Das pneumatische ochema spielt für Proklos eine wesentliche Rolle bei ethischen Fragestellungen wie der nach der richtigen Lebensweise. Dies wird deutlich aus seinen Ausführungen zu der Vorstellung von Seelengerichten, die über die Lebensweise der Menschenurteilen, und Transmigration, also Seelenwanderung und Wiedergeburt von Seelen, bei denen es Proklos vor allem um Konzepte wie Individualität und Affizierbarkeit der Seele geht. Diese Affizierbarkeit besteht jedoch nicht allein nach dem körperlichen Tod, sondern auch während des Lebens, wofür Proklos einen weiteren Begriff verwendet, nämlich den der zoe. Häufig verwendet Proklos den Begriff der zoe auch in Verbindung mit dem Seelenleib, dem ochema. In diesem Beitrag soll einerseits der Zusammenhang zwischen ochema und zoe, andererseits das Verhältnis der anzustrebendenden philosophischen zoe zu theurgischen Praktiken untersucht werden.