Fragestellung: Der zweizeitige Prothesenwechsel mit Verwendung eines temporären, antibiotikahaltigen Spacers gilt als Goldstandard für die Behandlung der chronisch infizierten Knietotalendoprothese (KTEP). Bei Vorliegen großer Knochendefekte haben sich statische Spacer mit intramedullärer Verankerung bewährt. Ziel dieser Studie war es, die bakterielle Besiedelung der diaphysär verankerten Spacerstangen zu analysieren sowie das infektfreie Überleben, Komplikationen und Risikofaktoren für ein Therapieversagen zu bestimmen. Material und Methoden: 97 Patienten, welche bei infizierter KTEP mit ausgeprägtem Knochendefekt einen zweizeitigen Wechsel erhielten, wurden eingeschlossen. In allen Fällen wurden nach Prothesenausbau und radikalem Débridement, Stahlstangen eines AO- Fixateurs in beide Markräume eingeführt, auf Gelenkniveau konnektiert und der Gelenkraum mit antibiotikahaltigem Knochenzement ausgefüllt. Die mittlere Verweildauer des Spacers betrug 9 Wochen (6-24). Die Spacerstangen wurden mittels Sonikation analysiert. Das Therapieversagen wurde nach dem modifizierten Delphi-Konsensus definiert. Das mittlere Follow-up betrug 41 Monate (27–56). Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte ein stabiles Kniegelenk ohne mechanische Komplikationen im Intervall erzielt werden. In nur zwei Fällen (2%) konnten auf den Spacerstangen Erreger nachgewiesen werden und keiner dieser Patienten erlitt eine Reinfektion. Insgesamt benötigten 9 Patienten (9%) einen Spacerwechsel, 3 Patienten (3%) hatten eine Reinfektion mit dem gleichen Erreger, 9 Patienten (9%) mit einem neuen Erreger und ein Patient (1%) verstarb frühpostoperativ nach KTEP-Reimplantation. Folglich trat bei 22 von 97 Patienten (23%) ein Therapieversagen auf. Patienten mit schlechterem Host- und Lokalstatus hatten ein signifikant höheres Risiko für eine Reinfektion (p=0.04 und p=0.03). Es waren keine Amputationen notwendig und alle Patienten hatten zum letzten Follow-up eine KTEP implantiert, wobei 2 Patienten eine antibiotische Langzeit-Suppression erhielten. Schlussfolgerung: Die Verwendung von statischen Spacern mit intramedullärer Verankerung stellen ein sicheres Verfahren dar, mit welchem das Kniegelenk ohne mechanische Komplikationen im Intervall belastet werden kann. Die meisten Reinfektionen wurden durch neue Erreger verursacht und Immun- und Weichteilstatus scheinen den Therapieerfolg maßgeblich zu beeinflussen.
Background: Two-stage revision with static antibiotic spacers is the preferred treatment for chronically infected total knee arthroplasty (TKA) associated with severe bone loss. Intramedullary rods to reinforce static spacers have been described. On those, however, bacterial colonization may occur and hamper infection control. This study reports the microbiological findings on the spacer rods and the treatment outcome among these patients. Methods: We reviewed 97 infected TKA with extensive bone loss treated with antibiotic-loaded cement spacers reinforced with intramedullary rods. Mean interim period with the spacer in situ was 9 weeks (range: 6-24 weeks). Intraoperative cultures and sonicated spacer rods were analyzed. Mean follow-up after TKA reimplantation was 41 months (range: 27-56 months). Treatment success was defined using the modified Delphi consensus criteria. Results: In all patients, a stable knee joint with no mechanical failures in the interim period was achieved. Sonication cultures of the removed spacer rods were positive in only 2 cases (2%), and none of them failed. Overall, twenty-two patients (23%) had treatment failure, including 3 reinfections caused by the same organism, 9 reinfections caused by a different organism, 9 patients required interim spacer exchange, and 1 patient died in the early postoperative course after TKA reimplantation. Host and limb status was significantly worse in patients who sustained reinfection. At the latest follow-up, all patients had a TKA in place, and 2 patients received chronic antibiotic suppression. Conclusion: Two-stage revision with the use of intramedullary rods is a safe treatment for chronically infected TKA with severe bone loss eliminating mechanical complications in the interim period. Most reinfections grew different organisms compared with initial infection. Compromised hosts and extremities may be subjected to chronic antibiotic suppression.