Vorhofflimmern Ziel dieser Studie war, bei Irischen Wolfshunden (IW) mit subklinischem Vorhofflimmern (AF) die Häufigkeit einer späteren Entwicklung einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM) aufzuzeigen, sowie die Lebenserwartung mit dem Anteil kardialer Todesursachen zu untersuchen. Daten von 1552 IW wurden retrospektiv ausgewertet und 52 Hunde mit subklinischem Vorhofflimmern ohne Anzeichen einer DCM oder anderer Herzerkrankungen identifiziert, von denen Nachfolgeuntersuchungs-ergebnisse bis ins hohe Lebensalter beziehungsweise bis zum Tod vorhanden waren. Deren kardiale- und Gesamtmortalität wurde mit einer zum Ausgangsdiagnosezeitpunkt klinisch herzgesunden, alters- und geschlechts-entsprechenden Kontrollgruppe von 52 IW im Sinusrhythmus verglichen, die in demselben Jahr untersucht worden waren. Die Zeitdauer vom Diagnosezeitpunkt AF bis zur Entwicklung einer DCM wurde ermittelt. Zur Evaluation der Überlebenszeit wurden „Cumulative Incidence“ Funktionen erstellt. Von 52 IW mit AF entwickelten 26 Hunde nach median 30,8 Monaten eine DCM. In der Kontrollgruppe entwickelten signifikant weniger Hunde eine DCM (11/52 Hunden; p=0,004). Zum Studienende waren aus beiden Gruppen 49/52 Hunden gestorben und jeweils 3 lebten noch. In der Gruppe der IW mit AF war bei 22/49 (44,9%) Hunden ein kardialer Grund die Todesursache (12 Euthanasie wegen CHF, 10 plötzlicher Herztod), während 27 Hunde an einer nicht kardialen Todesursache verstarben. Hingegen starben aus der Kontrollgruppe lediglich 5/49 IW an einer kardialen Ursache (10,2%; 3 CHF, 2 plötzlicher Herztod; p=0,001). Die relative Chance (odd-ratio mit 95% CI) für Hunde mit AF eine DCM zu entwickeln, war 3,7x höher im Vergleich zur Kontrollgruppe. Im Bezug auf den kardial bedingten Tod, betrug das Chancenverhältnis 7,2:1. Die mediane Gesamt-Überlebenszeit für IW mit AF (CD, 36,3 Monate, nicht kardialer Tod 33,2 Monate) unterschied sich nicht signifikant von der der Kontrollgruppe (kardial bedingter Tod 28,6 Monate, p=0,377, nicht kardialer Tod 45,3 Monate, p =0,631). Schlussfolgerung: IW mit subklinischem AF entwickeln häufig eine DCM und sterben an einer kardialen Ursache. Jedoch zeigt die Rasse Prädispositionen zu mehreren anderen schwerwiegenden Erkrankungen, so dass auch viele Hunde relativ jung an nicht kardialen Ursachen sterben. Dilatative Kardiomyopathie Die dilatative Kardiomypathie (DCM) ist eine wichtige Ursache der Sterblichkeit beim Irischen Wolfshund (IW). Bei dieser Rasse gibt es zudem Prädispositionen für mehrere neoplastische, internistische und orthopädische Erkrankungen, die die Lebenserwartung verkürzen. Ziel dieser Studie war es, die Überlebenszeit und Todesursachen bei IW mit DCM zu untersuchen. Desweiteren sollten die klinischen Charakteristika der Erkrankung im Zeitverlauf untersucht werden. Die Daten von 1591 IW, die kardiologisch einschließlich Echokardiographie und Elektrokardiographie untersucht worden waren, wurden retrospektiv ausgewertet. In die Studie inkludiert wurden 151 IW mit DCM (95 Rüden und 56 Hündinnen) unter kardialer Therapie, von denen Langzeitkontrolluntersuchungsdaten vorlagen. Zum Zeitpunkt der Diagnose-stellung wurden drei Gruppen unterschieden: Präklinische DCM mit Sinusrhythmus (PC-DCM-SR, n= 35), präklinische DCM mit AF (PC-DCM-AF, n=87) und IW im kongestiven Herzversagen mit DCM und AF (CHF-DCM-AF, n=29). Die Überlebenszeiten wurden mittels Cumulative Incidence Funktion, Kaplan-Meier und Cox Regression analysiert. Das Herzversagen (CHF) trat dominierend in Form von chylösen Thoraxergüssen und geringgradigen Perikardergüssen in Erscheinung. Ein kardial bedingter Tod (CD) war bei 73/151 Hunden die Todesursache, während 62/151 IW an einer nicht-kardialen Ursache starben (non-CD); 16 Hunde lebten noch bei Studienende. In den beiden präklinischen Gruppen starb der Großteil der Tiere aus einem nicht-kardial bedingten Grund (PC-DCM-AF = 46% non-CD, 42,5% CD; PC-DCM-SR = 54,3% non-CD, 28.5% CD). In der CHF-DCM-AF- Gruppe starb hingegen die Mehrzahl der Hunde (89,6%) an der Herzerkrankung. Die mediane Überlebenszeit der CHF-DCM-AF- Gruppe betrug 7,3 Monate und war damit signifikant kürzer als in der PC-DCM-AF- Gruppe (21,9 Monate) und der PC-DCM-SR- Gruppe (29,1 Monate, p=0,001). Schlussfolgerung: CHF-DCM-AF ist bei IW mit einer verkürzten Lebenserwartung und kardial bedingtem Tod assoziiert, während die Mehrheit der Hunde im präklinischen Stadium der DCM aus nicht-kardialen Ursachen stirbt, da die Rasse auch von familiären Dispositionen zu anderen schwerwiegenden Erkrankungen häufig betroffen ist.
