Die Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie ist eine Multisystemerkrankung und die Hauptursache für mütterliche und kindliche Morbidität und Mortalität. Sie manifestiert sich ab der 20. Schwangerschaftswoche durch Anstieg des Blutdrucks, einhergehend mit einer Proteinurie, hat jedoch ihren Ursprung weit früher. Durch eine abnormale Plazentation kommt es zur Ausbildung eines uteroplazentaren Syndroms, welches sich dann zu einem maternalen Syndrom translatiert. Weltweit sind ca. 5-10 % aller Schwangerschaften betroffen und Mutter wie Kind tragen im weiteren Leben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Zurzeit steht keine geeignete Therapie zur Verfügung, die sowohl die Gesundheit des Kindes als auch der Mutter gleichermaßen berücksichtigt. Eine grundlegende Charakterisierung der Ursachen und Mechanismen dieses Syndroms sind deshalb unabdingbar. Zielstellung dieser Arbeit ist es, grundlegende Arbeiten unserer Arbeitsgruppe zu beschreiben und die dargestellten Faktoren und Mechanismen in einen Zusammenhang zustellen. Fokus hierbei soll auf Systeme gelegt werden, die bei Bluthochdruck- und kardiovaskulären Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen, wie das Renin- Angiotensin-System (RAS), das Cytochrom P450 (CYP)-System und Adipozytokine. Die hier ausgewählten Originalarbeiten unserer Gruppe beschreiben diese Systeme und deren zugrunde liegenden Mechanismen in der Präeklampsie unter Einbeziehung von geeigneten Methoden wie Charakterisierungen von Patientenmaterial, in vitro- und ex vivo Funktionsstudien sowie Tierstudien. Das transgene Rattenmodell mit präeklampsieähnlichen Phenotyp soll hier ebenfalls näher betrachtet und das Zusammenspiel aus uteroplazentarer Einheit und maternaler Zirkulation eingehender diskutiert werden. Die Originalarbeiten zeigen, dass das RAS in der Pathologie der Präeklampsie beteiligt ist und verdeutlichen ebenfalls die Bedeutung des uteroplazentaren RAS in der normal verlaufenden Schwangerschaft. Zudem geben die Daten Einblicke in das RAS im Kontext des präeklamptischen uteroplazentaren Syndroms und deren Translation zu einem maternalen Syndrom. Desweiteren wird das Zusammenspiel des maternalen Fettgewebes und der uteroplazentaren Einheit im Hinblick auf die Adipozytokine Leptin und Adiponektin in der Pathologie der Präeklampsie charakterisiert. Übergewichtigkeit stellt einen Risikofaktor für die Präeklampsie dar. Ein weiteres System das in der präeklamptischen uteroplazentaren Einheit dysreguliert ist und das Syndrom in die maternale Zirkulation translatiert, ist das Cytochrom P450 (CYP)-System. Interventionsstudien an zwei Rattenmodellen mit präeklampsieähnlichem Phänotyp verdeutlichen diese Ergebnisse. Ein Rattenmodell aus diesen Studien basiert auf dem RAS und wird in zwei weiteren Arbeiten unserer Gruppe näher charakterisiert. Die Gesamtheit dieser Ergebnisse bietet Erklärungen für die Entstehung der gesteigerten Sensitivität gegenüber Ang II, was in der präeklamptischen Schwangerschaft zu beobachten ist und einen wichtigen Mechanismus der Präeklampsie darstellen könnte. Ebenfalls wird die Bedeutung des systemischen und lokalen RAS in der Pathologie der Präeklamspie verdeutlicht.
The pregnancy disorder preeclampsia is a multi-system disorder and the leading cause of maternal morbidity and mortality. Preeclampsia is characterized by increased blood pressure, accompanied by proteinuria. An abnormal placentation leads to an uteroplacental syndrome, which then translates into a maternal syndrome. About 5-10% of all pregnancies worldwide are affected and mothers and children have an increased risk for cardiovascular disease in later life. Objective of this work was to describe fundamental work of our group and to link the described factors and mechanisms. The renin-angiotensin system, the cytochrome P450 system and the adipocytokines are highlighted in this work and the selected publications describe these systems and their underlying mechanisms in preeclampsia.