients. Our data point at a problem with malnutrition in gynaecological cancer patients. On closer examination, all of the parameters used in this study showed limitations in their applicability. To cope with these limitations and the different courses of disease, we recommend choosing malnutrition parameters specific to the diagnosis and course of disease. Further goals should be an internationally accepted definition and classification of malnutrition, the application of international standardized measuring techniques and cut-off points as well as the creation of reference databases.