Die frühe Diagnosestellung einer RA ist grundlegend zur Vermeidung einer erosiven nicht reversiblen Gelenkdestruktion. Daher ist es wichtig zuverlässige diagnostische und prognostische Marker zu finden. In der vorliegenden Studie wurden die Serumproben von 492 Patienten, die sich unter dem Verdacht auf eine RA innerhalb von zwei Jahren in einer Früharthritissprechstunde vorstellten, untersucht. Es wurden Immunoassays bezüglich a-CCP-Ak und a-MCV-Ak angefertigt sowie RF-IgM, COMP, sE-Selektin und ANA bestimmt. Nach Anamnese und klinischer Untersuchung wurde durch einen erfahrenen Rheumatologen bei 51 Patienten die Diagnose FRA gestellt. Es wurde in dieser Patientengruppe zudem die Krankheitsaktivität mittels DAS28 bestimmt. In eine zweite Gruppe wurden 194 Patienten ohne eine Autoimmunerkrankung eingeschlossen. Gruppe 3 setzte sich aus 247 Patienten zusammen, die an anderen Gelenkerkrankungen litten. Die sechs serologischen Parameter ANA, RF-IgM, a-CCP-Ak, a-MCV-Ak, COMP und sE-Selektin wurden in allen drei Gruppen erhoben und im Hinblick auf die Differenzierung zwischen einer FRA (Gruppe 1) und anderen Erkrankungen (Gruppe 2 und 3) sowie hinsichtlich der Unterscheidung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Gruppe 3) und nicht entzündlichen Erkrankungen (Gruppe 2) untersucht. Des Weiteren erfolgte innerhalb der FRA-Gruppe eine Testung der Marker auf ihre prognostische Wertigkeit. Darüber hinaus wurde nach einer Korrelation der Parameter untereinander gesucht. Die höchste Spezifität für eine FRA ergab sich mit 93,7 % bei den a-CCP-Ak. Ebenfalls eine hohe Spezifität mit 86,2 % zeigte sich bei den a-MCV-Ak. Die Sensitivität der beiden Parameter war etwa vergleichbar. Sie war mit 58,9 % bei den a-MCV-Ak etwas höher als bei den a-CCP-Ak mit 54,9 %. Eine hohe Sensitivität fand sich bei dem RF-IgM. Diese lag bei 74,5 %. Die Spezifität von RF-IgM war mit 80,7 % jedoch der Spezifität der ACPA (a-CCP-Ak und a-MCV-Ak) unterlegen. Sowohl a -CCP-Ak als auch a-MCV-Ak korrelierten positiv untereinander und mit dem RF- IgM. Kein signifikant diagnostischer Wert ergab sich bei den anderen Parametern. Unterschied zwischen den drei Gruppen ergab sich bei der Bestimmung des COMP. Das sE-Selektin war der einzige Parameter der mit dem DAS28 positiv korrelierte. Zusammenfassend ist die Bestimmung von ACPA in Kombination mit RF-IgM, die sicherste Methode um die Diagnose einer FRA zu stellen. Zur Stratifizierung einer RA kann zudem das sE-Selektin herangezogen werden.
The early diagnosis of rheumatoid arthritis is essential to prevent irreversible destruction of joints. Hence it is very important to find diagnostic und prognostic markers. The aim of the study is to evaluate the prevalence of biomarkers (ANA, IgM RF, anti-CCP, anti-MCV, COMP, sE-Selectin) in a cohort of 492 patients with the assumed diagnose RA, a variety of rheumatic diseases other than RA and controls without any rheumatic disease. The association between these markers and ERA disease activity was also examined. Serum from 51 ERA patients, 194 from controls (Non-RD) and 247 from other rheumatic diseases and degenerative joint diseases (OJD) were tested for ANA, RF, a-CCP, a-MCV, COMP and sE-Selectin. Further the Disease Activity Score (DAS28) was defined in the group with ERA patients. The association between these markers and DAS28 was assessed. The sensitivity and specificity of anti-CCP antibody were 54.9 and 93,7%, of anti-MCV antibody 58.9 and 86.2% when compared with 74.5% and 80.7% for IgM RF. This shows a superior specificity for anti-CCP and anti-MCV antibodies (ACPA), but a higher sensitivity for IgM RF. The other markers did not show a significant diagnostic value in ERA. But sE-Selectin was significantly correlated with with DAS28. In conclusion, the assessment of ACPA and IgM RF is the safest method to confirm the diagnose ERA. In addition sE-Selectin can be usefull in stratifying RA.