In der vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen wiederholter Narkosen auf ausgewählte Parameter der klinischen Allgemeinuntersuchung (Körpergewicht, Körpertemperatur, Atem- und Herzfrequenz, Hirnnerventests), den Blutdruck, die Leistungsfähigkeit (Herzfrequenz unter definierter ergometrischer Belastung), hämatologische Parameter und klinisch-chemische Blutwerte (insbesondere Leber- und Nierenfunktionsparameter) sowie das Aufwachverhalten bei ein- bis zweijährigen Beagle-Hunden untersucht. Insbesondere interessierte dabei der Einfluss von Narkoseintervallen und Narkosehäufigkeit auf die untersuchten Körperfunktionen und deren Bedeutung für das Wohlbefinden des Tieres. Die hier vorgestellten Untersuchungen wurden an Hunden vorgenommen, an denen parallel über einen längeren Zeitraum Ultraschallkontrastmittel der Diagnostikaforschung der Schering AG pharmakologisch getestet wurden. Die Hunde erhielten wiederholt eine Prämedikation mit Xylazin und Polamivet® sowie eine Inhalationsnarkose mit Isofluran. Zur Bewertung des Einflusses von Narkoseintervallen wurde ein Cross-Over-Versuchsmodell mit 2 Gruppen von je 3 weiblichen Beagle-Hunden und je 2 unterschiedlichen Versuchsphasen gewählt. Die Tiere der ersten Gruppe wurden in der ersten Versuchsphase 2-mal im Abstand von 8 Wochen, die Tiere der zweiten Gruppe 5-mal im Abstand von 2 Wochen in Narkose gelegt. In der zweiten Versuchsphase wurde dieser Ablauf zwischen den Gruppen gewechselt. Zwischen den Versuchsphasen lag eine 3-monatige Ruhepause. Alle weiteren Versuchsdaten wurden explorativ beschrieben. Die Erfassung der Parameter der klinischen Allgemeinuntersuchung, des Blutdrucks und der Leistungsfähigkeit erfolgte jeweils 1 Tag vor der Narkose sowie 24 Stunden, 7 und 14 Tage nach der Narkose. Zur Überprüfung der Nieren- und Leberfunktion wurden zusätzlich 3 Blutproben während der Narkose (nach Prämedikation, 2 Stunden nach Einleitung der Inhalationsnarkose und am Ende der Narkose) genommen. Des weiteren erfolgten hämatologische und klinisch-chemische Untersuchungen jeweils vor und 2 Wochen nach jeder Versuchsphase. Das Aufwachverhalten der Hunde wurde im Anschluss an die Narkose bis zu einer Stunde beobachtet. Die Ergebnisse des Cross-Over-Modells ergaben bezüglich der unterschiedlichen Narkoseintervalle lediglich in einem Parameter (Leberenzym ALP höher bei Narkosen im Abstand von 8-Wochen) einen statistisch signifikanten Unterschied. Die Anzahl der Narkosen hatte keinen Einfluss auf die Parameter. Jedoch führten die einzelnen Narkosen teilweise zur Beeinflussung der erhobenen Parameter, überwiegend 24 Stunden nach Narkoseende. Diese zeigten sich in einem Gewichtsverlust, einem Anstieg der Körpertemperatur, einer Zunahme der Aktivität der Leberenzyme (AST, ALT, ALP) sowie einem Leistungsverlust. Die Veränderungen der Leberwerte deuten auf eine geringfügige Beeinträchtigung der Leberfunktion hin. Eine Beeinflussung der Nierenfunktion kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, da 2 Tiere eine vorübergehende Erhöhung der Serum-Harnstoff- oder Kreatinin-Konzentration über die Referenzwerte zeigten. Der Blutdruck blieb unbeeinflusst. Der Einfluss der Narkosen auf die Atem- und Herzfrequenz war gering und nicht bedeutsam. Alle narkosebedingten Effekte waren reversibel und meist nach 7, spätestens jedoch nach 14 Tagen nicht mehr zu beobachten. Alle weiteren erhobenen Parameter der Hämatologie und der klinischen Chemie sowie das Aufwachverhalten blieben unbeeinflusst. Unabhängig von den Versuchsphasen zeigten fast alle Tiere in der Aufwach-Wärme-Box ein deutliches Zittern. Die Ergebnisse der klinischen Allgemeinuntersuchung sprechen für eine temporäre Verschlechterung des Wohlbefindens. Basierend auf den erhaltenen Ergebnissen bietet ein Abstand von 2 Wochen für die Durchführung von Mehrfachnarkosen mit Xylazin/Polamivet® Prämedikation und Isofluran-Narkose bei den in dieser Untersuchung verwendeten 6 Beagle-Hündinnen genügend Sicherheit für das Tier und gleichzeitig für die Interpretation von Ergebnissen bei der Prüfung von Ultraschallkontrastmitteln. Die Hunde zeigten keine anhaltenden Gesundheitsschäden, und das Wohlbefinden der Tiere war nur vorübergehend beeinträchtigt.
