Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den frühawarenzeitlichen (Ende des 6. und erste Hälfte des 7. Jahrhunderts), mit Granat verzierten Metallobjekten aus der Sicht ihrer Einlagetechniken. Einlagen dieser Art kommen ausschließlich auf Edelmetallobjekten vor; dies verweist auf die Wertschätzung dieses Steines. Neben standard cloisonné konnten ein- und mehrzellige angelötete Kastenfassungen und durchbrochene Fassungen (pseudo cloisonné, champlevé á jour) sowie ein- und mehrzellige eingetiefte Fassungen (standard champlevé) unterschieden werden. Sie stehen im Einzelnen für unterschiedliche Werkstatttraditionen und ermöglichen es, das Fundmaterial in drei Gruppen zu unterteilen: Es kommen eine Gruppe von Funden vor, die merowingisch-germanische Beziehungen andeuten, sowie zwei Gruppen, die auf spätantik-byzantinische Traditionen zurückzuführen sind. Künftige Forschungen könnten zeigen, ob diese Unterteilung auch auch mehrere, voneinander abweichende Distributionskreise der Granatversorgung widerspiegelt.