dc.contributor.author
Stolbrink, Dörthe
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:39:25Z
dc.date.available
2014-01-24T12:15:42.048Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2844
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7045
dc.description.abstract
Phenylketonurie (PKU) ist eine angeborene Störung des
Phenylalaninstoffwechsels, bei der zugeführtes Phenylalanin nicht zu Tyrosin
abgebaut werden kann und im Körper kumuliert. Eine Anreicherung von
Phenylalanin und seiner Metabolite wirkt neurotoxisch und führt zu mentaler
Retardierung. Durch die Identifizierung Betroffener mittels eines
Neugeborenenscreenings und den frühzeitigen Beginn einer phenylalaninarmen
Diät kann die mentale Retardierung heutzutage vermieden werden. Studien mit
Kindern und jungen Erwachsenen mit PKU berichteten allerdings von einer
niedrigen Knochendichte im Vergleich zu Stoffwechselgesunden. Die Gründe für
diesen Unterschied im Knochenstatus sind nicht bekannt, ebenso wie dessen
klinischen Folgen. Es wird über einen direkten Effekt der Stoffwechselstörung
und/oder eine Auswirkung der PKU-Diät diskutiert. Sowohl die Häufigkeit einer
erniedrigten Knochendichte als auch die Frakturhäufigkeit bei ausschließlich
erwachsenen PKU-Patienten wurden in dieser Studie untersucht. Zusätzlich wurde
nach Hinweisen auf mögliche Mechanismen des veränderten Knochenstoffwechsels
im Vergleich zu Gesunden gesucht. 122 Patientenakten im Alter zwischen 18 und
61 Jahren (Mittelwert 31,65 Jahre) wurden hinsichtlich der Ergebnisse von DXA-
Untersuchungen, verschiedenen Laborparametern und dem körperlichen Status
ausgewertet. Von diesen 122 Patienten konnten 98 mit Hilfe eines
selbsterstellten Fragebogens über das Auftreten von Frakturen und das
Vorliegen verschiedener Risikofaktoren für ein erhöhtes Frakturrisiko befragt
werden. Bei 49,2 Prozent der Patienten wurde eine Osteopenie festgestellt und
bei 13,9 Prozent eine Osteoporose. Dieser Anteil an Patienten mit einer
erniedrigten Knochendichte ist deutlich größer, als dies in einer so jungen
Studienpopulation zu erwarten gewesen wäre. Eine erhöhte Frakturhäufigkeit
konnte nicht festgestellt werden; die meisten der 42 Frakturgeschehen konnten
auf ein Trauma in der Kindheit zurückgeführt werden. Die Knochendichte und die
Frakturhäufigkeit hatten keine Korrelation mit der Vitamin D- oder
Calciumaufnahme, der Phenylalaninkonzentration oder Risikofaktoren wie
Nikotin- und Alkoholkonsum. Ein niedriger BMI war mit einer geringeren
Knochendichte assoziiert. Die individuelle Summe der vorliegenden
Risikofaktoren beeinflusste die Knochendichte und das Auftreten von Frakturen
nicht. Eine Differenzierung zwischen einer konstant im Vergleich zu gesunden
Gleichaltrigen erniedrigten Knochendichte und einer progressiven
Verschlechterung im Laufe des Lebens war nicht möglich. Langzeitstudien sind
notwendig, um genauere Informationen über den Verlauf des Knochendichteabfalls
zu erhalten. Die hier ausgewerteten Zeiträume waren dafür nicht ausreichend.
Auch potentielle Zusammenhänge mit der Stoffwechseleinstellung und der
Ernährung können erst in Langzeitstudien sinnvoll ausgewertet werden. Eine
Erhöhung der Frakturhäufigkeit der PKU-Patienten ist wegen der hohen
Osteoporoseprävalenz zu erwarten, wenn die Patienten ein höheres Lebensalter
erreichen. Die PKU-Patienten sollten über den bisherigen Forschungsstand
informiert werden und hinsichtlich der modifizierbaren Risikofaktoren für ein
erhöhtes Frakturrisiko beraten werden, um gegebenenfalls präventiv tätig zu
werden.
de
dc.description.abstract
Phenylketonuria (PKU) is a congenital defect of the metabolism of
phenylalanine. Ingested phenylalanine cannot be converted into tyrosine and
accumulates in the body. An accumulation of phenylalanine and its metabolites
results in neurotoxicity and mental retardation. Neonatal screening and the
subsequent lifelong phenylalanine-poor diet prevent the occurrence of mental
retardation nowadays. Studies with children and young adults with PKU showed a
lower bone density (BD) compared to healthy controls. The reasons for this are
unclear, as well as the clinical consequences. Possible mechanisms include
direct effects of the metabolic defect and consequences of the diet. The aim
of this study was to examine the frequency of low BD and fractures in adult
PKU patients. In addition indicators for the pathophysiological mechanism of
an altered bone metabolism were looked for. The medical records of 122
patients between 18 and 61 years (mean 31,65 years) were evaluated regarding
DXA examinations and specific laboratory and physical parameters. 98 patients
were questioned about the occurrence of and different risk factors for
fractures. 49,2 percent of the patients had osteopenia while 13,9 percent had
osteoporosis. In a study group this young such a high percentage of patients
with a low BD was not anticipated. However, a higher frequency of fractures
compared to a normal population could not be observed. Most of the 42 reported
fractures were due to childhood traumas. There was no association between the
occurrence of low BD or fractures and the daily vitamin D or calcium intake,
the phenylalanine levels or other risk factors. A lower BMI was associated
with a lower BD. The individual amount of risk factors of each patient did not
affect the incidence of fractures or low BD. It could not be differentiated
whether the BD of PKU patients is constantly lower than that of healthy
controls or if it becomes progressively worse throughout life. Long-term
studies starting in childhood are necessary to acquire exact data about the
progression of BD loss. This study’s observation period was too short to
obtain reliable data on a potential connection between the PKU diet, metabolic
control and the bone metabolism. In future a high incidence of fractures is to
be expected as the PKU patients get older, due to the high prevalence of low
BD. The patients should be advised about these new findings and be counselled
regarding modifiable risk factors for fractures to employ preventive measures
to strengthen BD.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
phenylketonuria
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Häufigkeit der Osteoporose/Osteopenie und von osteoporotischen Frakturen bei
erwachsenen Phenylketonurie-Patienten
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2014-02-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095501-7
dc.title.translated
Frequency of osteoporosis/osteopenia and fractures in adults with
phenylketonuria
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095501
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014379
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access