Atrial fibrillation The objective of the study was to evaluate the frequency of dilated cardiomyopathy (DCM) and cardiac death (CD) in Irish Wolfhounds (IW) with subclinical atrial fibrillation (AF). Cardiac and all-cause mortality was compared to a contemporaneous control group of apparently healthy IW with sinus rhythm. Included were 52 IW with AF, but without echocardiographic evidence of DCM or other cardiac disease, and an age- and gender- matched control cohort of 52 apparently healthy IW. Data from 1552 IW were retrospectively evaluated. Fifty-two dogs with subclinical AF were compared to 52 IW controls. Time from initial diagnosis to development of DCM was recorded, and survival data were analyzed using cumulative incidence functions. Twenty-six out of 52 AF dogs developed DCM. At the end of the study, in the AF and control group each, 49/52 AF dogs had died, 3 were still alive. Death in the AF cohort was attributed to CD in 22/49 dogs (12 CHF, 10 sudden cardiac deaths, SCD), while 27 dogs died from non-CD. In the control group significantly fewer dogs developed DCM (11/52 dogs, p=0.004), even fewer died from CD (5/49; 3 CHF, 2 SCD; p=0.001). The odd-ratios (95% CI) for dogs with AF versus controls to develop DCM was 3.7 (1.6, 8.8) and to die from CD was 7.2 (2.4, 21.2). Median all-cause survival for AF IWs (CD, 36.3 months; non-CD, 33.2 months) did not differ significantly from the control group (CD, 28.6 months, p=0.377; non-CD, 45.3 months, p=0.631). In conclusion, IW with subclinical AF commonly develop DCM and die from cardiac death, however life expectancy of IW is significantly shortened by a number of other than cardiac disease predispositions causing death in relatively young dogs. Dilated cardiomyopathy Dilated cardiomyopathy (DCM) is an important cause of morbidity in Irish Wolfhounds (IW), a breed also predisposed to neoplastic, medical and orthopaedic diseases that shorten life expectancy. The objective of this study was to investigate survival and causes of death in IW with DCM and to characterize the clinical findings of DCM over time. Data from cardiovascular examinations performed in 1591 IW, including echocardiography and electrocardiography, were retrospectively evaluated. One-hundred-and-fifty-one IW with DCM (95males, 56 females) on medical therapy with long term longitudinal follow-up were included in this study. Based on their clinical status at initial diagnosis, IW were classified into 1 of 3 groups: preclinical DCM with sinus rhythm (PC-DCM-SR, n= 35), preclinical DCM with atrial fibrillation (PC-DCM-AF, n=87), and congestive heart failure with DCM and AF (CHF-DCM-AF, n=29). Survival data were analyzed using cumulative incidence functions, Kaplan-Meier and Cox regression. CHF was predominantly characterized by chylous pleural and mild pericardial effusions. Causes of death were cardiac (CD) in 73/151 and non-cardiac (non-CD) in 62/151; 16 dogs remained alive at study end. The majority of deaths in both preclinical DCM groups were non-CD (PC-DCM-AF = 46% non-CD, 42.5% CD; PC-DCM-SR, 54.3% non-CD, 28.5% CD). In the CHF-DCM-AF group most dogs (89.6%) experienced a CD. Median survival of the CHF-DCM-AF group (7.3 months) was significantly shorter than in the PC-DCM-AF group (21.9 months) or PC-DCM-SR group (29.1 months, P=0.001). In conclusion CHF-DCM-AF in IW is associated with reduced life expectancy and CD, while most IW with preclinical DCM die from non-cardiac causes due to predispositions of the breed to other severe diseases causing death in relatively young dogs.