In the study, the effects of repeated anaesthesia on selected parameters of general clinical examination (body weight, body temperature, respiratory rate and heart rate, cranial nerve tests), the blood pressure, fitness (heart rate on defined ergometric load), haematological parameters and clinical chemistry (particularly liver and renal function tests) and the recovery behaviour were investigated in 1- to 2-year old Beagle-dogs. The effect of anaesthetic intervals and anaesthetic frequency on the investigated body functions and their significance for the well-being of the animal were of particular interest. The investigations presented here were conducted in dogs in which pharmacological investigations of ultrasound contrast agents from Schering AG diagnostics research were taking place in parallel over a prolonged period. The dogs repeatedly received premedication with Xylazine and Polamivet® and inhalation anaesthesia using Isoflurane. To evaluate the effect of the anaesthetic interval, a crossover experimental model was selected with 2 groups each consisting of 3 female Beagle-dogs and 2 different experimental phases. The animals in the first group were anaesthetised twice at an interval of 8 weeks in the first experimental phase, and the animals in the second group were anaesthetised 5 times at an interval of 2 weeks. In the second experimental phase this sequence was reversed between the groups. There was a 3-month break between the experimental phases. All other experimental data were described exploratively. The general clinical examination parameters, blood pressure and fitness were each recorded 1 day before anaesthesia and 24 hours, 7 and 14 days after anaesthesia. To examine renal and hepathic function in addition, 3 blood samples were taken during the anaesthesia (after premedication, 2 hours after induction of the inhalation anaesthesia and at the end of the anaesthesia). Furthermore, haematological and clinical chemistry investigations were each performed before and 2 weeks after each experimental phase. The recovery behaviour of the dogs following the anaesthesia was observed for up to 1 hour. The results of the crossover model showed a statistically significant difference in only one parameter with regard to the different anaesthetic intervals (liver enzyme ALP higher with anaestheisa at an interval of 8 weeks). The number of anaesthesia procedures had no effect on the parameters. However, some of the individual anaesthesia procedures had an effect on the recorded parameters predominantly 24 hours after the end of anaesthesia. These were apparent as weight loss, a rise in body temperature, an increase in liver enzyme activity (AST, ALT, ALP) and a reduced fitness. An effect on renal function cannot be fully excluded as 2 animals showed a temporary increase in serum urea or creatinine concentration over the reverences. The blood pressure remained unaffected. The effect of the anaesthesia procedures on the respiratory and heart rate was slight and not important. All of the effects of the anaesthesia were reversible and were usually no longer observable after 7 but at the latest after 14 days. All the other recorded parameters of haematology and clinical chemistry and the recovery behaviour remained unaffected. Independent of the experimental phase, nearly all the animals demonstrated obvious tremor in the recovery warming box. The results of the general clinical examination suggest a temporary deterioration in well-being. Based on the results obtained, an interval of 2 weeks for performing multiple anaesthesia with Xylazine/Polamivet® premedication and Isoflurane anaesthesia in the 6 Beagle-bitches used in this investigation offers sufficient safety for the animal and at the same time for the interpretation of events in the study of ultrasound contrast agents. The dogs showed no lasting injury to health and the well-being of the animals was impaired only temporarily.