dc.contributor.author
Ott, Ingo
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:26:36Z
dc.date.available
2004-10-03T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2537
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6738
dc.description
Titel-Inhalt
1 Einleitung
2\. Synthese/Analytik
3\. Physikochemische und biochemische Untersuchungen
4\. Untersuchungen an humanen Zelllinien
5\. Materialien / Methoden
6\. Zusammenfassende Diskussion
7\. Anhang
8\. Literatur
dc.description.abstract
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden physikochemische und biochemische
Eigenschaften antitumoraktiver Cobalt-Alkin-Komplexe, sowie das Verhalten
dieser Verbindungen unter Zellkulturbedingungen untersucht. Die Versuche
wurden im Hinblick auf eine Aufklärung des bisher unbekannten
Wirkungsmechanismus dieser Substanzklasse durchgeführt. Im Zentrum der Arbeit
steht die aus den Vorarbeiten bekannte Leitstruktur Co-ASS. Sämtliche
Experimente wurden mit dieser Substanz vorgenommen und durch Versuche mit
Komplexen unterschiedlicher cytotoxischer Aktivität ergänzt. Dadurch sollten
die Eigenschaften, die aussschlaggebend für die biologische Aktivität sind,
festgestellt werden. Um zu erfassen, in welchem Ausmaß unterschiedliche
Lipohilie und Zellanreicherung in Zusammenhang mit der Wirksamkeit stehen,
wurde der logkw-Wert mit einer HPLC-Methode und die Zellaufnahme an
verschiedenen Zellkulturen durch Atomabsorptionsspektroskopie ermittelt. Die
Daten wurden mit den jeweiligen IC50-Werten verglichen. Dabei ist
festzustellen, dass zwischen adhärent wachsenden Zellen und
Suspensionszellkulturen wesentliche Unterschiede bestehen. Bei den adhärent
wachsenden MCF-7 und MDA-MB-231 Brustkrebszellen wurden wesentlich höhere
intrazelluläre Substanzkonzentrationen ermittelt als bei in Suspension
kultivierten Leukämie- und Lymphomzellen. Die höhere Zellaufnahme geht dabei
einher mit niedrigeren IC50-Werten. Innerhalb der untersuchten Zellkulturen
kann jedoch keine Korrelation zwischen Substanzwirkung und Zellaufnahme
festgestellt werden. Ebenso wird deutlich, dass die Konzentration in den
Zellen nicht von der Lipohilie der Substanzen allein bestimmt wird. Bei
Gegenüberstellung der IC50-Werte und der logkw-Werte kann ein mathematischer
Zusammenhang erkannt werden - allerdings nur unter Nichtber"ucksichtigung der
wirksamsten Verbindung Co-ASS. Diese Ergebnisse sind als starkes Indiz für das
Vorliegen eines spezifischen, nicht von pharmakodynamischen Parametern allein
bestimmten, Wirkungsmechanismus zu werten. Untersuchungen zur Reaktivität der
Komplexe beinhalteten Protein- und DNS-Bindungsstudien, sowie die Interaktion
mit Thiolen. Sowohl die Bindung an Humanserumalbumin und an die DNS kann
beträchtliche Ausmaße annehmen. Dies legt ein hohes Reaktionsvermögen mit
Biomolekülen nahe. Thiole, wie z.B. das Tripeptid Glutathion, reagierten unter
Disulfidbrückenbildung. Aufbauend auf diese Ergebnisse, wurde das Vermögen der
Komplexe in die Zellkerne zu gelangen und das Enzym Glutathionreduktase zu
hemmen bestimmt. Dabei zeigte sich, dass nur wenige Prozent der in die Zellen
aufgenommenen Substanzmenge in den Nuclei wiedergefunden werden. Folglich kann
ein Wirkungsmechanismus basierend auf Interaktion mit der DNS praktisch
ausgeschloßen werden. Zellkulturversuche an MCF-7 zeigten, dass das Enzym
Glutathionreduktase durch die Verbindungen nicht in seiner Aktivität
beeinflußt wird. Aufgrund der Acetylsalicylsäureteilstruktur von Co-ASS und
dem Vermögen von NSAR das Wachstum von Tumoren zu verringern, wurde die
Hemmwirksamkeit der Verbindungen an Cyclooxygenasen (COX-1 und COX-2)
untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Co-ASS ein wesentlich potenterer
Hemmstoff beider Isoenzyme ist als die 'Ausgangsverbindung' Acetylsalicylsäure
(Aspirin). Die Hemmwirksamkeit weiterer untersuchter strukturell verwandter
Komplexe war deutlich geringer, einhergehend mit höheren IC50-Werten.
