Einige epidemiologische Studien berichten seit Jahren über ein, in klinischen Studien, vermehrtes Auftreten maligner Melanome auf der linken Körperhälfte. Zahlen hierzu kommen aus Ländern wie Frankreich, Großbritannien, den USA oder Australien. Das asymmetrische Auftreten wird versucht mit einer in Freizeit und oder Beruf unterschiedlichen UV-Belastung zu erklären. Vor allem die unterschiedliche UV-Belastung während des Fahrens eines Automobils wird als Risikofaktor gesehen. Ziel unserer Studie war es festzustellen, ob es auch bei deutschen Patienten eine höhere Häufigkeit von linksseitigen Melanomen gibt. Insgesamt wurden 1.188 Patienten, die im Zeitraum 2001 bis 2011 mit primären malignen Melanomen in der Abteilung für Dermatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin diagnostiziert worden waren, retrospektiv analysiert. Die meisten Melanome (47,6%) waren am Stamm lokalisiert, 24,7% an den Beinen, 16,1% an den Armen und 11,2% an Kopf und Hals. Insgesamt befanden sich 42,7% auf der rechten Seite und 47,3% auf der linken Körperseite, 10% waren nicht eindeutig einer Seite zugeordnet. Hinsichtlich der anatomischen Seite wurde ein signifikanter Unterschied (p = 0,011) in der Geschlechterverteilung festgestellt. Bei weiblichen Patienten waren 44,4% der Melanome auf der rechten Seite und 48,5% auf der linken Seite zu finden; bei den männlichen Patienten waren 41,4% der Melanome rechts, 46,2% links und 12,4% in der Mitte lokalisiert. Darüber hinaus konnten Trends für eine höhere Inzidenz von Melanomen auf der linken Seite in älteren Altersgruppen (40-59) gefunden werden. Es gab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Lokalisation und des Zeitpunkts der Melanomdiagnose (vor und nach 2006), der Histologie des Melanoms, der Ulzeration, des Lymphknotenbefalls und des rezidivfreien Überlebens. Insgesamt fanden wir geschlechtsassoziierte Unterschiede bezüglich der Melanomlokalisation auf der rechten oder linken Seite. Diese Differenzen führten jedoch nicht zu signifikant unterschiedlichen Überlebenszeiten.
Previous research in countries such as France, Great Britain, USA or Australia have reported differences in anatomical side of malignant melanoma with a predominance on the left side of the body. The side differences of melanoma have been explained on the one hand in differences in occupational and leisure time of ultraviolet exposure, by clothing, hairstyle, and on the other hand of the UV- exposure in cars. Aim of our study was to determine whether there is a higher frequency of left-sided melanoma in German patients. The study was a retrospective analysis of 1189 patients diagnosed with primary malignant melanoma during a time period of 2001-2011 in the department of dermatology, Charité Berlin, Germany. Most of the melanomas (47.6 %) were localized on the trunk, 24.7 % on the legs, 16.1 % on the arms and 11.2 % on the head and neck. In total, 42.7 % were located on the right side and 47.3 % on the left side of the body, 10 % were not clearly assigned to one side. Regarding the anatomical side a significant difference (p=0.011) was seen in the gender distribution. In female patients, 44.4 % of the melanomas were on the right side and 48.5 % on the left side; in the male patients, 41.4 % of the melanomas were localized on the right, 46.2 % on the left side and 12.4 % in the middle. Furthermore, trends for a higher incidence of melanoma on the left sides could be found in older age groups (40-59). There were no significant differences regarding localization and the time of melanoma diagnosis (before and after 2006), histology of melanoma, ulceration, lymph node metastasis and relapse free survival. In total, we found gender associated differences regarding the melanoma localization on the right or left side. But these differences didn’t result in differences regarding survival times.