Introduction: The importance of assistive and robotic health technologies (ATD) for persons in need of support has been increasing. Especially vulnerable patient groups facing chronic diseases benefit from ATD. A high usability of ATD is crucial for a successful implementation but is often insufficient. Therefore, the requirement for a needs-based technology development comprises the identification of user requirements and provision of recommendations and guidelines. Nevertheless, those are valid for specific user groups and technologies only and transferability is restricted. Thus, the aim of this work is to identify universal requirement for ATD for vulnerable patients. Methodology: Results from four different studies evaluating various ATD with diverse vulnerable patient groups were included in this work. Two studies examined prototypes of ATD in a lab setting: a biofeedback system with persons with chronic back pain and an over-ground robot-supported gate trainer with both geriatric and younger neurologic patients. The other two studies examined commercially available ATD: different ATD for ALS patients and a health app for patients with lipid metabolism disorders. Different research designs such as semi-structured interviews and questionnaires were used within the studies. Results: Several universal requirements areas of vulnerable patient groups could be identified. Those comprise target group adequacy, low usage effort, technical and safety related reliability, high level of stimulation and comfort, ease of use and ease of learning. Conclusion: This work has created awareness about the challenges of vulnerable patient groups using ATD and has identified their requirements for a smooth ATD usage. In conclusion, it is most important to involve vulnerable patients at every stage of ATD development. In this context, the main recommendations for future ATD development are to carefully consider target group needs and ATD usage context, to provide a quick system operation and functioning, as well as to offer an adequate and comprehensive user training and create modular-based ATD.
Einführung: Die Bedeutung von assistiven und robotischen Gesundheitstechnologien (AT) für Menschen mit Unterstützungsbedarf nimmt zu. Insbesondere vulnerable Patientengruppen mit chronischen Erkrankungen können von deren Nutzung profitieren. Eine hohe Benutzerfreundlichkeit (Usability) von assistiven Technologien ist für eine erfolgreiche Implementierung von entscheidender Bedeutung, ist jedoch oftmals nur unzureichend gegeben. Der Anspruch für eine bedarfsgerechte Technologieentwicklung besteht daher in der Identifikation von Nutzeranforderungen und der Bereitstellung von Empfehlungen. Diese werden jedoch meist für bestimmte Zielgruppen und Technologien ausgesprochen, daher ist die Übertragbarkeit eingeschränkt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, allgemeingültige Bedarfe vulnerabler Patientengruppen an AT zu identifizieren.Methodik: Es wurden Ergebnisse aus vier Studien herangezogen, in denen AT mit unterschiedlichen vulnerablen Patientengruppen getestet wurden. Zwei Studien untersuchten AT Prototypen im Laborsetting: ein Biofeedback-System mit Personen mit chronischen Rückenschmerzen und einen robotergestützten Gangtrainer mit geriatrischen und jüngeren neurologischen Patienten. Zwei weitere Studien untersuchten kommerziell erhältliche AT: AT mit Patienten mit ALS und eine Gesundheits-App mit Patienten mit Fettstoffwechselstörungen. Innerhalb der Studien wurden verschiedene Methoden wie leitfadengestützte Interviews und Fragebögen angewendet. Ergebnisse: Es konnten allgemeingültige Bedarfe für vulnerable Patientengruppen identifiziert werden. Diese begründen sich in Zielgruppengerechtigkeit, geringem Nutzungsaufwand, technischer und sicherheitsrelevanter Stabilität, Attraktivität, Komfortsowie in einer für die Zielgruppe angemessenen Bedienbarkeit und Erlernbarkeit. Fazit: Diese Arbeit schafft ein Bewusstsein für die Herausforderungen vulnerabler Patienten beim Gebrauch von AT und liefert wichtige Erkenntnisse zu ihren Anforderungen für einen reibungslosen Einsatz von AT. Abschließend ist zu bemerken, dass vulnerable Patientengruppen kontinuierlich in den Entwicklungsprozess von AT miteinbezogen werden müssen. Die wichtigsten Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung bestehen dabei in der Beachtung des Nutzer-und Nutzungskontexts, sowie einer schnellen Bedien- und Funktionsweise, einer umfassenden Systemunterweisung mit der Zielgruppe und der Entwicklung modular aufgebauter AT.