Einführung: Ärztinnen und Ärzte fühlen sich zu Beginn ihrer Weiterbildung unsicher, was zu Verzögerungen und Fehlern in Diagnose und Behandlung führen und so das Patientenwohl gefährden kann. Die Stärkung einer zu niedrigen Selbstsicherheit könnte dies verbessern. Die Inzidenz medizinischer Fehler, u.a. durch mangelhafte Teamarbeit und Kommunikation verursacht, wird auf ca. 9% eingeschätzt. Das Training der Teamarbeit mittels Simulation kann Fehler verringern und wird bereits in der Weiterbildung eingesetzt. Um Medizinstudierende bestmöglich auf ihre spätere Arbeit vorzubereiten, werden Rahmenlehrpläne konzipiert, die die zu erlernenden Kompetenzen während des Studiums festlegen. Ein zukunftssicheres Curriculum gäbe dabei die Möglichkeit, Studierende besser vorzubereiten und so ebenfalls die Selbstsicherheit zu stärken. Die Dissertation untersucht, ob sich mittels Notfallsimulationen Selbstsicherheit steigern lässt, entwickelt Hilfsmittel zum Training der Teamarbeit und untersucht die Delphi-Methode als eine Möglichkeit einen Rahmenlehrplan auf Zukunftssicherheit zu untersuchen. Methodik: Es wurde ein simulierter Nachtdienst für Studierende konzipiert, in dem diese Notfallsituationen trainieren und Feedback erhalten. Die Änderung der Selbstsicherheit wurde mittels Fragebögen erfasst. Zudem wurde ein Feedbackinstrument zur Teamarbeit entwickelt und ein Assessmentinstrument zum Erfassen der Teamarbeit adaptiert. Darüber hinaus wurde das „Konsensusstatement praktische Fertigkeiten“ der Gesellschaft für medizinische Ausbildung mit der Delphi-Methode auf Zukunftssicherheit überprüft und versucht, neue Trends in der Ausbildung zu antizipieren. Ergebnisse: Vor Beginn der Notfallsimulation waren Studierende eher unsicher, danach fühlten sich Studierende deutlich sicherer. Der Effekt ist unabhängig von der Rolle, die Studierende während der Simulation inne haben. Zur Verbesserung des Feedbacks der Teamarbeit wurde der „TeamTAG“ entwickelt, der die Beobachtung der Teamarbeit vereinfacht und gut anwendbar ist. Das Assessmentinstrument „TEAM“ zur Beobachtung der Teamarbeit wurde übersetzt und als valide und reliabel bewertet. Mittels Delphi-Methode konnten 288 Lernziele des Konsensusstatement untersucht werden, 147 davon werden als relevant angesehen. Es wurden außerdem elf Thesen zur zukünftigen Entwicklung der medizinischen Praxis untersucht, von denen 7 als eher wahrscheinlich eintreffend bewertet worden sind. Schlussfolgerung: Simulation ist als Methode der Stärkung der Selbstsicherheit geeignet. TeamTAG und TEAM funktionieren als Instrumente zur Untersuchung der Teamarbeit in Simulationen, mögliche Effekte des TeamTAG auf die Teamarbeit der Studierenden werden aktuell untersucht. Die Delphi-Methode kann genutzt werden, um Rahmenlehrpläne auf ihre Zukunftssicherheit zu untersuchen, die Bewertung von Thesen kann zudem helfen, zukünftige Trends zu antizipieren um Medizinstudierende besser auf Ihre Arbeit vorzubereiten.
Introduction: Junior doctors feel unsafe when starting into postgraduate training. This might lead to delayed diagnosis, treatment, errors and endanger patient safety. Strengthening self- efficacy might improve these problems. Incidence of medical errors e.g. insufficient teamwork and communication is estimated with about 9%. Training of teamwork might reduce these errors and is already applied in postgraduate training. To prepare medical students as well as possible, outcome frameworks are conceptualized to determine required competences during studies. A future-proofed outcome framework would give the possibility to improve students’ postgraduate preparedness and – as consequence – their self-efficacy. This thesis examines the use of emergency simulations to strengthen self-efficacy, develops tools for training teamwork and investigates the Delphi method as a possibility to check an outcome framework for future reliability. Methods: A simulated nightshift for medical students was conceived in which students trained emergency scenarios and underwent feedback. Changes in self-efficacy were measured with questionnaires. Furthermore, a feedback tool for teamwork was developed and a tool for assessing teamwork adapted. At last, the “consensus statement on practical skills” by German Association for Medical Education was examined for future reliability and to anticipate new trends in education. Results: Before emergency simulations, students were rather unsafe, afterwards students felt way more secure. This effect is independent of the role students have during simulation. For fostering teamwork feedback, the TeamTAG was developed, which is feasible and simplifies observing teamwork. The Assessment tool “TEAM” for observing teamwork was translated and proofed as valid and reliable. With Delphi methods, 288 learning goals of the consensus statement were checked with judging 147 as relevant. Eleven assumptions for future developments in medical practice were examined – seven were judged as possibly occurring. Take-home points: Simulation is able to improve self-efficacy. TeamTAG and TEAM work as tools for examining teamwork in simulation. Possible effects of the use of TeamTAG on students’ teamwork are currently examined. The Delphi method can be used to check outcome frameworks for future reliability. Judging of assumptions might further help to anticipate trends and prepare students better for postgraduate training.