Schriftquellen und Inschriften legen nahe, dass in Sizilien die Institution des Gymnasions vom 3. Jh. v. Chr. an florierte, im Reich Hierons II. wie auch in der spätrepublikanischen römischen Provinz. Dieser Beitrag untersucht kritisch, ob sich dieser Boom im archäologischen Befund und in der Entstehung einer eindeutig erkennbaren Bautypologie widerspiegelt. Am Beispiel von fünf ostsizilischen Städten in Hierons Reich (Syrakus, Morgantina, Megara Hyblaea, Neaiton, Akrai) wird untersucht, ob Gymnasia sicher identifiziert werden können, welchen Grundriss sowie welche Ausstattung und Funktion sie hatten, und ob es Änderungen zwischen dem 3. Jh. und späteren Epochen gab. Es wird gezeigt, dass bislang keine dieser Städte ein sicher identifiziertes und vollständig bekanntes Gymnasium aufweist.