Das Ziel der Untersuchung war es zu überprüfen, ob die thermographische Messmethode ein zuverlässiges bilgebendes Verfahren für die Darstellung von lokalanästhesitischen Injektionen und Neurektomien an Pferdebeinen ist. Für die thermographischen Untersuchungen dieser Studie wurde die Infrarot- Thermographiekamera „Varioscan Compact 3011“ der Firma JENOPTIK8 verwendet. Thermographiert wurden beide Vordergliedmaßen von insgesamt 61 Pferden. 32 von ihnen wurden im Rahmen einer Lahmheitsuntersuchung diagnostisch anästhesiert. Bei 20 Pferden wurde vor unterschiedlich langer Zeit an den Nn. digitales mediales und laterales eine Neurektomie durchgeführt und neun lahmheitsfreie, gesunde Pferde dienten als Kontrollgruppe. Im Rahmen der Auswertung wurde die absolute Temperatur der Körperoberfläche der Gliedmaßen ermittelt, ausserdem ist die Temperaturdifferenz zwischen korrespondierenden Regionen an den Vorderextremitäten rechnerisch bestimmt worden. Die Ergebnisse dieser Studie können wie folgt zusammengefasst werden: 1\. Bei den lahmheitsfreien Pferden lag die Körperoberflächentemperatur an den Vorderbeinen symmetrisch verteilt vor. 2\. Bei den Pferden, die eine diagnostische Leitungsanästhesie erhalten haben, ist eine deutliche Temperaturerhöhung nach den Injektionen beobachtet worden, die 30 Minuten post injektionem ihren Höhepunkt hatte. Dabei war kein Unterschied zwischen den einzelnen Anästhesiegruppen zu erkennen, d.h. weder der Zeitpunkt der Temperaturerhöhung noch die Höhe der Temperaturdifferenz zeigten eine Abhängigkeit von der Menge des injizierten Lokalanästhetikums. Die deutlichsten Temperaturveränderungen zeigten sich an der Region der Fesselköpfe und die geringsten Unterschiede an den Hufen. 3\. Bei den neurektomierten Pferden wurde eine deutliche Abhängigkeit des Temperatursymmetrieverhaltens vom Operationszeitpunkt beobachtet. So wurde bei den Pferden, bei denen die Neurektomie zum Zeitpunkt der thermographischen Untersuchung zwei bis acht Wochen zurücklag eine deutliche Abweichung vom Temperatursymmetrieverhalten beobachtet. Bei den Pferden, bei denen die Operation sechs Monate bis fünf Jahre zurücklag, waren keine eindeutigen Temperaturabweichungen auszumachen. Zwei Pferde bildeten eine Ausnahme. Bei einem Probanden war die neurektomierte und bei dem anderen Pferd die gesunde Extremität deutlich wärmer als die kontralateralen Gliedmaßen. Die absoluten Oberflächentemperaturen der erwähnten Probanden lagen jedoch innerhalb des physiologischen Referenzbereiches. Durch die Thermographie können gut Änderungen der Köperoberflächentemperatur nach diagnostischen Leitungsanästhesien und Neurektomien an Vordergliedmaßen von Pferden erfasst und quantitativ belegt werden. Eine Neurektomie scheint jedoch nur über einen bestimmten Zeitraum eine Veränderung im Temperatursymmetrieverhalten hervorzurufen. Schon sechs Monate nach der Operation liegen nur noch an wenigen korrespondierenden Gliedmaßenbereichen die Temperaturen mehr als 1°C auseinander. Aufgrunddessen und aufgrund der Tatsache, dass weder die diagnostische Leitungsanästhesie noch die Neurektomie ein dem Eingriff eigenes thermographisches Bild hervorrufen, scheint es unabdingbar, die Thermographie durch weitere spezifischere Methoden zu untermauern
The aim of this study, wich was done at the „Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie der Freien Universität Berlin“, was to evaluate the usefullness of thermography to identify horses wich had recieved neurectomies and diagnostic anaesthesia injections. The infrared – Thermographycamera “Varioscan-Compact 3011” was used for the thermographic examination. Both front legs of 61 horses were examined, 32 wich had received diagnostic anaesthesia injections as part of a complete lameness exam. 20 other horses included in this study had received neurectomy of the Nn. digitales mediales and laterales at differing times. The control group consisted of nine sound, healthy horses. In the evaluation the absolute temperature of bodysurface of the limbs was established and the temperature difference between corresponding regions of the front legs was assessed. The results of the study can be summoned as follows: 1\. The sound horses showed a symmetrical distribution of the temperature of the bodysurface on both front legs. 2\. Horses that received diagnostic anaesthetic injections showed a significant increase of temperature after the injections with a peak at 30 minutes post injectionem. A difference between varying groups of anaesthesia was not detectable. That means neither the time of the temperature increase nor the level of temperature difference showed a dependency on the amount of injected local anaesthesia. The most considerable changes in temperature were obvious in the fetlock region, the slightest changes in the region of the hoof. 3\. Horses that received a neurectomy revealed an obvious connection between the symmetry of the temperature distribution and the date of the surgery. Horses that had received a neurectomy two to eight weeks before the thermographic examination showed a considerable divergence in the symmetry of temperature distribution. In the horses, whose surgery took place six months to five years ago, no explicit differences in the temperature distribution were detectable with the exeption of two horses. In one proband the limb that received neurectomy and the other horse the healthy limb was considerably warmer than the contralateral extremity. However the absolute temperature of the bodysurface of those two horses was within the physiological limits. Temperatures changes on the bodysurface of the front legs afterbdiagnostic anaesthesia or neurectomycan be detected and accounted for by thermography. However a neurectomy seems to cause a considerable divergence in the summery of the temperature distribution for just a certain period of time. Just six month after surgery only a few corresponding limbs showed a divergence of temperature of more than 1°C. Hence as well as the fact that neither diagnostic anaesthesia nor neurectomy create a specefic thermographic pattern, the examiner concludes that further specific methods are necessary to back up the results of a thermographic exam.