Als ‘Importe’ gelten archäologische Phänomene, wenn sie fern ihres vermuteten Herstellungsortes gefunden werden. Diese Charakterisierung beruht auf einem starren Objektbegriff und wird der Vielschichtigkeit von Dingen und ihren Beziehungsgefügen nicht gerecht. Daher werden in diesem Buch Dinge als Assemblagen verstanden und nicht als Objekte. Solche Assemblagen sind heterogen, symbolhaft und materiell zugleich. Ausgehend von dieser Konzeption wird der Charakter von ‘Importen‘ als spezifische Assemblagen neu untersucht. Am Beispiel ‘römischer Importe‘, die im ’mitteldeutschen Barbaricum‘ gefunden wurden, wird den jeweiligen Beziehungsgefügen nachgegangen. Diese sind nicht fix, sondern verändern sich beständig, sowohl durch vergangene Praktiken, als auch wissenschaftliche Untersuchungen. Zur Beschreibung jener Veränderungen wird eine erkenntnistheoretische Figuration der Wanderin entworfen. Sie macht nicht nur ‘römischen Import’ als Assemblage beschreibbar; sie weist auch über ihn hinaus und ist für die Charakterisierung anderer wandernder Dinge anschlussfähig.
‘Imports’ are archaeological phenomena found far from their presumed place of manufacture. This common characterization is based on a rigid concept of objects and ignores the complexity of things and their relationships. Therefore, in this book, things are understood as assemblages and not as objects. Such assemblages are heterogeneous, symbolic and material at the same time. Based on this concept, the character of ‘imports’ is examined as specific assemblages. The example of ‘Roman imports’, which were found in ‘Central German Barbaricum’, follows up these heterogeneous relations. These are not fixed but constantly changing, both through past practices and scientific investigations. To describe those changes an epistemological figuration of the ‘wanderer’ is sketched. The ‘wanderer’ not only describes ‘Roman import’ as an assemblage; she also points beyond for the characterization of all other travelling things.