Das Ziel für diese retrospektive Studie war es herauszufinden, ob es bei Glaukompatienten im Vergleich zu Nichtglaukompatienten Hinweise dafür gibt, dass es im Verlauf der Erkrankung zu auffälligen refraktiven Änderungen kommt und ob diese einen Einfluss auf den gemessenen Augendruck haben im Vergleich der Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) mit der Rebound-Tonometrie des ICARE 100. Des Weiteren sollte der Einfluss der Hornhautdicke und ggf. ihre Änderung über die Zeit mit berücksichtigt werden. Die Augendruck-Mittelwerte zwischen den Goldmann- und den ICARE-Messungen lagen in allen fünf Gruppen jeweils geringer als 1mmHg auseinander, wobei im Vergleich der Gruppen untereinander die höchsten Werte bei den Patienten mit der okulären Hypertension gemessen wurden und die niedrigsten bei denen mit Normaldruckglaukom. In allen fünf Patientengruppen wurden höhere Druckwerte in der GAT gemessen. Die Hornhautdicken sind bei den Patienten mit Normaldruckglaukom am niedrigsten gemessen, signifikante Unterschiede ergaben sich aber nur im Verhältnis Normaldruckglaukom zu okulärer Hypertension. Bei den Patienten mit okulärer Hypertension wurden die höchsten Werte bzgl. der Hornhautdicke gemessen. Der Faktor Zeit und die Applikationsdauer der Antiglaukomatosa scheint bei der Hornhautdicke einen Effekt zu haben. Außer bei der okulären Hypertension gab es in jeder der anderen Gruppen signifikante Änderungen der Sphäre bzw. des Astigmatismus trotz der geringen Zeitspanne von durchschnittlich 3 Jahren. Bei den Patienten mit POWG und PEX betraf die Änderung ausschließlich nur den Astigmatismus, während bei den Kontrollen und den Normaldruckglaukom-Patienten sich auch die Sphäre zumindest an einem Auge signifikant änderte. Bei den Patienten zeigte sich eine Abnahme der Zahl derer, die bei der ICARE-Messung höher gemessen wurden als bei der Goldmann-Messung, vergleicht man diejenigen ohne Glaukomtherapie mit denen mit Glaukomtherapie sowohl bei den Hyperopen, als auch bei den Myopen und den Emmetropen. Bzgl. des Astigmatismus gab es signifikante Unterschiede beim Vergleich der unterschiedlichen Tonometrieverfahren bei Patienten mit Medikation (rechte Augen). Somit treten über einen nur relativ kurzen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren tatsächlich refraktive Änderungen bei den Glaukompatienten auf, die über längere Zeiträume sicherlich noch stärker ausfallen dürften. Dies bedeutet, dass im Rahmen der strukturellen Veränderungen der extrazellulären Matrix in der Hornhaut die glaukomatösen degenerativen Prozesse voranschreiten und die Refraktion bei Glaukompatienten krankheitsbedingt über die Zeit einer dauernden Änderung unterliegt.
The target for this retrospective study was to find out whether there are indications in glaucoma patients compared to non-glaucoma patients that there are noticeable refractive changes in the course of the disease and whether these have an influence on the measured intraocular pressure compared to Goldmann applanation tonometry (GAT) the rebound tonometry of the ICARE 100. Furthermore, the influence of the corneal thickness and its change should be taken into account. The mean intraocular pressure values between the Goldmann and ICARE measurements were less than 1mmHg apart in all five groups, with the highest values measured in the patients with ocular hypertension and the lowest in those with normal pressure glaucoma in a comparison of the groups. In all five patient groups, higher pressure values were measured in the GAT. The corneal thickness is the lowest in patients with normal pressure glaucoma, but there were only significant differences in the ratio of normal pressure glaucoma to ocular hypertension. The highest values for corneal thickness were measured in patients with ocular hypertension. The time factor and the duration of the application of the antiglaucoma seem to have an effect on the corneal thickness. With the exception of ocular hypertension, there were significant changes in the sphere or astigmatism in each of the other groups, despite the short period of an average of 3 years. In the patients with POAG and PEX, the change only affected the astigmatism, while in the controls and the normal pressure glaucoma patients the sphere also changed significantly in at least one eye. In the case of the patients, there was a decrease in the number of those who were measured higher in the ICARE measurement than in the Goldmann measurement, if those without glaucoma therapy are compared with those with glaucoma therapy in the hyperopes as well as the myopes and the emmetropes. With regard to astigmatism, there were significant differences when comparing the different tonometry methods in patients receiving medication (right eyes). Thus, over a relatively short observation period of 3 years, refractive changes actually occur in glaucoma patients, which are likely to be even more pronounced over longer periods of time. This means that within the framework of the structural changes in the extracellular matrix in the cornea, the glaucomatous degenerative processes progress and the refraction in glaucoma patients is subject to constant change over time due to the disease.
