Dieser Aufsatz befasst sich mit der Wiederverwendung antiker Werkstücke, insbesondere von Kolonnaden (Basis, Schaft, Kapitell, Architrav), die im hochmittelalterlichen Rom wegen der Qualität ihrer Bearbeitung oder wegen ihres kostbaren und farbigen Materials geschätzt wurden. Neben der Funktion als Baumaterial wird der ostentative, ‚antiquarische‘ Einsatz von Spolien beleuchtet, bei dem die Aufmerksamkeit auf antike ‚Ausstellungsstücke‘ gelenkt wurde. Im letzten Teil des Beitrags geht es um die Wiederverwendung ganzer Gebäudeteile als Raumspolien im Spannungsfeld zwischen Prachtentfaltung und Ökonomie.