Die Studie beurteilte die Qualität der Langzeitergebnisse chirurgischer Dysgnathiebehandlungen. Die häufigsten Operationstechniken waren die sagittale Spaltung nach Obwegeser/Dal Pont und die Le Fort I Osteotomie. Für die Beurteilung der Qualität wurden vier Kriterien festgelegt, die Stabilität, die Funktion, die Ästhetik und die Zufriedenheit. Die skelettale Stabilität wurde anhand von Fernröntgenseitenbildern untersucht. Es wurden Winkel, Streckenverhältnisse sowie X- und Y- Koordinaten zu einem prä- und zwei postoperativen Zeitpunkten verglichen. Mit Hilfe des PAR-Indixes und der Orthopantomogramme wurde die dentale und okklusale Qualität beurteilt. Die Sensibilität der Nerven wurde klinisch geprüft und von den Patienten eingeschätzt. Die Veränderungen der Kau- und Abbeißfunktion, der Nasen- bzw. Mundatmung, der Phonetik, der Kiefergelenksbeschwerden, des Aussehens sowie die Zufriedenheit wurden mit Hilfe eines Fragebogens beurteilt. Ferner wurde die Harmonie der Gesichter von unbeteiligten Personen anhand von prä- und postoperativen Profil und en face Aufnahmen bewertet. Die skelettale Stabilität erschien in der Horizontalen stabiler als in der Vertikalen. Die Probleme bei der Erhebung der Messwerte und deren klinischen Rückschlüsse wurden diskutiert. Monomaxilläre Unterkieferrückverlagerungen zeigten als einzige eine skelettale Rezidivtendenz. Diese wurde dental abgefangen. Bimaxilläre Eingriffe bei Klasse III Patienten zeigten sich stabiler. Hier erschien es besonders bei großen sagittalen Diskrepanzen günstig, die zu verlagernde Strecke auf beide Kiefer aufzuteilen. Patienten mit vertikaler Konfiguration wurden zu 80% bimaxillär operiert. Der Oberkiefer wurde überwiegend nach kranial verlagert, um der Überdehnung der Pterygomasseterschlinge entgegenzuwirken, eine bessere Zahnfleischästhetik zu erzielen und eine gute knöcherne Anlagerung und Stabilität zu erlangen. Die auffälligste postoperative Veränderung war die Verkürzung der hinteren Gesichtshöhe (S-Go). Inwieweit die Remodellation am Kieferwinkel oder auch am Kondylus stattgefunden hatte wurde diskutiert. Das dentale Langzeitergebnis konnte im Mittel als akzeptabel bezeichnet werden und die Verbesserung überwiegend als greatly improved . Wurzelresorptionen, Zahn- oder Vitalitätsverlust sowie Schäden am Parodont konnten nicht mit der Behandlung in Verbindung gebracht werden. Normale Kau- und Abbeißfunktionen wurden hergestellt. Die Atmung stellte sich bei einem Großteil der Patienten von der Mund- auf die Nasenatmung um. Das Gefühl besser Luft zu bekommen wurde von vielen Patienten geschildert. 61% der Patienten gaben an, dass das Gefühl der Unterlippe beeinträchtigt war. Waren präoperativ überwiegend Klasse II Patienten von Kiefergelenksbeschwerden betroffen, kam es nach Unterkieferrückverlagerungen zu einer deutlichen Zunahme der Beschwerden. Das Aussehen hatte sich aus Sicht der Patienten und externer Personen verbessert. Insgesamt waren die Patienten mit der Behandlung zufrieden.
This study evaluated the long-term outcome of orthognathic surgery. The most frequently used surgical technique was bilateral sagittal ramus osteotomy by Obwegeser/Dal Pont and LeFort I osteotomy. To determine the quality four criteria were used: stability, function, esthetic and satisfaction. Skeletal stability was investigated by lateral cephalograms. Angles, linear measurements and x and y coordinates were compared. They were taken once preoperatively and twice postoperatively. Dental and occlusal qualities were assessed by using the PAR Index and orthopantographies. Nerve sensitivity was tested clinically and evaluated based on self-reports of the patients. The changes in masticatory and bite function, nasal breathing or mouth respiration, phonetics, temporomandibular dysfunction, appearance and satisfaction were evaluated by questionnaire. Furthermore, the harmony of the face was classified by non-experts based on pre- and postoperative profile and en face pictures. Skeletal stability appeared to be weaker vertically than horizontally. Problems occurring during measurements and clinical conclusions were discussed. Only the monomaxillary mandibular setback showed a tendency of relapse. This relapse was dentally compensated. Bimaxillary surgery of class III patients showed more stability. It seemed to be more advantageous to divide the distance between both jaws. 80% of the patients with vertical craniomaxillomandibular relationships underwent bimaxillary surgery. The maxilla was mostly impacted to reduce the stretching of the pterygomassetersling and to achieve a better esthetic of the gum as well as a good bone contact and stability. The most obvious postoperative change was shortening of the posterior facial height (S-Go). The thesis discusses the extent to which the remodeling occurred at the mandible plane angle or at the condyle. The dental long term outcome could on average be called acceptable and the improvement can be judged greatly improved . Root resorption, tooth or vitality loss as well as parodontium damage could not be correlated with the treatment and normal musticatory and bite function could be established. Most of the patients changed their breathing from oral to nasal and most claimed to breathe more easily. 61% of the patients declared neurosensory disturbances in the region of the lower lip. Preoperatively, Angle II patients had mostly temporomandibular dysfunction, but postoperatively, after manibular setback, temporomandibular dysfunction increased. Patients appearance improved in their own and the view of others. Overall, most patients were satisfied with the treatment.