Technische Innovationen wie die Eisenverhüttung bedurften zu ihrer Ausbreitung grundlegender natürlicher Ressourcen und handwerklicher Fähigkeiten sowie gesellschaftlicher Akzeptanz und Notwendigkeit. Der vorliegende Band untersucht die Anfänge der Eisenverhüttung im polnischen Raum im Bereich der Przeworsk-Kultur, die in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit im 2. Jh. v. Chr. liegen sollen. Die Untersuchung bewegt sich dabei in einem Spannungsfeld zwischen vielfältigen Nachweisen von Eisenobjekten aus Gräbern und möglichen Belegen einer Eisenverhüttung im polnischen Raum. Nach aktuellem Forschungsstand ist die Herkunt des Eisens in der vorrömischen Przeworsk-Kultur jedoch nicht mit einer ausgeprägten lokalen oder regionalen Eisenproduktion zu verbinden, sondern basiert vielmehr auf Kommunikations- und Austauschnetzwerken sowohl auf intrakultureller als auch auf interkultureller Ebene vor allem zur Latènekultur. Erst mit dem Übergang zur römischen Kaiserzeit verdichten sich die Nachweise für den Beginn einer weiträumigen Eisenproduktion in Schlesien und Masowien. Dabei ist diese verstärkt einsetzende Eisenverhüttung ab der frühen römischen Kaiserzeit kein isoliertes Phänomen im Bereich der Przeworsk-Kultur, sondern eine Entwicklung, die sich in vielen Regionen des Barbaricums abzeichnet.
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