Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung (SiFo) von 2020-2023 geförderte Forschungsprojekt „Aufrechterhaltung der ambulanten Pflegeinfrastrukturen in Krisensituationen“ (AUPIK) besteht aus mehreren Teilprojekten. Im Rahmen von Teilprojekt 3 „Sicherheit und Pflege“ wurden in einem ersten Arbeitsschritt vorliegende Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zur häuslichen und gemeindebasierten Versorgung zu Fragen der Sicherheit, insbesondere der Patientensicherheit, sowie zur Rolle der Pflege bei der Vorsorge und Bewältigung von Krisen, Notfällen und Katastrophen zusammengetragen und ausgewertet. Ziel war es, durch diese Arbeiten ein tragfähiges Fundament für die im Rahmen von AUPIK anstehenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu legen. Durchgeführt wurde zu diesem Zweck eine systematische, explorierende Recherche in einschlägigen Datenbanken und Zeitschriften. Eingeschlossen wurden ohne zeitliche Limitierung englisch- und deutschsprachige Übersichtsarbeiten, Studien mit heterogenen Designs sowie Projektberichte und Diskussionspapiere. Ergänzend wurden Gesetze, Leitlinien, Handlungsempfehlungen, Stellungnahmen und Positionspapiere sowie graue Literatur aus unterschiedlichen Quellen ausgewertet. Die gefundene Literatur wurde gesichtet, thematisch geordnet und mit Blick auf das leitende Erkenntnisinteresse synthetisiert; das Ergebnis dieses Arbeitsschritts ist hier in Form einer Literaturübersicht und Bibliografie dokumentiert. Insgesamt ist die international verfügbare Literatur zu Sicherheitsfragen, zur Katastrophenvorsorge und Krisenbewältigung umfangreich. Geht es aber um Sicherheitsaspekte in der häuslichen und gemeindebasierten Versorgung, ist sie übersichtlich geblieben. Pflegewissenschaftliche Beiträge zu diesen Themen sind quantitativ und qualitativ begrenzt, wobei internationale englischsprachige Publikationen thematisch breiter und z.T. auch anspruchsvoller angelegt sind als die aus dem deutschsprachigen Raum. Auffallend ist eine sich intensivierende Auseinandersetzung mit den hier aufgegriffenen Themen in der letzten Dekade – insbesondere zur Langzeitversorgung vor, während und nach Krisen, Notfällen und Katastrophen und der Rolle von Pflegefachpersonen dabei. International vergleichende Arbeiten bilden eher die Ausnahme; meist werden national oder regional relevante Themenstellungen bearbeitet, oft ausgehend von konkreten Erfahrungen mit Krisen, Notfällen und Katastrophen in einzelnen Ländern. Die hiermit vorgelegte Literaturanalyse und Bibliografie bieten eine gute Orientierung über den aktuellen Stand der Literatur zu Sicherheitsfragen im weitesten Sinne. Sie informieren über Definitionen, Konzepte und Aktivitäten zur Vorsorge und Bewältigung von Krisen, Notfällen und Katastrophen in diversen Gesellschaftsbereichen. Zudem bieten sie einen Einblick in die Rollen, Verantwortlichkeiten und Aktivitäten der Pflege im Hinblick auf derartige Ereignisse – insbesondere in der häuslichen und gemeindebasierten Langzeitversorgung. Präsentiert wird zum einen eine Momentaufnahme von einschlägigen (inter-)nationalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Diskursen und von einigen Beispielen guter Praxis zu diesen Themen. Zum anderen wird ein eigenständiger pflegewissenschaftlicher Beitrag zur Erarbeitung eines gemeinsamen und arbeitsleitenden theoretischen Rahmens für die anstehenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Rahmen von AUPIK geleistet. Schließlich können die Literaturanalyse und Bibliografie als Ausgangspunkt für die Aufbereitung des Erkenntnis- und Forschungsstands zu Detailfragen sowie für thematisch fokussierte Recherchen und Analysen mit einem pflegewissenschaftlichen Erkenntnisinteresse genutzt werden.