Die hier untersuchten Umweltzeichen und ethischen Warenzeichen sind Bestandteil des Instrumentariums produktbezogener Umwelt- und Sozialpolitik. Das erste Land, welches ein nationales Umweltzeichen 1978 einführte, war Deutschland mit dem "Blauen Engel, seitdem nimmt der Verbreitungsprozeß in andere Länder seinen Lauf. Da nationale Umweltzeichen im Rahmen der Policy- Forschung einen neuen Untersuchungsgegenstand darstellen wird zunächst die Frage nach den Zielen und Wirkungen von Umweltzeichen und ethischen Warenzeichen erörtert. Im Anschluß daran wird anhand einer detaillierten Betrachtung relevanter Abschnitte im internationalen Handelsabkommen eine Untersuchung über mögliche protektionistische Wirkungen des Umweltzeicheninstruments auf ausländische Produzenten durchgeführt. Danach konzentriert sich die Analyse auf die weltweite Verbreitung des Umweltzeicheninstruments (Diffusionsforschung) sowie auf die Policy- Lernprozesse bei der Übernahme der Politikinnovation von einem Land in ein anderes. Darüber hinaus wird die Analyse ergänzt durch Untersuchungen zur umweltpolitischen Handlungsfähigkeit möglichst vieler verschiedener Interessengruppen als Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Umweltzeichenprogrammen. Durch eine Analyse von drei Fallbeispielen, dem deutschen, europäischen und indischen Umweltzeichen, werden die gewonnenen Ergebnisse konkretisiert. Die abschließende Ermittlung der Perspektiven für umwelt- und sozialverträgliche Produkte bildet eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse und mündet in folgender Kernaussage: im Zuge der sich abzeichnenden Globalisierung von Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftspolitik findet eine zunehmende Verbreitung von innovativen Policy-Instrumenten, wie Umweltzeichen, statt. Doch der wachsende Druck, international wettbewerbsfähig zu sein, führt insbesondere bei weniger wirtschaftlich entwickelten Ländern dazu, daß Policy-Instrumente zu schnell übernommen werden, ohne daß die umweltpolitische Kompetenz in diesen Ländern hinreichend ausgeprägt ist.
Eco-labels and ethical labels are instruments used in national product-related environmental and social policies. Germany was the first country to introduce an eco-labelling scheme, called "Blue Angel", in 1978. Since then, eco- labelling programs have been developed in many other countries of the world. National eco-labelling programs are new instruments covered by policy research studies. After outlining the aims and effects of environmental and ethical labels this study goes on to analyse potential negative impacts of eco-labels for foreign producers in the context of the world trade treaty and its free trade obligations. A review of the world-wide dissemination (diffusion patterns) of eco-labels and policy-learning processes identifies how policy innovations spread from one country to another. But there is cause to inquire into environmental-policy competence as a precondition for successful implementation. Three case studies are made of the German, European and Indian eco-labelling programs. The key message obtained from this evaluation of the perspectives of eco-labels for environmentally and socially acceptable products: The globalisation of economic, environmental and social policies will lead to a greater dissemination of policy instruments such as eco-labels. However, especially in developing economies that are under high pressure to become competitive on the world market, the introduction of new policy instruments is far too rapid, and does not reflect the need to first improve overall environmental policy competence.