In dem Beitrag wird die kartographische Dimension der osma- nischen Expansion in der Frühen Neuzeit in den Blick genom- men werden. Das besondere Augenmerk gilt dabei den unter- schiedlichen Modi der Funktionalisierung des überlieferten Corpus’ antiken geographischen Wissens. Der erste Teil wid- met sich der genealogischen Gleichsetzung von Türken und Trojaner, die nach der Einnahme Konstantinopels 1453 eine radikale Umdeutung erfuhr. Daran anschließend wird die Re- zeption der Geographike Hyphegesis des Ptolemaios wie auch das Weiterleben des antiken Wissens im Osmanischen Reich vor- gestellt. Hierbei zeigt sich, dass dieses Wissen durch byzanti- nische Gelehrte unmittelbar nach 1453 weitertradiert wurde und teilweise im Dialog mit Gelehrten in Westeuropa aktuali- siert wurde.