Obwohl zahlreiche Inschriften aus Sizilien Gymnasia und ihre Ämter erwähnen, ist die Kenntnis der zugehörigen Architektur spärlich, weil die Identifizierung von Gymnasia oft umstritten ist. Das betrifft exemplarisch die hellenistische Stadt Segesta, in der Ausgrabungen der Scuola Normale Superiore Inschriften mit Bezug zu einem Gymnasion und einen Peristylbau freigelegt haben, der als Teil eines Gymnasions identifiziert worden ist. Dieser Beitrag untersucht kritisch die entsprechenden epigraphischen und archäologischen Quellen und diskutiert, was sie aussagen und ob sie begründet verbunden werden können. Er zeigt, dass nur eine Inschrift die Existenz der Gymnasiarchie in Segesta belegt und der Peristylbau eher zu einem einheitlich geplanten Komplex politisch-administrativer Bauten gehörte.