Die Periostitis ossificans kann nur dort auftreten, wo auch Periost - insbesondere sein Stratum osteogenicum - vorhanden ist. Im Schrifttum werden die periostalen Verhältnisse der distalen Extremitätenknochen des Pferdes beschrieben und eine Übersicht der möglichen Ursachen der Periostitis ossificans zusammengestellt. Denn die Periostitis ossificans ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern eine anatomisch-pathologische bzw. pathomorphologische Ausdrucksform des Knochens, die viele Ursachen haben kann. An 64 Pferden wurden röntgenologisch quantitative und qualitative Aspekte von Entwicklung und Verlauf traumatisch bedingter Periostitis ossificans untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Längen- und Breitenausdehnung keinen Rückschluss auf das Alter der knöchernen Zubildung oder ihre weitere Entwicklung zulassen. Das Vermessen machte allerdings deutlich, dass die periostalen Reaktionen - auch die ein und desselben Pferdes - an den unterschiedlichen Betrachtungsausschnitten ganz eigene Verlaufs-tendenzen zeigen. Sinnvoller scheint es deshalb, qualitative Merkmale - röntgenologische Dichte, Struktur, Kontur - und deren Ausprägung zur Beurteilung der Periostitis ossificans heranzuziehen. Dazu wurde in dieser Arbeit ein Schlüssel zur Beurteilung der Zubildungsqualität entwickelt und zur Beurteilung der im Röntgenbild sichtbaren Periostitis ossificans herangezogen. Basierend darauf lässt sich sagen, dass erste periostale Reaktionen in der Regel zwischen dem fünften und 24. Tag post Trauma im Röntgenbild sichtbar werden, in den meisten Fällen jedoch nicht vor dem 17. Tag. Solange die Exostose weniger röntgenstrahlendicht als der physiologische Knochen, ihre Struktur unregelmäßig und ihre Kontur unruhig ist, ist sie noch aktiv und ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Die größte Wachstumsaktivität der Periostitis ossificans liegt zwischen dem 17. und 56. Tag post Trauma. Reife und Inaktivität der knöchernen Zubildung können ausnahmsweise bereits in der sechsten Woche post Trauma erreicht werden, sind aber in der Mehrzahl der Fälle erst ab dem 50. bis 70. Tag post Trauma zu erwarten. Eine Prognose, auf welche Art und Weise bzw. in welchem Ausmaß sich eine noch aktive Periostitis ossificans weiterentwickeln wird, scheint nicht möglich.
Periostitis ossificans can be developed only in those parts of a bone which are covered with periosteum. Therefore the periosteal situation of the distal equine limb is described and a survey of possible reasons for periostitis ossificans is given, for periostitis ossificans is the gross pathological answer of bone to a lot of reasons. Periostitis ossificans caused by different kinds of trauma is studied radiographically, to find out, when the first periosteal reactions appear in the radiographs and how they develop. Quantitative aspects, such as width and length of the hyperostosis are almost useless to determine the age of periosteal reaction or to predict its further development. Qualitative characteristics as radiographical density, structure and contour should be used to classify periostitis ossificans. Between the 5th and 24th day post trauma the periosteal reactions become visible in radiographs, but in most of the cases there are no radiographical signs before the 17th day post trauma. Till the hyperostosis has a lower radiographical density than physiological bone, and its structure and contour are somehow indistinct or vague, it is still active and in development. Periostitis ossificans has its maximal growth activity between 17th and 56th day post trauma. Periosteal reactions usually become mature and inactive between 50th and 70th day post trauma and radiographical density, structure and contour are then like physiological bone. As an exception, maturity could be reached already in the 6th week post trauma. It seems to be impossible to predict the quantitative development of active periostitis ossificans.