Bezugnehmend auf diese Ergebnisse, wurden die Cytotoxizitätsuntersuchungen auf
COX-2-überexprimierende HT-29 Kolonkarzinomzellen ausgedehnt. Dabei zeigte
sich, dass Co-ASS an diesen Zellen zu Cisplatin und 5-Fluorouracil
vergleichbare Aktivität zeigt. Schlußfolgernd kann festgestellt werden, dass
die antiproliferative Wirksamkeit der Komplexe nur begrenzt auf
unterschiedliche Aufnahme in die Zellen oder Interaktion mit der DNS
zurückgeführt werden kann. Die Antitumoraktivität steht vielmehr mit dem
Vermögen dieser Verbindungen, Cyclooxygenasen zu hemmen, in Zusammenhang.
Diese Enzyme werden als Zielstrukturen einer zukünftigen Therapie einer
Vielzahl humaner Tumoren gesehen.
de
dc.description.abstract
This thesis deals with the biochemistry and physicochemistry of antitumor-
active cobalt-alkyne complexes as well as their properties under in-vitro
conditions. The purpose of the experiments was to study the unknown mode of
drug action of this class of substances. Experiments were done on the lead
compound Co-ASS and structurally related less active drugs. Thus, properties
responsible for the pharmacological profile of the complexes should be
discovered. The lipophilicity of the complexes was determined as logkw-value
by HPLC and the cellular uptake was quantified by graphite furnace atomic
absorption spectroscopy. The cytotoxicity was measured as IC50-value.
Comparative studies revealed that adherent growing MCF-7 and MDA-MB-231 human
breast cancer cells were more sensitive to the cytotoxic action than leukemia
and lymphoma cells cultured in suspension. This correlated with a lower
cellular uptake in lymphoma and leukemia cells compared to the breast cancer
cells. The intracellular concentration could neither be directly correlated to
the lipophilicity nor to the cytotoxic activity. Mathematical functions could
be estimated by correlating the IC50- with the logkw-value, but only if Co-ASS
was excluded from the calculations. Therefore, a specific mode of drug action
had to be taken into account for this compound. DNA- and protein-binding
studies showed that cobalt-alkyne complexes can react readily with
biomolecules. The reaction with thiols resulted in disulfide-bond formation.
Based on these results the nuclei of the cells were investigated for their
cobalt content and the compounds were examined for their ability to inhibit
the enzyme glutathione reductase. The enzymatic activity of glutathione
reductase was not influenced and the cobalt amounts recovered from the nuclear
lysates were comparably low. Therefore, the inhibition of glutathione
reductase as well as a genomic mode of drug action could be excluded. The lead
compound Co-ASS contains an acetylsalicylic acid substructure. As nonsteroidal
anti-inflammatory drugs (NSAIDs) are considered as cytostatics of the future,
studies on the ability of the cobalt-alkyne complexes to inhibit the target
enzymes of the NSAIDs were performed. ELISA experiments on cyclooxygenase
enzymes (COX-1 and COX-2) showed that Co-ASS is a potent inhibitor of both
COX-1 and COX-2 and is by far more active than the 'parent' compound aspirin.
Other structurally related cobalt-alkyne complexes were weaker enzyme
inhibitors, correlating with higher IC50-values in cytotoxicity experiments.
Further cytotoxicity studies on COX-2 overexpressing HT-29 human colon
carcinoma cells revealed that Co-ASS is nearly as potent as Cisplatin or 5-FU
at these cells. In conclusion it can be stated that the antitumor activity of
cobalt-alkyne complexes can neither be correlated to different cellular uptake
nor to interaction with the DNA. The cytotoxic activity depends on the
inhibition of cyclooxygenase enzymes.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Cobalt Complexes
dc.subject
COX Inhibition
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Biochemische Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus antitumoraktiver Cobalt-
Alkin-Komplexe
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ronald Gust
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Patrick J. Bednarski
dc.date.accepted
2004-09-22
dc.date.embargoEnd
2004-10-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004002539
dc.title.translated
Biochemical investigations on the mode of drug action of antitumoractive
cobalt-alkyne-complexes
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001397
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2004/253/
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open access