In zwei milcherzeugenden Betrieben in Brandenburg und Sachsen-Anhalt wurde jeweils ein strategisches Prostaglandin F2alpha-Programm (Versuchsgruppe) mit einer Kontrollgruppe verglichen. Tiere der Versuchsgruppe (Betrieb A: n=278; Betrieb B: n=208) erhielten zweimal im Abstand von vierzehn Tagen (38. - 44. Tag p.p. und 52. - 58. Tag p.p.) 25 mg Dinoprost i.m. (Dinolytic) zur Brunstsynchronisation. Nach Ablauf der Freiwilligen Wartezeit von 55 Tagen sollten Tiere, welche in Brunst gesehen wurden, besamt werden. Nicht besamte Kühe erhielten vierzehn Tage später (66. - 72. Tag p.p.) eine dritte Injektion mit Prostaglandin F2alpha und sollten nach festgestellter Brunst besamt werden. Puerperalkontrollen wurden in den Versuchsgruppen nicht durchgeführt. Im Betrieb A erfolgte bei Tieren der Kontrollgruppe (n=264) am 24. - 30. Tag p.p. eine Puerperalkontrolle. Tiere mit Anzeichen einer Endometritis wurden intrauterin mit einem Desinfiziens (150 ml Lotagen, 2 %ige Lösung) und systemisch mit 25 mg Dinoprost behandelt. Bei diesen Tieren erfolgte vierzehn Tage später eine Nachuntersuchung und gegebenenfalls eine erneute Behandlung. Ab dem 55. Tag p.p. sollten in Brunst gesehene Tiere besamt werden. Im Betrieb B wurden Tiere der Kontrollgruppe (n=194) ebenfalls einer Puerperalkontrolle (24. - 30. Tag p.p.) unterzogen. Tiere mit Endometritis wurden mit 25 mg Dinoprost i.m. behandelt. Vierzehn Tage später erfolgte eine Nachuntersuchung und gegebenenfalls eine erneute Behandlung. Alle Tiere der Kontrollgruppe wurden am Ende der Freiwilligen Wartezeit (55 Tage) rektal untersucht (52. - 58. Tag p.p.). Konnte dabei ein Corpus luteum festgestellt werden, erhielten die Tiere Prostaglandin F2alpha und sollten nach Brunsterkennung besamt werden. Vierzehn Tage später wurde diese Untersuchung bei nicht besamten Tieren wiederholt. In allen Gruppen wurden Tiere, welche bis zum 80. Tag p.p. nicht besamt worden waren, gynäkologisch untersucht und nach einem einheitlichen Schema behandelt In beiden Betrieben konnte durch den strategischen Einsatz von Prostaglandin F2alpha die Brunstnutzungsrate erhöht und die Rastzeit gesenkt werden (p<0,05). Eine kürzere Rastzeit führte nicht zu einer kürzeren Güstzeit in der jeweiligen Versuchsgruppe. Der Aufwand für Untersuchungen und Behandlungen bei Sterilitätskontrollen (ab 80. Tag p.p.) war in der Versuchsgruppe des Betriebes A geringer als in der Kontrollgruppe (p<0,05). Eine ökonomische Analyse der Fruchtbarkeitsprogramme ergab, daß im Betrieb A das strategische Prostaglandin F2alpha-Programm in 64 von 65 Kostenszenarien günstiger war als das Kontrollprogramm. Im Betrieb B war das Kontrollprogramm basierend auf rektalen Untersuchungen in allen 55 berechneten Szenarien kosteneffektiver als der strategische Einsatz von Prostaglandin F2alpha. Die Effektivität eines strategischen Prostaglandin F2alpha-Programmes kann durch einen geringen Besamungserfolg beeinträchtigt werden. Die Kosten pro erzielter Trächtigkeit in einem Fruchtbarkeitsprogramm werden vor allem von den Kosten für verlängerte Güstzeiten und Remontierungskosten beeinflußt.
The strategic use of prostaglandin F2alpha was compared with two conventional programs to improve reproductive performance in dairy cattle. This trial was conducted on two dairy farms in Brandenburg and Sachsen Anhalt. Strategic prostaglandin F2alpha-program: All cows (Farm A: n=278; Farm B: n=208) received two injections of 25 mg dinoprost (Dinolytic) in fourteen day intervals (38 to 44 days p.p. and 52 to 58 days p.p.). Cows were bred on observed estrus. A voluntary waiting period was set at 55 days p.p.. Cows not bred after synchronization received a third injection of prostaglandin F2alpha and were bred on observed estrus. Control group on Farm A (n=264): Cows were examined by rectal palpation (24 to 30 days p.p.). Cows with signs of endometritis received an uterine infusion of a disinfectant (150 ml Lotagen, 2 %) and an injection of 25 mg dinoprost. These animals were reexamined fourteen days later and retreated if necessary. After 55 days p.p. cows were bred on observed estrus. Control group on Farm B (n=194): Cows were examined by rectal palpation (24 to 30 days p.p.). Cows with signs of endometritis received an injection of 25 mg dinoprost. These animals were reexamined fourteen days later and retreated if they showed signs of endometritis. At the end of the voluntary waiting period all cows of this group were examined by rectal palpation (52 to 58 days p.p.). Cows with a corpus luteum were treated with prostaglandin F2alpha to induce estrus. Cows not bred were reexamined 66 to 72 days p.p. and received an injection of prostaglandin F2alpha if a corpus luteum was found. Cows of all groups not bred until 80 days p.p. were examined by rectal palpation and treated according to a predefined protocol. The strategic use of prostaglandin F2alpha increased service rate and decreased days to first service (p<0,05) in both trials. Shorter days to first service in the prostaglandin F2alpha-programs did not decrease days open. Costs per pregnancy were evaluated for all programs. On farm A the strategic prostaglandin F2alpha-program was more cost effective than the control program in 64 of 65 calculated scenarios. On farm B the control program based on rectal palpation was more cost effective than the strategic PGF2alpha-program in all calculated scenarios. The success of a strategic prostaglandin F2alpha-program is affected by poor conception rates. The economic benefits are influenced by the costs for prolonged days open and costs for involuntary culling.