Ziel dieser Studie ist es zu zeigen, wie Boethius von Anfang an die Funktion der Logik an die durch sie gewonnenen Fertigkeiten knüpft, über Argumentationen gewonnenes Wissen zu prüfen und mithilfe von Argumentationen ausgehend von anerkannten Einsichten neues Wissen zu vermitteln. Die Methode der argumentativen Wissensvermittlung, wie Boethius sie in seinen Texten zur Topik, die zu den letzten Schriften seines Schaffens zählen, entwickelt, steht im Fokus der vorliegenden Untersuchung. Dabei soll detailliert nachvollzogen werden, wie nach Boethius einer Argumentation (argumentatio) „Kraft“ (vis bzw. virtus) und damit der Wissensvermittlung größtmögliche Glaubwürdigkeit verliehen werden kann (fidem facere). Zusätzlich wird eine Vorstellung verschiedener Argumentationsstrategien der Consolatio Philosophiae einen Einblick gewähren, wie sich Boethius eine Umsetzung seiner Theorie auch in literarischen und außerschulischen Wissensvermittlungspraktiken vorstellte.