Im Werk des Architekten Otto Bartning (1883-1959) werden zwei verschiedene Berliner Kirchen als "Gustav-Adolf-Kirche" bezeichnet: der parabolische Wettbewerbsentwurf im Stil des Expressionismus (1924) und die ausgeführte, fächerförmige Gustav-Adolf-Kirche im Stil der Neuen Sachlichkeit (1932-34). Während der zehnjährigen Baugeschichte der Gustav-Adolf-Kirche leitete Otto Bartning die Staatliche Bauhochschule in Weimar (1.4.1926-31.3.1930) und baute die Stahlkirche auf der "Pressa" in Köln (1928) und die Rundkirche in Essen (1929-30), die beide formal mit der Gustav-Adolf-Kirche verbunden sind. Bartnings Erfahrungen aus der Zeit an der Staatlichen Bauhochschule in Weimar, dem sog. anderen Bauhaus, und sein Kontakt mit der Avantgarde beförderten die Qualität der Gustav-Adolf-Kirche (1932-34). Ihre Baugeschichte und Analyse im Vergleich mit anderen modernen Kirchenbauten der Weimarer Republik machen Otto Bartnings Bedeutung als Erneuerer des evangelischen Kirchenbaues nachvollziehbar.
The architect Otto Bartning (1883-1959) designed two Berlin churches named the „Gustav-Adolf-Kirche“: the expressionist parabolic competition project (1924) and the modern fan-shaped church (1932-34). During this time Otto Bartning was chief of the Staatliche Bauhochschule Weimar (1.4.1926- 31.3.1930) and built the Stahlkirche for the exhibition “Pressa” in Köln (1928) and the Rundkirche in Essen (1929-30), which are both stylistically connected with the Gustav- Adolf-Kirche. Because of Bartnings experiences with the Staatliche Bauhochschule Weimar, known as the other Bauhaus, and his contact with the avant-garde, the Gustav-Adolf-Kirche (1932-34) has great quality. Its history and design compared with other modern churches in the Weimar Republic show Otto Bartning as the innovator of evangelistic church building.